Kapitel 5:
2 Jahre zuvor:
Ich trat hinaus in die kalte Luft und schlang meine Arme um meinen Oberkörper.
„Dieses Arschloch...“ zischte er neben mir und ging zum Auto. Vorsichtig folgte ich ihm und öffnete dann die Beifahrertür. Mit einem Knall schlug er die Fahrertür zu und riss den Gurt beinahe aus seiner Halterung.
„Kann er es nicht einmal lassen....
Im Leben nicht....
Dieser....“
Er war wütend. Richtig wütend.
Aber das war er fast immer, wenn wir wieder sein Elternhaus verließen.
„Nur einmal... Ich würde ihn mal so gerne...“
Zum Glück sprach er seine Sätze nicht aus. Er würde es nur selbst bereuen...
Etwas verängstigt beobachtete ich ihn von der Seite, wie er krampfhaft versuchte, den Schlüssel ins Schloss zu stecken und den Wagen zu starten. Etwas zu sagen traute ich mich nicht. Nicht jetzt...
„Du behindertes Auto! Gehst du wohl jetzt!?“
In Situationen wie diesen erkannte ich ihn nicht wieder.
Sonst war er immer der eher ruhigere Typ. Entspannt und freundlich...
„Verdammt!“
Genervt schlug er gegen sein Lenkrad und ließ die Hupe erklingen.
„Dieser behinderte ARSCH!“ schrie er jetzt durchs Auto und krallte seine Hände daran.
Seine hellblauen Augen funkelten wild und kurz dachte ich er würde gleich anfangen zu weinen. Aber er hielt die Tränen tapfer zurück.
Sekunden verstrichen, und mehr als meine Hand auf seinen Arm zu legen, hatte ich mich nicht getraut. Ganz langsam entspannten sich seine Muskeln wieder und müde sah er mich jetzt an.
„Mir egal... Aber wir fahren nicht mehr her wenn er zu Hause ist...“
Vorsichtig nickte ich und wurde im nächsten Moment auch schon an ihn gezogen.
Der ständige Streit mit seinem Vater machte ihn sichtlich fertig und ließ ihn auch noch Stunden danach nicht mehr los. Ich selbst fand ihn einfach unmöglich, wie er manchmal mit Thomas umging. Ich konnte es nicht beschreiben... Irgendwann war wohl etwas vorgefallen, worüber beide immer noch nicht hinweg konnten... Und worüber keiner von beiden gerne redete.
„Komm... Wir fahren nach Hause...“ sagte ich leise und versuchte mich dann von ihm zu lösen. Obwohl ich mit Henry zusammen war, ließen sich die unterdrückten Gefühle für Thomas doch nicht ganz auslöschen.
„Okay...“
Er nahm seinen Arm von mir und versuchte jetzt in Ruhe das Auto zu starten. Der Motor erklang und Thomas fuhr einen riesigen Bogen um die Ausfahrt zu erreichen.
„Holly will auch bald ausziehen...“ meinte ich so beiläufig wie möglich und ließ meinen Blick auf der Straße. Es war schon spät und Wochenende. Es gab immer irgendwo welche Idioten, die betrunken in ihren Wagen stiegen und herum fuhren...
„Ja... Aber sie zieht nicht zu uns...“
Überrascht sah ich auf und versuchte seine Mimik zu deuten.
„Hat sie dich schon gefragt?“
Er sah kurz zu mir herüber und schüttelte kaum merklich den Kopf.
„Nein... Ich habe euer Gespräch kurz mitbekommen... Ich war oben und musste kurz aufs... Klo...“
Ich wurde blass und drehte meinen Kopf beinahe ruckartig zum Fenster hin.
Gespräch belauscht... Jetzt wurden meine Ohren heiß und meine Hände begannen zu schwitzen.
Ich hatte mit Holly über ihn geredet... Fast die ganze Zeit... Nur kurz war das Thema auf Holly´s Wohnungssuche gekommen...
„Achso...“
Mehr konnte ich nicht sagen. Verdammt peinlich...
„Hast du sonst noch irgendwas gehört?“
„Nein.“
Er log... Auch wenn seine Stimme so fest und sicher klang. Er log...
Am liebsten hätte ich mein Gesicht in meine Hände gelegt und wäre ihm aus dem Weg gegangen. Aber hier im Auto ging es wohl schlecht.
„Kommt Henry heute vorbei?“
Oh ja er hatte es gehört...
Das ungute Gefühl in meinem Bauch wurde immer schlimmer. Gemischt mit einigen Schmetterlingen... Ziemlich lange hatte ich meine Schwärmerei für ihn, vor ihm versteckt gehalten... Vielleicht sollte ich es ihm jetzt sagen? Immerhin war er im Moment solo, was so gut wie fast nie vorkam...
Nein ich konnte nicht...
„Ja.“ antwortete ich knapp und holte dann mein Handy aus der Tasche. Henry hatte noch gar nicht zugesagt...
Ich warf einen Blick zu Thomas, der starr auf die Straße sah und folgte dann seinem Blick.
Er empfand einfach nicht dasselbe...
Und bevor ich meine Freundschaft zu ihm zerstörte, würde ich einfach versuchen dasselbe für Henry zu empfinden...
>>>>Hey Leser :)
Ja ich weiß, bis jetzt ist es noch ziemlich langweilig aber bitte haltet durch :D Ich finde es nur wichtig die Beziehung zwischen den Beiden zu erläutern/ beschreiben... Noch ungefähr zwei Kapitel, dann geht es mit der eigentlichen Handlung weiter... :)
Ganz liebe Grüße ♥<<<<
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Toter gesucht!
Lãng mạnDer Tod ihres besten Freundes nimmt die 22 jährige Emilia sehr mit. Um ihr Leben weiter leben zu können beschließt sie aus der gemeinsamen Wohnung in Briggston auszuziehen und fortan, ca. 100 Meilen weiter weg, bei ihrem Vater in Jacksonville zu ble...