Kapitel 6

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Das alles wird mir etwas zu unangenehm, also schnappe ich mir ein T-Shirt, ziehe es mir an und verlasse mein Zimmer. Bucky verwirrt mich, so viel ist sicher. Bei ihm verliere ich jedes Mal die Fassung. Schnell eile ich den Gang weiter und renne wortwörtlich in den Aufzug. Ich muss erstmal wieder richtig Atmen und eine kleine Pause nehmen. Clint wartet schon etwas auf mich, also sorge ich dafür, dass es nicht noch länger dauern wird. Ich blicke auf die Knöpfe des Fahrstuhls und realisiere, dass ich absolut nicht weiß, wohin ich überhaupt muss. Also steige ich wieder aus und suche nach Steve oder irgendjemand anderem, der mir bei der Frage, wo der Trainingsraum ist, behilflich sein könnte. Schließlich treffe ich auf Natasha, mit der ich noch kein einziges Wort so wirklich gewechselt habe.

Ich_ Natasha, kann ich dich kurz etwas fragen?

Natasha_ Klar, was gibt's?

Ich_ Ich wollte mit Clint trainieren, weiß-

Natasha_ Du weiß aber nicht, wo der Trainingsraum ist. Zwei Stockwerke über uns.

Ich_ Dankeschön.

Gerade will ich wieder losgehen, da hält sie mich noch kurz auf. Eigentlich möchte ich zu Clint, aber ich denke, dass er noch einen kurzen Augenblick warten kann. Das was sie von mir möchte, wird mit Sicherheit keine Stunden dauern.

Natasha_ Ich möchte gerne mit dir über Clint reden.

Ich_ Klar, ist irgendetwas?

Natasha_ Er hat mir erzählt, dass er dein Vater ist. Ich wollte dir nur sagen, dass du ihm Zeit geben musst. Vielleicht wirkt er am Anfang etwas steif und lustlos, aber wenn ihr euch besser kennenlernt, dann wird er dich in sein Herz schließen.

Ich_ Du kennst ihn gut, nicht war?

Natasha_ Wir haben schon so einiges gemeinsam durchgestanden.

Ich_ Danke und ich werde ihm alle Zeit der Welt geben, keine Angst.

Natasha_ Gut, dann lass ich dich Mal zu ihm gehen. 

Ich nicke ihr zum Abschied noch zu und gehe wieder zu dem Aufzug. Ich habe Clint schon lange genug warten lassen. Schließlich wähle ich das 93 Stockwerk aus. Ich war noch nie so weit oben in einem Gebäude. Als ich aus dem Fahrstuhl heraustrete und diese Wahnsinns Aussicht sehe, fange ich schon wieder an zu staunen. Von hier oben sehen alle anderen Gebäude winzig aus, man kann nicht Mal die Menschen richtig erkennen. Es sind nur noch kleine Punkte am Boden zu sehen. 
Hier oben ist nur ein einziger großer Raum, der vollkommen verglast ist. Ein paar Fitnessgeräte stehen herum, wie Boxsäcke und Laufbänder. Clint steht schon an den Zielscheiben und schießt ein paar Pfeile. Jeder einzelne trifft in die rote Mitte. Langsam gehe ich auf ihn zu und beobachte genau, wie er auch den nächsten Pfeil abfeuert. Erneut ins Rote. Nun steht es fest, ich werde mich gleich schön blamieren. Mit einer Pistole treffe ich auch, aber mit Pfeil und Bogen? Nein, damit ganz bestimmt nicht. Ich hatte bis jetzt auch nur selten einen in der Hand und wenn, dann waren es Kinderspielsachen, noch nie einen echten. 
Er winkt mich zu sich herüber, also gehe ich einen Schritt schneller. Clint hat schon einen zweiten Bogen bereitgelegt, der offensichtlich für mich zu sein scheint. 

Clint_ Ich wusste nicht, welches dein Dominantes Auge ist und ob du Links- oder Rechtshänder bist.

Ich_ Ich bin überraschenderweise Linkshänder, aber keine Ahnung, was mein Dominates Auge ist.

Clint_ Schau her, ich erkläre es dir. Du nimmst deine beiden Hände vor dich, formst sie zu einer Raute und streckst sie aus. Dann fixierst du irgendeinen festen Punkt, schaust die ganze Zeit darauf und führst langsam die Hände zu dir. Das Auge, an dem die Hände dann liegen, ist das Dominate Auge.

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