Aufsatz a la Pharao

IX

Pia war sich sicher. Sie möchte es wagen und eine Beziehung zu einem über 4000 Jahre älteren Pharao wagen. Was sollte auch passieren?
Eine Trennung von den Beiden, weil sie ihm zu hässlich und alt wird oder weil beide merken, dass sie viel zu unterschiedlich sind?
Aber sie wollte es riskieren.
Nur die Frage, würde er es riskieren?
Kann er wie Elben an einem gebrochenen Herzen sterben?
Würde er ihr nach ihrem Tod nach trauern?
Hat er überhaupt Gefühle für sie?
Ist sie es überhaupt wert für ihn eine Beziehung einzugehen?
Fragen über Fragen.

Aber von diesen Fragen mal abgesehen, endlich konnte ich meinen Aufsatz beenden und abgeben. Jetzt müsste ich nur noch warten, wie mein Lehrer es findet.
"Machst du dir schon wieder Gedanken über Ahk oder über deinen Aufsatz?" fragte Nick.
"Über beides. Ich meine, was soll ich sagen, wenn Herr Bianson nach genauen Quellen fragt? Ich kann ja schlecht sagen, dass mir der Pharao höchstpersönlich dabei geholfen hat."
"Hast du meinen Vater als Quelle eigentlich angegeben? Immerhin hat er all dies mit möglich gemacht?" scherzte Nick.
"Natürlich hab ich das hingeschrieben. Ich hab auch mal bei Google paar Wörter zu Ahk gefunden, dass hab ich auch mit aufgelistet sowie alle wenigen Bücher von ihm. Aber ich konnte keinen Verwandten erfinden, wo man sagen könnte, dass er mir geholfen hat" lachte ich.
"Wir werden sehen, vielleicht hat er nichts zu beanstanden. Stell dir mal vor, er möchte das veröffentlichen! Was würdest du dann sagen? Ja oder Nein?"
"Ich würde Ahk fragen..."
"Ahk, wirklich?"
"Naja, er ist der Hauptdarsteller in diesem Aufsatz. Er hat ein Mitspracherecht."
"Wenn er sein Mund nicht gerade für was anderes benutzt." zwinkerte mir Nick zu.
"Sag mal, hast du Lack gesoffen, als ob er mich freiwillig küssen würde!"
"Tu nicht so, als ob du seine Blicke nicht auch bemerken würdest."
"Er hat kein Interesse an mir"
"Sagst du. Weißt du, wie viele Wetten es gibt, ob und wann ihr zusammenkommt? Wag es dir ja nicht mich zu enttäuschen, immerhin hab ich 15 Euro gewettet, dass ihr in den nächsten 2-3 Wochen zusammenkommen würdet."
"Ihr wettet? Habt ihr alle völlig den Verstand verloren?" fragte ich empört.

Pia konnte es nicht fassen. Die anderen Museumsstücke sowie Nick und Larry wetten um eine Beziehung von einem Pharao und einer Normalsterblichen?
Es kommt ihr vor, als würde sie in einem Teenie Drama spielen.
Und sie ist die Hauptdarstellerin persönlich.
Natürlich wäre es toll, wenn sie mit Ahk zusammenkommen würde.
Aber wie sieht dann ihre gemeinsame Beziehung aus?
Keiner dürfte davon was wissen. Sie dürfte ihn niemanden vorstellen geschweige denn zeigen.
Aber wem will sie auch groß von einer Beziehung erzählen.
Die Einzigen, die sie noch hat, waren Nick, Larry und ihre Großmutter. Und als Einzige dürfte ihre Großmutter nichts erfahren.
Zu ihrer Tante hatte sie schon lange keinen Kontakt mehr.
Sie hatten sich extrem gestritten, nachdem ihr neuer Freund Pia als assoziales Stück Scheiße betitelt hat und ihr auch nie wirklich Respekt gezollt hatte. Sie war nichts für ihn. Nur ein kleines Mädchen, was alles verloren hatte und abhängig von seiner Freundin war.
Wenn ihre Tante nicht zu Hause war, war auch Pia selten zu Hause. Denn sie konnte diesen Mann nicht ertragen, sie war meistens bei Nick und seiner Mutter.
Larry hatte sie erst durch das Museum kennengelernt. Nick erzählte zwar von ihm, aber auch nicht viel.

"Pia, kommst du bitte wieder zurück in die Realität? Wir wollten doch heute wieder ins Museum. Du wolltest doch weiter Ahk anschmachten und weiter von ihm heimlich träumen, obwohl es doch Realität werden könnte." brachte Nick mich aus meinem Gedankenchaos heraus.
"Kannst du bitte mal aufhören, mich zu einer Beziehung zu überreden mit einem Mann, der längst tot ist?"
"Nein, weil ich sehe, wie glücklich ihr werden könntet!"
"Das würde ich auch gern sehen!"
"Na dann los ab ins Museum!" lachte Nick.

Und mit diesem Satz gingen sie wieder ins Museum. Es war bereits dunkel und das würde bedeuten, dass alle schon längst wach sein würden.
Pia und Nick traten in das Museum hinein. Wo sie schon von Jedediah und Octavius in einem Mini Auto begrüßt wurden, an dem ein Knochen hing und Rex ihnen folgte.
Nick zwinkerte Pia zu und sie ging direkt in die Ägypten Abteilung, um mit Ahk zu reden.
Doch dort war er nicht.
Wo könnte er sonst sein?
Natürlich bei Larry.
Sie ging dann in Richtung Larry.
"Hey, schön dich wieder zu sehen! Ich dachte, ich würde dich nach deinem Aufsatz nie wieder sehen." sprach Ahk sie von der Seite an.
"Mich wirst du so schnell nicht wieder los." scherzte Pia.
"Das klingt doch sehr erfreulich." lachte Ahkmenrah.
Pia schaute ihm nach einer kurzen Umarmung in die Augen.

Jetzt oder nie...