Kapitel 8

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Frohe Ostern euch allen!:)
Viel Spaß beim Lesen :3
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Ein helles Licht erschien.War es der Himmel? Ich hoffe mal nicht,denn eigentlich will ich Therese noch etwas sagen.Das darf jetzt nicht vorbei sein.

Nein,das konnte nicht der Himmel sein.Außer natürlich mein Engel war ein Arzt.Ich hätte eher gedacht,dass mein Engel Therese wäre.

"Ok,Gott,nehm mich zu dir.",murmelte ich und versuchte meine Arme auszustrecken.

"Miss Wellfare,weder bin ich Gott,noch sind sie tot." Der Arzt lächelte mich an.Er schien noch nicht alt zu sein. Er hatte kurze blonde Haare,einen Stoppelbart und strahlend blaue Augen.

Er sah aus,wie diese Roman Typen in die man sich auf den ersten Blick verliebte.Selbst dieses Lächeln war perfekt,strahlend weiße Zähne.

"Ist jemand für mich da?",fragte ich hoffnungsvoll.Vielleicht war sie hier.Ihre Wärme konnte ich aufjedenfall nicht spüren.

"Drehen Sie sich doch einfach mal um.",grinste der Arzt mich an.

Ich versuchte mich zu bewegen.Es tat sehr weh,anscheinend hatte ich mir beim Zusammenbrechen doch ein paar Knochen angeknackst.

Auf dem Bett neben mir lag eine schlafende Person.Eindeutig schwanger.Sie hatte lange braune Haare,mit einer weißen Strähne.Therese.Sie ist da!

"War ich denn lange weg,Doktor?",fragte ich neugierig.Vielleicht war ich nur eine Nacht weg,dann wäre sie wenigstens nicht so lange hier gewesen.

Der Arzt reichte mir ein Medikament,welches sehr ekelhaft roch.Leider Gottes,schmeckte es auch so.Als ich darauf hin anfing zu husten,fing er an zu lachen.

"Sie waren circa 3 Wochen im Koma." ,erzählte er mir,als wäre es etwas ganz normal. Ich riss die Augen auf. Nicht,weil ich 3 Wochen im Koma lag,sondern weil Therese immer noch dasselbe trug,wie als dieser Typ mich zusammengeschlagen hat.

"Sie-Sie war die ganze Zeit da?" ,fragte ich mit Tränen in den Augen.Der Arzt nickte.Ich musste zu ihr. Ich musste es ihr endlich sagen.

"Eh,Herr Doktor , könnte ich kurz allein mit ihr sein?" Ich hatte das riesen Glück an nichts angeschlossen zu sein, das heißt, ich konnte einfach zu ihr. Der Arzt lächelte mir zu und nickte. Wie viel sie ihm wohl erzählt hatte?

Langsam und sehr leise stieg ich aus dem Bett.Ganze drei Wochen war sie hier geblieben.Nie ist sie wohin gefahren.Wer war wohl noch gekommen?Und was hatte sie ihnen wohl gesagt?

Ich näherte mich ihr und nahm ihre Hand.Jede Bewegung die ich tat,tat weh.Doch für sie lohnt es sich.Für sie würde ich durch die Hölle gehen und weiter.

"Guten Morgen Schlafmütze.",grüßte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange.Sie hatte sich wirklich nicht weg bewegt.Sie stank genauso sehr wie ich wahrscheinlich.

Sie öffnete ihre Augen.Diese braunen Augen wirkten so müde und besorgt. Ich musste sie einfach aufmuntern.

"Bevor du etwas sagst ,Therese, muss ich dir etwas sagen."

Ihre Augen wurden größer und etwas wie Hoffnung bildete sich in ihnen.Ein kleines Grinsen verzierte ihr Gesicht. Sie streifte eine ihrer Haarsträhnen hinter ihr Ohr.

"Es ist wirklich sehr süß,nein,nicht wirklich süß.Es ist unbeschreiblich ,dass du die ganze Zeit hier geblieben bist.Ich wünschte ich könnte dir die Zeit wiedergeben.",ich stoppte kurz.Ich wusste ehrlich gesagt nicht,was ich sagen sollte.Ich schaute von ihr weg.

"Therese, ich weiß,wir hatten wenig Zeit,aber...oh man..es tut mir Leid,dass ich mich so anstelle."

Sie legte eine Hand auf meine Wange und ich zwang mich dazu sie anzugucken. Erst jetzt bemerkte ich,dass ihre Augen einen leichten grünstich hatten.

"Henriette,weißt du noch ,in unserer ersten Chorstunde?Du standest da so hilflos,weil du niemanden kanntest.Ich fand dich so wunderschön.Mit deinen Locken,die dir trotz Zopf in deinem Gesicht hingen. Deine wunderschönen blauen Augen und dem schönen Muster. Und deine Kurven,Mädchen,die sind göttlich.",sie lachte kurz auf,genau wie ich.

"Irgendwann küss ich jede einzelne Stelle an deinem Körper.",flüsterte sie in mein Ohr bevor sie sachlich weiter redete.

"Ich hatte schon früher ein Auge auf dich geworfen,aber ich dachte 'Mensch Therese,das ist verboten.Außerdem bist du vergeben,schmeiß jetzt nicht deine gesamte Existenz auf den Haufen' aber ich den darauf folgenden Jahren merkte ich,dass du mir immer mehr bedeutetest und immer weniger aus dem Kopf gingst.Und,oh,deine Stimme.

Ich muss jetzt kurz ehrlich sein,ich hatte mich auf Chorfreizeit in dein Zimmer geschlichen,weil ich dich sehen musste.Wieder.Und du sahst so traurig aus und dann habe ich dir einen Kuss auf die Wange gegeben.Und dann hattest du plötzlich gelächelt und meinen Namen gemurmelt,was ziemlich komisch klang.

Das war der Moment,in dem ich merkte,dass du mir wirklich etwas bedeutest und ich dir auch.Und dann wurde es wahr.Wir waren beziehungsweise sind zwar nicht zusammen,aber ich war dir so nah."

"Lass uns zusammen sein.",brach es aus mir heraus.Ich starrte ihr regelrecht in ihre Augen. "Lass uns zusammen sein.Für immer und ewig."

"Also Henriette-"

"Bevor du dich für irgendwas entscheidest,lass mich noch eine Sache tun."

Und noch bevor sie auf irgendeine Weise antworten konnte,nahm ich ihren Kopf zwischen meine Hände und presste meine Lippen auf ihre.

Ich schaute in ihre erschrocken dreinblickenden Augen bis sie sich schlossen.

Das war es.Dieser Kuss.Er war nicht wie die,die ich mit Elisabeth geteilt hatte.Nein,dieser war besonders und einzigartig.Es war einer dieser Küsse,der in jeder Milisekunde elektrische Schläge gibt.

Einer,der dir Gänsehaut verpasst,ohne das es kalt ist.Einer,der nicht nur für die Ewigkeit gehen sollte,sondern länger als dir Ewigkeit.Einer,der mir bewies,dass sie meine Seelenverwandte ist.

Unsere Lippen trennten sich und wir öffneten langsam unsere Augen.Ich atmete tief ein,so ein Kuss raubte einem vielleicht den Atem ey.

"Henriette.Das-"

"Ich liebe dich."

Sie schaute mich ungläubig an.Ich nahm ihre Hand und drückte sie.

"Ich liebe dich,Therese. Über alles und ich will dich für immer in meinem Leben haben."

Im Gegensatz zu ihr,zuckten meine Mundwinkel nur.Ich versuchte so ernst zu bleiben,wie es ging,schließlich sollte sie es mir glauben.

Sie dagegen grinste bis über beide Ohren und hatte Tränen in den Augen. Es musste ihr wirklich sehr viel Bedeuten.

"Ich liebe dich auch." ,sagte sie und sprang mir in die Arme.

"Weißt du,wenn ich 18 werde ,werde ich dich gleich an meinem Geburtstag fragen,ob du mich heiraten willst."

"Verrat mir das doch nicht.",lachte sie.

Langsam kamen mir auch die Tränen,ich wusste nicht weshalb,sie kamen einfach. "Und wir werden in einem schönen alten Haus leben mit einem riesigen Garten für deinen Prinzen und irgendwie haben wir dann noch eine Tochter und das wird deine Prinzessin und wir werden verheiratet sein und ich werde an der Schule hier unterrichten mit dir zusammen und alles wird gut."

Die Worte kamen mir aus dem Mund,als ob ich das schon alles hätte und wüsste,dass wir genau so leben würden.

"Stell es dir vor,Therese. Die Fünftklässler,wenn sie sich fragen 'Sind die Geschwister?' und wir erzählen ihnen unsere Geschichte und machen ein großes Gartenfest bei uns ,bei dem sie unseren Prinzen und unsere Prinzessin kennenlernen und sie denken sich 'Och,sind die süß.' "

Therese schaute mir wieder in die Augen.Sie lächelte.Sie hatte so ein wunderschönes Lächeln.Ich könnte ein Foto davon machen und es mir ins Hirn schießen.

"Wenn ich dir so zuhöre,Henriette, dann freue ich mich wirklich sehr auf die Zukunft."

Mit diesen Worten gab sie mir wieder einen Kuss.Nicht auf die Stirn ,nicht auf die Wange,sondern auf den Mund,denn wir wussten jetzt eins,wir gehörten zusammen.Für immer.

Hölle (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt