~2. Kapitel~

457 29 3
                                    

Paar Wochen zuvor:

Das neue Schuljahr hat vor einigen Wochen angefangen und wir haben auch schon unsere ersten Klausuren zurück bekommen.
Ich würde mich zwar selber nie als Streberin bezeichnen, aber die Klausuren sind für mich nicht ganz schlecht ausgefallen.
Früher war ich noch einer der faulsten in meiner Klasse und damit meine ich nicht faul, sondern stinkend faul. Doch irgendwann änderte sich das von alleine. Vielleicht weil ich genauso sein wollte wie mein Bruder und auch etwas in meinem Leben erreichen möchte.
„Psst, Melia?", vernehme ich etwas links von mir. Ich drehe mich zu Kim um.
„Was gibt's?", antworte ich.
„Hast du die Hausaufgaben für Mathematik gemacht?"
Ich nicke und schiebe ihr die Aufgaben leise rüber. „Ach, du bist ein Schatz, und wenn du mal wieder kein Geschichte oder irgendwelche andere hast, kannst du meine haben.", zwinkert sie mir zu und widmet sich ihre, na ja eher meinen Aufgaben, zu.
Das ist bei uns so ein Gang und Gebe. Ich bin besser in den Naturwisschenschaftlichen Fächern und sie in den anderen. So können wir uns relativ gut ergänzen und lernen auch immer fleißig zusammen.

Endlich ertönt das schaurig schöne Klingen der Schulklinge und entlässt uns in die Pause. Ich entferne mich von Kim, die immer noch fleißig abschreibt.
„Hey Nathaniel und Melody, wie geht's?", begrüße ich die beiden mit einer leichten Handbewegung, auf dem Weg zur Toilette.
Nathaniel antwortet höfflich wie immer, doch Melody mustert mich bloß. Es wundert mich schon ein wenig, denn bisher hatten wir beide noch nie viel miteinander zu tun. Ich hatte noch nie soviel mit den beiden zu tun, denn bisher haben wir auch noch nicht mehr als über die Schule gesprochen. Deshalb konnte ich ihren Blick nicht richtig einordnen. Zwar haben wir uns noch nie sonderlich gut verstanden, aber wir ignorierten uns einfach immer. Es gab auch nie Streit zwischen uns, aber wie sagt man so schön, es stimmt die Chemie nicht! Also können wir beide nicht mal was dafür, dass wir nicht richtig miteinander sprechen können.
Nach dem ich auf der Toilette war gehe ich auch sofort wieder zurück zum Klassenraum, wo Kim endlich mit dem abschreiben fertig ist.
Nach und nach trudeln auch die anderen Schüler wieder in den Klassenraum.
Kim und ich sitzen mit Iris, in der dritten Reihe. Wie ich finde perfekt. Nah genug am Lehrerpult um den Unterricht zu folgen, und weit genug weg, um auch mal ein Gespräch zu führen.
Vor uns sitzen Armin und sein Zwillingsbruder Alexy. Armins Haare sind sehr durcheinander, als hätte er sie heute Morgen vergessen zu kämmen.
Ich ein wenig sein Profil von der Seite erkennen und er scheint heute Nacht entweder wenig oder schlecht geschlafen zu haben, so dunkel wie seine Augenringe sind.
„Oh oh, da mag wohl jemand den Armin!", meint Kim grinsend und pickst mich in die Seite.
„Das ist doch gar nicht wahr!", meine ich und merke selbst, dass meine Wangen anfangen zu brennen.
Ein eindeutiges Zeichen, dass sie rot anlaufen...

Die Bitte - Eine Sweet Amoris FanfiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt