Ich setzte mich neben meinem Vater und blickte ihm tief in seine haselnussbraunen Augen. Vater wirkte unruhig und unentschlossen. Verwirrt und gleichzeitig völlig aufgeschmissen. Doch dann fing er aus dem nichts an zu lächeln. „Wir sind endlich alle unsere Probleme los", überbrachte er freudig die Botschaft und hätte Luftsprünge machen können. Keine Hungersnöte mehr für die ganze Familie. Und medizinische Versorgung für Mutter. Davon muss er sprechen. Denn dies belastet uns schwer. Aber ich konnte seine Freude nicht teilen. Wie will er uns unsere Last nehmen?
„Der Landsherr Adrik Lyuell aus dem Wasserreich hat mir ein unschlagbares Angebot gemacht! Er beobachtet dich schon seit längerer Zeit und ließ dich schlussendlich aufsuchen. Seine Soldaten marschierten heute in unsere Hütte und schlugen vor, dich anzukaufen. Du wirst in einem Schloss leben können und täglich frisches Essen genießen. An der Seite des Landsherrn als seine Frau. Und wir werden als Dank einen Bauernhof mit vielen Tieren geschenkt bekommen", erzählte er aufgeregt. Mein Atem stockte. Ich spürte die kalte Luft und traute meinen Augen nicht mehr. Mein eigener Vater hat mich verkauft. Meine Jungfräulichkeit, meine Zukunft und meine Träume. Alles hat er zu nichte gemacht. „W-Wie bitte?", stotterte ich entsetzt und erhob mich. Langsam schritt ich zurück. „Ja! Die Soldaten werden dich bald abholen", meinte er. Ich konnte nicht fassen wie glücklich er sein konnte. Mutter hätte das niemals zugelassen. Wüsste sie von seinen Taten wäre sie enttäuscht. Tränen schossen in meine Augen. Ich fühlte mich verraten, hintergangen. Von meiner eigenen Familie.
„Täglich habe ich mich stundenlang auf die Wiesen gestellt um Essen zu besorgen. Ich habe das Feuerholz besorgt, das Wasser, alles. Und das ist der Dank? Ich habe die Familie vor dem verhungern bewahrt. Und alles was dir dazu einfällt ist es, deine Tochter zu verkaufen? Du undankbares Miststück", schrie ich und konnte sein Gesicht nicht mehr ertragen. Er dachte ich würde mich freuen. Ich rannte verletzt aus der Küche und stoppte vor der Tür. Schnell zog ich meine Stiefel über, griff nach meinem heiligen Bogen und steckte ihn ein. Völlig überfordert rannte ich davon. Mir machte der Gedanke, dass die Soldaten bald eintreffen werden Angst. Niemals werde ich diesen Landsherren heiraten. Er ist steinalt. Dazu kauft er sich Frauen mithilfe seines Reichtums. Er ist genau so ein mieser Mensch wie mein Vater. Oberflächlich und Selbstverliebt. Ich werde meinen eigenen Weg gehen und solange laufen bis meine Beine abfallen.
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The rebellious Princess
ParanormalLavea ist die Tochter einer armen Familie. Aus Hungersnöten wird sie an einen reichen Landsherren verkauft. Sie weigert sich ihr Schicksal zu akzeptieren und flieht mit ihrer heiligen Waffe aus dem Wasserreich. Im feindlichen Windreich trifft sie a...