Am nächsten Tag wachte ich auf. Die Sonne blendete in mein Gesicht. Eine unvertraute Wärme umhüllte mich. Langsam öffnete ich meine Augen. Das Feuer von gestern ist ausgebrannt und nur noch schwarze Asche blieb übrig. Alles schien friedlich zu sein. Am Himmel konnte ich ein paar helle Wolken erblicken. Heute war definitiv ein schönes Wetter. Verschlafen kuschelte ich mich in mein weiches Kopfkissen. Im ersten Moment genoss ich den angenehmen Duft. Doch dann bemerkte ich, dass ich mittens in einer Steinhöhle einschlief und weit und breit keine Kissen zur Verfügung waren. Ich erschrak und sprang auf. Ich konnte nicht glauben, dass ich Zayns Oberschenkel zum schlafen missbrauche hatte. Beschämt und etwas verärgert rückte ich zurück. „Guten Morgen", sagte er etwas stumpf und blickte in die Landschaft. „Warum hast du das gemacht? Wer hat dir erlaubt mich anzufassen?!", schimpfte ich mit ihm. Er wendete seine Aufmerksamkeit auf mich. Für einen kurzen Moment nickte er verwirrt. Dann lächelte er frech und antwortete:"Gerade hast du dich noch an mich gekuschelt. So unangenehm war es also nicht." „Du Perverser", murmelte ich und rappelte mich auf. Zayn ist ein Mann. Männer haben Bedürfnisse. Vielleicht wollte er mich verführen. Aber so leicht bin ich nicht zu haben. Er kann es gleich vergessen. Vielleicht würden seine Methoden bei jedem Mädchen funktionieren. Doch ich bin kein normales Mädchen. Ich bin eine Kämpferin. Eine Kriegerin die sich alleine durchs Leben schlägt. „Ich werde nun weitergehen. Bald werden mehr Soldaten hier eintreffen und mich finden. Das wäre fatal", erklärte ich. Ruhig griff ich nach meinem Bogen und nach meinem restlichen Gepäck, welches leider nur aus ein paar jämmerlichen Blumen und Kräutern bestand welche ich hin und wieder gefunden hatte. Ich wollte wissen wie ernst es Zayn mit mir meint. Also ging ich ohne ihn vor.
Erstaunlicherweise folgte er mir ziemlich schnell darauf. Er muss wirklich Interesse an mir haben. Für seine Taten wird er allerdings keine Belohnung erhalten. Und das ist ihm auch bewusst.
„Was hast du jetzt eigentlich vor? Willst du dein ganzes Leben lang weglaufen?", fragte Zayn als er mich eingeholt hatte. Unsicher blickte ich auf den steinigen Boden unter uns. Kaum eine einzige Blume konnte sich durch die harte Schicht kämpfen. Sie haben es auch nicht leicht im Leben. „Ich weiß es nicht", gestand ich leise. „Willst du ins Feuerreich flüchten und dort ein neues Leben beginnen?", hakte er weiter nach. „Das wäre eine Idee. Doch das würde auch bedeuten, dass ich vor meinem Problemen für immer flüchten müsste. Außerdem würden die Soldaten mich schlussendlich finden. Und selbst wenn ich dort meine Ruhe genießen könnte, wird es noch viele Hunderte, junge und vor allem wehrlose Mädchen geben, die das gleiche Schicksal wie ich erleben müssen. Doch diese Mädchen besitzen weder Kampferfahrung noch einen heiligen Bogen. Sie müssen sich den Landsherren hingeben." - „Was ist eigentlich so schlimm daran? Du würdest in einem riesigen Haus wohnen mit täglich frischen Essen, warmen Bädern und viel Geld. Schöner könnte das Leben doch kaum sein."Nach dieser Aussage rutschte meine Hand aus.
DU LIEST GERADE
The rebellious Princess
ParanormalneLavea ist die Tochter einer armen Familie. Aus Hungersnöten wird sie an einen reichen Landsherren verkauft. Sie weigert sich ihr Schicksal zu akzeptieren und flieht mit ihrer heiligen Waffe aus dem Wasserreich. Im feindlichen Windreich trifft sie a...