Hölle (girlxgirl)

Kapitel 2

"So,ihr könnt eure Sachen jetzt packen!Schönes Wochenende noch!",rief sie in den Raum.Es klang fast,wie damals im Chor.Eine Engelsgleiche Stimme.Wie gerne würde ich ihre Stimme hören,wenn ich einschlafe.

Schnell packte ich meine Stifte und anderen Sachen ein. 'Ok Henriette,nur noch das Klassenbuch holen und dann kannst du auch gehen.' ,dachte ich mir.Ich schaute mich um.Sie stand hinten bei Antonio und erklärte ihm etwas.

Vielleicht hatte sie ja schon eingetragen und ich konnte einfach gehen.Es gibt nur einen Weg um das herauszufinden.Leise machte ich meine Schritte zum Klassenbuch. 'Bitte,Schicksal.',dachte ich.Aber das Schicksal wollte es anders.

"Ach Henriette! Ich habe noch nicht eingetragen!",rief sie zu mir und lächelte. Mist.Dreck. Kack. Ich wollte nicht mit ihr alleine sein. Außerdem musste ich zum Bus!Entweder kam er zu früh,oder zu spät; einen festen Plan gab es irgendwie nicht.

"Sie können es doch wegbringen!" Meine Stimme klang so kalt,dass es sogar meiner dauer grinsenden Lehrerin das Lächeln verschlag. Sie wirkte kaputt und müde ohne ihr Lächeln.Das wollte ich doch gar nicht!Sie sollte wieder lächeln.

Sie wendete sich von Antonio ab und kam zu mir. "Ich trage ein und du gehst." Simpel. Verletzend. Negativ und doch herzlich. So klangen die sechs Wörter aus ihrem Mund. Ich wollte sie nicht verletzen, weshalb auch immer es verletzend war.

Ich musterte sie,obwohl ich eigentlich schon alles kannte. Obwohl, ich kannte ihre restlichen Muttermale an ihrem Körper nicht,oder Narben. Andere Proportionen ihres Körpers. Ich kannte ihren Körper nicht, aber ich wollte es.

Ich wollte sie glücklich machen und mehr. Ich schaute an ihr runter und hoch. Mein Blick blieb mehrmals an ihren Brüsten hängen. Ich biss mir auf die Unterlippe. Perfekt geformte Brüste. Diese Frau ist eine Meisterleistung von Gott.

Bilder,verbotene Bilder,tauchten in meinem Kopf auf.Wie wir auf Chorfreizeit wären und sie würde im Bademantel vor mir stehen.Langsam käme eine Schulter zum Vorschein und mir würde klar werden,dass sie darunter nichts trägt.

Sie würde die Tür erst dann zuschlagen und verschließen,dann würde sie die Gardinen zu ziehen und ihren Bademantel ablegen.Wie weich ist wohl ihre Haut?Wie würde es schmecken,würde ich sie küssen?Wie hörte sich wohl ihr stöhnen an?

"Ehem.",räusperte sie sich. Sie hielt mir das Klassenbuch unter die Nase. Ich merkte,dass ich nicht mehr als ein Stottern rauskriegen würde,also nickte ich bloß und ging aus dem Klassenraum.

Hat sie bemerkt wohin ich geguckt habe?'Natürlich du Idiot,wenn du es auch so auffällig machst.' Mein Gehirn hatte ausnahmsweise mal recht.Wie doof war ich eigentlich.

Auf meinem Weg zum Klassenbuchspender schaute ich noch einmal in das Klassenbuch,ob ich noch einmal zu jemanden gehen müsste.In der Tat fand ich etwas,aber es war keine leere Zeile,sondern ein Zettel.

An: Henriette

Bitte schreib mir eine E-mail. E-mail hast du ja.

Frau Wihlow.

Das wollte sie doch jetzt nicht ernsthaft.Vielleicht war es ja nur etwas Schulisches.Bestimmt.Nur schulisch.Ich nahm den Zettel aus dem Klassenbuch,nicht das ihn jemand sah.Nicht ,dass es schlimm wäre,es wäre nur komisch.

Als ich mich umdrehte,sah ich Frau Wihlow.Sie schaute mich enttäuscht,und doch hoffnungsvoll an.Diese Frau schafft es,die unterschiedlichsten Gefühle zusammen zu mischen.Als sie an mir vorbei gegangen war,schaute ich ihr auf ihren Arsch.Man,ich denke grad echt nur an das Eine.Schlimm.Ich glaube aber,ein Lächeln auf ihrem Gesicht gesehen zu haben.