11. Kiwi

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Ich riss die Türen der Notaufnahme auf und fand sofort Wyatts Blick. „Du hast mich gerufen?"

„Ja!" eilig bedeute er mir zu folgen. „Wir brauchen einen Übersetzer. Sie kam wegen eines Autounfalls hier her, aber spricht kaum ein Wort englisch."

„Ihr habt mich wegen zum Übersetzen angepiept?" ich hob die Augenbrauen und folgte ihm in den Behandlungsraum. Ein ganzes Ärzte- und Pflegerteam stand um eine Frau herum. Beziehungsweise ich erkannte die Frau noch nicht, aber ich erkannte eindeutig, dass sie hochschwanger war.

Ein paar Tätowierungen blitzten an ihrem Bein hervor. Maorizeichnungen.

Ich sah Wyatt an.

Er grinste schief. „Ich dachte du könntest dich mit ihr von Kiwi zu Kiwi unterhalten, you know."

Ich brummte auf. „Schön."

„Carter die Übersetzerin ist da!" rief Wyatt.

Ich fuhr mit dem Blick hoch, genauso wie Carter. Ihre grauen Augen nahmen mich für einen Moment ein. Doch schließlich setzte ich mich in Bewegung und trat an die Frau heran. „Kia ora." begrüßte ich sie ruhig. Eine Platzwunde an ihrer Stirn blutete. Ihr Haar wirkte durcheinander, aber sie schien trotz schmerzen ansprechbar zu sein. Ihre Augen hellten sich ein wenig auf, als sie die Sprache der Maori erkannte.

„Ko wai tou ingoa? Wie heißen Sie?"

„Alani Kalãkaua." brachte sie hervor.

„Alani?" ich runzelte die Stirn. „Aus der Waitaki Region?"

„Ja." sie stöhne vor Schmerzen auf.

„Ich bin Tari. Tari al Mahato. Meine Mom ist in deinem Stamm geboren. Wir sind zur Schule gegangen."

Sie blinzelte und starrte mich an. Ehe Erkenntnis in ihren dunklen Augen aufflackerte. „Tari."

„Wir versuchen alles um euch zu retten, okey?" versprach ich weiter auf Maori und spürte dabei kurz Carters Blick auf mir. Doch ich sah nur Alani an. Wir waren in der Schule damals nicht befreundet gewesen, aber sie hatte mich verteidigt, als mir jemand damals dumm gekommen war. Kurzzeitig hatte ich sogar für sie geschwärmt. Wie klein die Welt doch war. Seit wann war sie nicht mehr in Neuseeland?

„Rettet mein Baby, bitte Tari." brachte sie hervor. „Sie...sie hat nur noch mich. Wir sind nur noch zu zweit."

Ich presste die Lippen zusammen. „Wir tun alles was in unserer Macht liegt!" versprach ich. Im selben Moment verdrehten sich ihre Augen ins weiße.

„Kammerflimmern!"

Ich wurde zur Seite gedrängt, als der Kardiologe die Paddels nahm.

„Carter."

Sie sah kurz zu mir auf.

„Rettet sie."

„Wir geben unser bestes." sie nickte.

Ich wusste, was das bedeutete. Als Medizinier konnten wir niemals versprechen, dass wir Patienten retten konnten, wenn es nicht sicher war.

„Ruft einer die Gynäkologie! Sie muss eingreifen, wenn wir die Mutter nicht zurückbekommen!" hörte ich Carter rufen.

Ich verließ den Raum. Es war besser dem Team nicht im wegzustehen. Es tummelten sich schon genügend Ärzte um Alani. Wyatt nickte mir dankbar zu.

Ich sah ihn an. „Sie will das wir ihr Baby retten."

„Wie wäre es, wenn wir versuchen beide zu retten." sagte er und zog etwas Adrenalin auf. Dann lief er in den Raum. Ich schob die Hände in meinen Kittel und atmete einen Moment durch. Im selben Moment ging mein Pager los. Ich sah drauf und hastete los. „Verdammt!"

Bleeding DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt