Mittwoch, 12.11, Mick (2)

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Wow, das hatte ich gar nicht bemerkt. Nicole war doch nicht so dumm, wie ich dachte. Sie beantwortete meine Frage und erzählte davon, dass sie Dan reinlegen wollte und dass sie befürchtete, dass irgendwas nicht so schönes passierte im Moment. Ihr Blick verriet schon alles. Die Art wie sie uns anblickte. Voller Verzweiflung und Hilfe.

>>Willst du mit uns beiden ausspionieren?<<, fragte ich.
Aus ihrem Auge bahnte sich eine Träne und sie lächelte: >>Ja, aber wir sind zu wenige. Wir brauchen noch jemanden.<<
Es war schön, dass sie mitmachte. Sie war sehr sympatisch.
Wir schauten uns um und wir blickten zu Riley, die gelangweilt mit Rikki sprach.

>>Vielleicht sollten wir sie nehmen. <<, schlug Mandy vor.
>>Sie ist zu gut dafür. Wir brauchen etwas Bad Boy oder Bad Girl mäßiges und nicht so eine. Sie würde sowieso ablehnen.<<, erklärte ich.
>>Wir könnten George oder Scarlett nehmen.<<, meinte Nicole.
Mandy schaute zu ihr rüber und runzelte die Stirn: >>WAS?! Die leben fast schon in ihrer eigenen Welt mit den ganzen Partys.<<
Sie hatte recht.

Einen Versuch war es Wert. Nachdem wir Schule aus hatten, versuchten wir Riley zu finden, die vor dem Schulausgang nachdenklich vor sich hinschaute.
>>Hey, Riley, alles okay?<<
Plötzlich fing Claires ehemalige Freundin sich an zu erschrecken: >>Oh, hey. Ja, ja, macht euch keine sorgen.<<

Sie war sehr schüchtern und passte damit auch gut als vierte Spionin. Ich hatte alles schon bereits geplant. Niemand sagte etwas und Riley hatte anscheinend das Gefühl etwas falsches Gesagt zu haben: >>O-oh, Mick, du ha-ast ja heute Ge-bur-stag. Tut mir leid, her-.herzlichen Glückwunsch.<<, stammelte sie.
Einer meiner geheimen Talente war es, meine Gefühle umzustellen und genau damit wollte ich sie dazu bringen, Infos zu sammeln.

>>Es sollte dir leid tun. Ich bin sehr verärgert, dass du nicht weißt, wann ich Geburstag habe. Eine einfache Entschuldigung reicht aber nicht.<<, meinte ich in einem lauteren und leicht aggresiven Ton.
Claires Freundin sah mir ängstlich in die Augen: >>Was soll ich tun, damit du sie akzeptierst.<<
>>Es sei denn du kommst zu mir nachhause. Wir brauchen dich.<<
Wir liefen zu mir, wo dort der Geburstagskuchen stand. Ich wurde jetzt offiziell siebzehn Jahre alt. Ich war wütend, dass Tom nicht kam. Was war mit ihm los? Warum ignorierte er mich? Wir holten Chips und liefen in meinem Zimmer.
>>Kann mich bitte jemand aufklären hier?<<, fragte Riley schüchtern.

Ich holte eine Pinnwand, wo ich Bildern von Tom, Allie und Leo aufhing. Von den Rest hatte ich keine. Der Rest saß sich auf mein Bett. >>Okay, hier geht was ganz komisches vor sich. Leo hört plötzlich auf seine Freundinnen zu betrügen und hängt nicht mehr mit den coolen ab. Findet ihr das nicht komisch?<<, fragte ich.
Nicole nickte und Riley schaute sie verwirrend an.

>>Sowas nennt man Erwachsen werden.<<
>>Riley nicht frech werden.<<, sagte Mandy und sie zuckte sofort mit ihren Schultern. >>Entschuldigung.<<
>>Allie kleidet sich plötzlich wie eine Loserin. Kein Mädchen tut sowas freiwillig.<<, bemerkte Nicole. >>Auf jeden Fall gibt es dann noch Tom, Dan, Rikki und Claire, die so anders sind und es scheint so als würden sie alle unter eine Decke stecken.<<, meinte Mandy.

Nachdem wir alles unserer lieben Riley erklärten, diskutierten wir, was sich hinter dieser Situtation verbirgt. >>Ach, ihr denkt so viel nach. Das ist bestimmt nur eine Wette.<<
Es sah so aus, als ob Riley etwas anderes dachte, aber sie hatte angst es zu sagen, sonst würde sie ja als verrückt gelten.
>>Ich denke es ist Erpressung. Nur von wem?<<, fragte ich mich.
Riley saß sich gelangweilt hin und spielte mit einem meiner Stifte herum. Doch als sie das Wort Erpressung hörte, schreckte sie auf. Wir alle schauten zu ihr und ihr erschreckender Blick sagte mir, dass sie eine Theorie hatte, was da passierte.

>>Das ist es. Genau.<<, rief sie.
>>Was denn?<<, wunderte sich Mandy.
>>Jedes Jahr zwischen Helloween und dem siebzehnten November passieren so komische Dinge. Ich las darüber einen Zeitungsartikel von Londonsschoolspy.<<, erklärte sie. >>Letztes Jahr sind  drei intime Sachen von Teenagern rausgekommen. Vorletztes Jahr waren es sogar fünf.<<

Da fiel es mir ein. Tom erzählte mir einmal, dass er so einen Artikel auch las und sich darüber totlachte. Was wenn Tom da mit drin steckte. Ich hielt mir die Hand vor dem Mund.
>>Nicole, du bist ein Genie.<<, rief ich.
>>Heißt das wir müssen sie ausspionieren.<<, fragte Riley.
>>Ja, genau. Wir verteilen, wer was macht. Ich glaube es reicht jeweils wenn nur eine Person ausspioniert wird.<<, sagte ich.
>>Wir brauchen einen Spion.<<, sagte Mandy. Ich und Nicole meldeten uns: >>Wir machen das.<<
>>Und wen wollt ihr ausspionieren.<<
Wir tauschten eilig unsere Blicke: >>Allie!<<, sagten wir beide im Chor.

>>Wir brauchen jemand der alles analysiert. Das erledige ich.<<, kam es von Mandy.
Plötzlich schauten alle zu Riley, die nichts sagte. >>Und falls etwas passiert, müssen wir alles Planen. Das überlassen wir dir.<<

Nachdem wir ein paar Stunden gequatscht hatten, gingen die anderen schon und meine Mum rief mich. Ich ging die Treppen herunter und aß ein bisschen von dem Kuchen.
>>Hey, du hast noch gar nicht dein Geschenk aufgemacht.<<, bemerkte sie.
>>Oh, ja stimmt.<<
Es war ein sehr kleines Geschenk und ich wurde skeptisch, dass es mir gefiel. Doch ich riss es auf.
>>Wow, ein Chip. Danke, Mum.<<
Ich hatte mir schon immer einen Chip gewünscht und meine Mum fragte da nie nach, wozu ich diese Dinge brauchte.

Identity CrisisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt