Verletzt

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Ich hielt einen blauen Pulli in meiner Hand. Er war von David. Ich hatte ihn wohl ausersehen eingepackt.
Ich drückte mein Gesicht in den weichen Stoff und zog den Geruch seines Parfüms ein. Ich sackte auf den Boden und die Tränen liefen nur so meine Wangen herunter. Meine Erinnerungen kamen wieder hoch. Dieser Tag war einer der schrecklichsten gewesen die ich erlebt hatte. David. Mit einemanderen Mädchen. Im Bett. Meine Schreie, sein Stöhnen und seine Versuche auf mich einzureden. Meine Beine, die wehtaten nachdem ich bestimmt eine halbe Stunde einfach gerannt war. Meine Hände, die eiskalt waren und eine verzweifelte und verletzte Stimme, die versuchte mir mitzuteilen das es von Anfang an klar war. Ich habe mich gehasst. Dafür das ich ihm so viele Chancen gegeben habe. Dafür das ich nicht auf meine Freunde gehört habe. Dafür das ich nicht einmal auf mich gehört habe. Dafür dass ich ihn Liebe.... Ich saß auf einer Bank in irgendeinem Park und konnte nicht glauben was ich gesehen hatte. Ich wusste nicht wohin ich gehen sollte.
Es klopfte und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. Es klopfte schon ein zweites mal. Ich blickte schnell in den Spiegel der über meiner Kommode hing und wischte mir meine verlaufene Wimperntusche unter meinen Auen weg bevor ich antwortete. „Ja". Die Tür öffnete sich und Kai kam mit einer Tasse in mein Zimmer. Er sah mich an und wurde blass. Die Tasse stellte er schnell auf meinen Schreibtisch der direkt neben der Tür stand und setzte sich zu mir auf den Boden. Er wusste nicht was David getan hatte. Ich habe ihm nur gesagt es sei Schluss und ich würde gerne zurück nach Deutschland. Ich legte meinen Kopf in Kais Schoß und weinte einfach. Kai strich mir währenddessen einfach über den Kopf und sagte nichts. Es beruhigte mich zu wissen das er da war. Ich hatte ihn so sehr vermisst.
Nach einer Weile unterbrach Kai mein schluchzen. „Möchtest du deinen Tassenkuchen essen?" Ich sah zu ihm und lächelte ein wenig. Ich liebte Tassenkuchen über alles, dass hatte sich in den zwei Jahren in England auch kein bisschen geändert, also nickte ich und er bewegte sich unter mir um aufzustehen.
Als er wieder saß und ich mein Tassenkuchen hatte fing er wieder an zu reden. „Kimberly. Was ist eigentlich zwischen euch passiert. Du hast mir nie auf die Frage geantwortet" ich schluckte und sah ihn an. „Ich weiß nicht ob du das wirklich wissen solltest Kai" Kai war..., naja er möchte mich beschützen und übertreibt es da manchmal ein wenig. Kai nickte. „Mir ging es an dem Tag nicht gut, weshalb ich früher von der Uni nach Hause fuhr. David hatte keine Vorlesung an dem Tag, zumindest hat er das zu mir gesagt. Als ich dann zu Hause ankam war niemand da. Dachte ich zumindest bis ich ins Badezimmer wollte um zu duschen, da hörte ich leise Geräusche. Ich dachte es wäre ein Einbrecher weshalb ich mir ein Messer aus der Küche holte und gerade in unser Schlafzimmer gehen wollte als die Geräusche immer lauter wurden und ich eine Stimme erkannte". Fing ich an zu erzählen „Es war David der einen Namen stöhnte den ich erst nicht erkannte. „Pauline" hörte ich dann nachdem ich genauer hinhörte. Ich war wie erstarrt". Ich machte eine kurze Pause und fuhr mit zitternder stimme fort „Ich stand bestimmt eine Minute vor der Tür bevor mich Paulines Stimme aus meiner Starre holte und ich die Türe aufriss" Ich merkte wie Kai sich anspannte und drückte seine Hand ein wenig. „Pauline? Ist das nicht die nette Freundin von Davids Besten Freund von der du mir erzählt hast?". Ich nickte nur und fuhr dann fort. „ich öffnete die Tür und wie erwartet war es Pauline die mit meinem Freund im Bett lag. Mein Freund der mich 5 Jahre unterstützt hat, der mit mir 3 Jahre zusammen war und der mit mir nach England gekommen ist um mit mir dort zu studieren und bei mir zu sein, dieser Freund hat mich betrogen" bei dem Gedanken liefen mir wieder Tränen über die Wange. „Ich hatte tränen in den Augen und merkte nach einer zeit das ich mit dem Messer aus der Küche auf die beiden zeigte. Ich musste wie ein Psychopath rüber kommen aber meine Wut und Enttäuschung waren so groß das es mir egal war. Beide sprangen aus dem Bett und David kam zu mir rüber und  sagte die ganze Zeit sowas wie „Kimberly, Es ist nicht so wie es aussieht. Leg das Messer bitte weg" ich hörte ihn kaum, denn in meinen Ohren war nur ein lautes Rauschen zu hören. Auch Pauline fing an mit mir zu reden. Irgendwann ließ ich das Messer fallen und rannte einfach los. Ich rannte und rannte, ohne Ziel, ohne Schuhe, ohne Jacke.  Ich wollte einfach nur weg" Kais Atem wurde immer schneller. „Kimberly das... das tut mir so unendlich dolle leid und du weißt wie gerne ich ihm dafür.." ich unterbrach ihn. „Kai hör auf damit. Auch wenn er es verdient hat wäre es nicht das richtige und das weißt du" er schnaubte. „Der darf dir wehtun und ich ihm nicht?!" ich zuckte nur mit den Schultern und stand dann auf. Es liefen wieder Tränen über meine Wangen und ich ging ins Badezimmer um mich fertig zu machen. Es war schon halb 11 und ich wollte nicht zu spät schlafen gehen um meinen Schlafrythmus nicht zu zerstören. Als ich wieder aus dem Badezimmer kam, saß Kai immer noch auf dem Boden. Ich sah das seine augen ebenfalls rot waren und seine Hände waren zu Fäusten geballt. Ich hockte mich neben ihn. „Kai hör bitte auf zu weinen. Mir geht es... Mir geht es gut. Ich habe jetzt dich und Sophia... und Jule" als ich an Jule dachte huschte mir ein kurzes lächeln über die Lippen. Kai schaute mich ungläubig an, sagte aber nichts. „Ich gehe jetzt schlafen. Geh mal rüber zu Sophia, die wartet bestimmt schon im Bett auf dich" ich zwinkerte ihm zu, was ihm ein kleines lachen entlockte. Ha Mission erfüllt. Er stand Kopfschüttelnd auf und gab mir noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er mit dem Pulli aus meinem Zimmer verschwand. Ich legte mich ins Bett und hörte noch etwas Musik, wodurch ich schnell einschlief.

Das ist das zweite Kapitel ich hoffe es gefällt euch <3

My Best friend... or more (Julian Brandt Fan Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt