Mittwoch, 5.11, Claire (2)

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Es wurde still und ich unterbrach sie.
>>Wer ist noch eingeladen? Ich hoffe nicht einer der Loser.<<, wollte ich schließlich wissen.
>>Tim, Bella und Dan auf jeden Fall. Die kennst du bestimmt.<<, sagte Scarlett.
>>Dan? Der langweilige?<<, wiederholte ich verwundernt. >>Ich sah ihn gestern, wie er Nicole geküsst hatte.<<
>>Ja ich verstehe es auch nicht warum er plötzlich zu den beliebten gehört.<<, wunderte George sich, >>Und du zu uns.<<

Aua. Das traf hart, aber es stimmte. Das letzte, was ich mir vorstellen konnte, war mit denen abzuhängen. Scarlett lachte und holte ihre Thermoskanne und trank daraus.
>>Oooh was ist da drin?<<, fragte George.
>>Tee, trink mal.<<, meinte sie.
Er trank daraus und musste lachen. >>Du schleppst Bier mit in die Schule. Voll schlau!<<

Ich schaute beide mit großen Augen an, die mich verwirrend anblickten.
>>Willst du auch?<<, wollte Scarlett wissen.
>>Nein, danke. Ich trinke nur bei Partys. Ist viel cooler.<<, log ich.
Claire, warum sagst du das? Naja um mich von der Sache rauszuholen, musste ich das machen. Ich sammelte den ganzen Mut zusammen, den ich hatte um Scarlett zu fragen, ob sie heute Zeit hat und sie sagte zu.

Wir wollten shoppen gehen um richtig geil auf der Party auszusehen und auf dem Weg, sprach Scarlett übertrieben viel. Sie erwähnte zusätzlich, dass sie einen gefäschten Ausweis hat und damit sich zwei Tattoos stechen lassen hat und ein paar mal was stehlte.

Während wir in der Stadt waren, kaufte sie fünf dosen Haarfärbemittel, viel schminke und Nagellack und zusätzlich Klamotten und langsam fragte ich mich, woher sie das ganze Geld her hatte. Ich wette, dass sie es von ihren Eltern geklaut hatte. Es war achtzehn Uhr und wir kamen bei mir an.

Meine Mum begrüßte uns beide mit einem Lächeln. Ich erkannte genau, dass es ein falsches war. Sie wunderte sich wahrscheinlich was hier ablief. Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich mochte es nicht meine Mum mit diesem Gesichtsausdruck zu sehen.

Zum Abendessen gab es Pizza und Scarlett mampfte sich rein und erzählte ihre ganze Lebensgeschichte zwanzig Minuten lang. Als Scarlett in mein Zimmer reinkam, sah es anders aus als sie erwartet hat. Es war ein weißes ordentliches Zimmer mit einem Blackpink Poster an der Wand.

>>Du hörst Blackpink?<<, fragte sie und lachte. >>Das ist... nicht so meins. Aber süß.<<
Macht sie sich ernsthaft über meinen Musikgeschmack lustig?
>>Was hörst du denn? Bestimmt One Direction oder so.<<, erwiderte ich.
Scarlett lachte und sie lachte wie eine Hexe. >>Nirvana.<<, meinte sie nur.
>>Vielleicht hatte George recht. Du gehörst nicht zu uns. Allein dein Zimmer sagt ja schon alles...<<, zweifelte sie an.

Ich rollte die Augen: >>Sehe ich so aus als ob ich Geld hätte und mein Zimmer komplett schwarz oder dunkelila färben könnte?<<, kreischte ich aus hektik.
>>Wow, wow. Chill das ist ein Scherz gewesen.<<
Nach einem Moment Stille lachten wir beide und tot. >>Du bist geil, Claire.<<
Sie färbte meine Haare rot und man sah alles komplett. Ich tat das noch nie in meinem Leben, doch es fühlte sich aufregend an. Jedoch war es mir auch unangenehm.

Das Haarspray war echt gut. Ich zog ein schwarzes T Shirt und eine Jeans an. Ich trug blutroten Lippenstifft und Eyeliner mit glitzernden Nagellack. Wohl fühlte ich mich darin nicht, aber was sollte ich machen.
Scarletts älterer Bruder fuhr uns zur Party.

Georges Villa war gleich neben Allies und sie tat mir leid, dass sie nicht eingeladen war. Als wir die Villa betraten, wurde mir ganz schwindelig. Es waren fünfzig Leute oder vielleicht sogar mehr und alle starrten uns an.
>>Claire, Scarlett ihr sieht richtig bombe aus. Lasst uns feiern.<<, jubelte George als er zu uns kam.

Ich wollte mich erstmal entspannen und dann tanzen gehen. Das sagte ich jedenfalls zu George, aber ich konnte nicht mal tanzen. Als ich mir das Haus ansah, sah ich dass Dan und Liam dabei waren. Ich saß mich hin und trank Wasser, dass aber richtig geil schmeckte. >>Seit wann trinkst du Vodka?<<, fragte mich eine bekannte männliche Stimme neben mir. Scheiße. Ich drehte mich nach Rechts. Es war Mick.

>>SEIT WANN BIST DU HIER?<<, kreischte ich.
Anstatt mir zu antworten, rief er nur Mandy zu, dass ich hier war. Das kann ja nicht schlimmer werden. Ich mochte Toms Freunde. Sie waren sehr sympatisch, jedoch wollten sie jedes kleinste Detail über jeden wissen und das nervte einfach nur. Vorallem Mick. Es würde mich nicht mal wundern, wenn er Londonsschoolspy wäre.
>>Claire?<<, rief Mandy verwundert und saß sich auf die Couch, >>Meidest du nicht Partys und Alkohol?<<

>>Lange Geschichte.<<, antwortete ich genervt, >>Seit wann seit ihr hier?<<, wiederholte ich.
>>Seit wir nicht mehr mit Tom befreundet sind.<<, murmelte Mandy.
Ich schaute sie verwirrt an und wusste nicht über was sie genau sprachen, doch ich wunderte mich, warum Mandy das sagte.

Der größte Teil meines Gehirns kochte schon vor Wut. Wie kann man Tom hassen? Hatten sie Streit?
>>Er ist nicht so. Glaubt mir. Es ist nur…<<
Ich wusste nicht wie ich mich rechtfertigen sollte. Warte? Warum rechtfertigte ich mich überhaupt für ihn. Das ist doch absurd.

>>Es ist Stress.<<, versuchte ich ihnen zu versichern.
Mick schaute mich skeptisch an: >>Stress?<<
Es herrschte eine unangenehme Stille für kurze Zeit, Mick unterbrach diese jedoch. Ich fühlte mich so als ob ich getestet werde. Ich durfte mir meine nervosität nicht anmerken lassen.
>>Ich weiß dass du auf Tom stehst, aber das bedeutet nicht dass du ihn so gut kennst, wie wir.<<

>>Er hat es mir erzählt, du dummie.<<, log ich. Oh, Oh, hör sofort auf damit. Ich stürzte mich immer mehr in die Welt der Geheimnisse und Lügen hinein. Das war wahrscheinlich Sinn der Sache in der Identitätskrise. Genau das hasste ich an Partys. Die Chance dass du dort eine Sache machst, die du bereust war sehr hoch.

Plötzlich sah ich George und Scarlett mit einer Flasche Tequila in der Hand.
>>Komm schon Claire, lass uns tanzen.<<, munterte mich George auf.
Ich wollte nicht, aber was sollte ich machen?
>>Nein, vielleicht sollte ich mich betrinken.<<, meinte ich. Ich muss noch diese eine Aufgabe erledigen und tranken Shots.
George und Scarlett saßen sich zu uns und wir tranken. Ich wurde süchtig danach. Ich wollte mehr und mehr...

Identity CrisisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt