Kapitel Neun

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Kapitel 9:

Es war als würde ich plötzlich zwei ergeben.

Zwei Personen, die eigentlich gleich und doch so unterschiedlich waren.

Es war, als hätte sich alles um mich herum in weißen Nebel getaucht, als würde es mich vor der bösen Welt außerhalb meiner Seifenblase schützen. Und ich fühlte mich wirklich sicher, aber auch teilnahmslos. Alles war plötzlich egal.

Wahrscheinlich hatte ich die Schwelle zum Verrückt sein übertreten, denn letztendlich konnte das, was ich fühlte, nicht richtig sein.

Es war, als wäre mein Körper taub, und die Nervenenden allesamt abgestorben.

„Kann ich etwas zu trinken?“ fragte ich leise. Diese Frage spukte mir schon seit Minuten im Kopf herum, nur hatte ich bis jetzt nicht geschafft sie auszusprechen.

Nur einige Momente später wurde mir ein Glas Wasser gereicht und ich setzte mich auf um es entgegen zu nehmen und aus zu trinken.

„Emi... Geht´s wieder?“

Nancy´s große Augen sahen besorgt zu mir und ich wagte ein leichtes Lächeln.

„Ja es ist schon wieder gut.“ gab ich zu und reichte das leere Glas Seth, der es dann, neben das Sofa, auf den Boden stellte.

Langsam wich das Schwindelgefühl und auch mein Kopf fing wieder an klare Gedanken fassen zu können.

„Es tut mir leid...“ flüsterte ich und wagte es gar nicht, auch nur irgendjemanden in die Augen zu sehen. Allesamt hatten sie gesehen wie ich zusammen gebrochen war und meinen Verstand verloren hatte. Etwas, was ich eigentlich nie wieder jemand anderem hatte zeigen wollten...

„Ich glaube... ich... ich muss jetzt auch wieder...“ stammelte ich. Obwohl ich nichts fühlte, weder Scham noch Wut, sagte mir mein Kopf, dass ich, wäre ich wirklich bei klarem Verstand, nicht einverstanden wäre noch einen Moment länger zu bleiben.

„Du kannst jetzt nicht gehen. Du bist noch ganz benommen...“ antwortete Seth und griff nach meiner Hand. Sofort zuckte ich zusammen, entspannte mich aber wieder als der Druck seiner warmen Hand sich verstärkte. Er machte sich wirklich Sorgen um mich...

Am liebsten würde ich mich wieder an seine Brust schmiegen, dessen Oberteil wahrscheinlich immer noch mit meinen Tränen getränkt war, und würde mich an ihm festhalten so lange ich die Kraft dazu besaß.

Zwei Wünsche... mit denen ich selbst rang...

Denn ebenso wollte ich hier raus, mich ihren direkten Blicken entziehen. Mich von ihnen zurück ziehen, denn jetzt wussten nämlich alle was passiert war. Denn jetzt war höchstwahrscheinlich unsere gemeinsame Freundschaft dem Untergang geweiht...

„Leute, vielleicht ist es besser wenn ihr für ein paar Stunden die Wohnung verlässt und ich kümmere mich so lange um sie...“ meinte Seth an die anderen gewandt und überrascht hob ich etwas meinen Kopf an. Ebenso wie ich, waren auch die anderen nicht weniger erstaunt und besonders in Nancy´s Blick, entdeckte ich auch etwas wie Misstrauen.

Was mich ziemlich verunsicherte.

„Seth, das ist... nett... Aber vielleicht sollte ich jetzt verschwinden.“ erwiderte ich leise und Seth schüttelte daraufhin heftig den Kopf und stand auf. Diesmal widmete er sich persönlich seiner Schwester und sah sie direkt an.

„Am... Bitte. Sie kann jetzt noch nicht nach Hause, und wenn ihr alle da seid, wird sie sich nicht richtig beruhigen können...“

Jetzt mischte sich Oliver ein, der langsam seinen Arm um Amanda und Nancy legte und sie sachte mit sich zog.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 19, 2013 ⏰

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