Kapitel 8.

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Lena:
Max müsste jeden Moment da sein. Wenn er klingeln würde, würde mein Selbstbewusstsein vermutlich zwar sofort verschwinden, aber ich wusste ich musste da jetzt durch. Ich hatte genau in meinem Kopf, was ich sagen wollte. Die Frage war nur, ob ich das auch alles so sagen würde. Ich musste ehrlich sein. Mitleid, aber nicht zu viel Mitleid. Das müsste ich schaffen.

Max:
Ich hatte das Klingeln der Tür lange nicht mehr gehört. Sonst hatte ich immer einen Schlüssel, aber heute hatte ich ihn vergessen. Es fühlte sich komisch an, an der eigenen Wohnung zu klingeln. Ein vibrierendes Geräusch zeigte mir, dass ich rein konnte. Das tat ich auch. Während ich die Treppe hoch lief, fing ich an zu überlegen, was jetzt geschehen würde. Augen zu und durch. Das war mein Motto.

Lena:
Als ich ihn sah, war ein Gefühl von Angst, aber auch Erleichterung in mir. Ich hatte Angst vor dem Gespräch, das war klar. Aber ich hatte auch diese Erleichterung in mir, da Max sich auf ein Gespräch mit mir eingelassen hatte. „Hallo!“ rief ich. Ich wusste nicht, ob ich ihn jetzt umarmen sollte oder küssen sollte, oder gar nichts tun sollte. Ich entschied mich, ihn zu umarmen. Dieses Gefühl war komisch. Diese Vertrautheit, die zwar da war, aber mir kein Gefühl von Liebe überbrachte...

VOM SCHATTEN ZUR SONNEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt