Die Pfauenmuster erloschen in dem violetten Licht, der schillernde Fächer mit den Klingen zerfiel zu Asche - Chat Noir hielt die blaue Brosche in seiner Hand, als HawkMoth in anstarrte, das Gesicht zu einer Fratze aus Hass verzerrt.
Das Miraculous lag schwer in seiner Hand. Atemlos und ungläubig starrte Chat Noir darauf. Es hatte ihn so viel gekostet, so weit zu kommen - und dennoch war es irgendwie erschreckend einfach gewesen.
„Mirage!"
Chat zuckte zusammen, als Renas Ruf an seine Ohren drang, er spürte ein Kribbeln auf der Haut, er meinte, einen sanften, orangefarbenen Schimmer zu sehen, der sich blitzartig ausbreitete - HawkMoth brüllte frustriert auf, der animalische Laut schmerzte in Chats Ohren - erstarrt sah er auf seinen Vater, dessen Gesichtsausdruck fließend wechselte, zwischen roher Wut, Angst und Wahnsinn.
Manisch schlug HawkMoth mit seinem Gehstock zur Seite, nach einem warmen Lichtschimmer, der sich bei der Berührung auflöste - Chat Noir brauchte eine Weile, um zu verstehen, dass es Illusionen waren.
Seine Finger umschlossen das Pfauenmiraculous fester, er trat einen Schritt nach hinten - der Schimmer, der seinen Körper ummantelte folgte jeder seiner Bewegungen.
Chat Noir konnte Rena Rouge nur an ihrem schnellen Herzschlag erkennen, der an seiner Seite zu hören war, noch bevor er ihre unsichtbare Hand auf der Schulter spürte.
„Chat", zischte sie, während er versuchte, das Mädchen zu sehen - doch während langsam die Lichtschimmer um sie herum Form annahmen, die HawkMoth angriffen, ohne Schaden zu verursachen und den Schurken nur noch weiter in den Wahnsinn zu treiben schienen, blieb Rena unsichtbar.
Ihre Illusion versteckt uns, dachte er, bevor er nach Renas Arm griff, sie noch zwei Schritte weiter von HawkMoth wegzog.
„Chat, bist du verletzt?", fragte Rena Rouge, in ihrer Stimme klang ein besorgter Unterton mit, nur verdeckt von Wut - er schüttelte den Kopf.
„Nein", log er, „Aber er ist verletzt."
„Dein Kataklysmus. Du hast ihn getroffen?"
War das Genugtuung? Chat konnte es nicht sagen - sein Herz raste noch immer, während ein Hammer unablässig gegen seinen Schädel schlug.
„Es war keine Absicht!", sagte er, die Stimme überschlug sich - Renas Schnauben ließ ihn zusammenzucken.
„Du solltest dich für keinen einzigen Kratzer entschuldigen." Ihre Stimme klang hart, sie löste seinen Griff um ihren Arm. Chat konnte spüren, wie angespannt sie war - „Jetzt sag schon, wer ist er!?"
Eine Welle der Übelkeit kam ihm hoch, sein Blick fixierte seinen Vater, in dessen violett glühenden Augen blanker Hass aufblitze, während eine weitere Illusion von Rena Rouge zu Rauch verpuffte. „Chat Noir!", fauchte Rena jetzt, als aus seiner Kehle nur ein Krächzen erklang - nein, er wollte ihr nicht die Wahrheit sagen.
„Ich -", er zitterte, der Wunsch, sich wie ein bockiges Kind einfach in die Ecke zu setzten und zu heulen, wurde übermächtig - nur Renas Hand um sein Handgelenk hielt ihn hier.
HawkMoth jedoch hatte Rena gehört - starr vor Angst konnte Chat nur sehen, wie der silbern maskierte Kopf des Schurken herumwirbelte, die glühenden Augen zu Schlitzen verengt, die Lippen zu einer grotesken Mischung aus triumphalen Grinsen und Zorn verzogen.
Die Spitze des Gehstocks bohrte sich in die Dachplatte, verfehlte um ein Haar seine Füße - die Illusion verpuffte, während Chat Rena aus HawkMoths Schusslinie zog, fast über die Dachkante stolperte.
„Er ist HawkMoth - mehr nicht."
Mehr sagte er nicht. Er musste sich jetzt konzentrieren - seine Angst und Panik, sein Fluchtreflex - er durfte die Nerven nicht verlieren, nicht jetzt. Nicht wenn auch noch andere Leben auf dem Spiel stehen. Kurz erhaschte Chat einen Blick auf Rena Rouge - die Maske, die ihre Identität verbarg, schimmerte in einem tiefdunklen Rot, die Fuchsohren aggressiv angelegt. Eiserne Entschlossenheit blitzen in den braungoldenen Augen auf.
Sie erwiderte seinen Blick nicht.
Mit einem Rückwärtssprung wich Chat einem Angriff HawkMoths aus, dessen Faust sich fast krampfhaft um seine Waffe schloss - Chat versuchte das Schweregefühl in seiner Brust auszublenden, versuchte die Tränen zu verdrängen, versuchte allen Schmerz auszublenden - das da, war nicht der Mann, den er für seinen Vater gehalten hatte. Das da war ein Monster. Nur noch HawkMoth.
Das war keine Lüge, die er Rena genannt hatte. Sein Vater hatte ihn töten wollen. Er bereute nichts.
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Magic can turn people into monsters | Chat Noir
Fanfiction"Jemand hat mal gesagt, das der Tod nicht der größte Verlust im Leben sei. Der größte Verlust im Leben ist das, was in uns stirbt, während wir noch leben." Der Sommer ist vorbei und Adrien Agreste beginnt sein letztes Schuljahr - sein Bestes und Sc...