I'm a Monster {Beendet}

24. Annie Leonhardt

Verzweifelt schaue ich die andere Annie an. Ich verstehe gar nichts mehr. Ich will einfach nur zu Mikasa. Ist das zu viel verlangt? Mein angebliches Original will unbedingt eins mit mir werden. Ich traue mir nicht mal mehr selbst, wie soll ich mich dann entscheiden? Mein ganzes Leben wurde ich immer nur belogen. Wie soll ich den jetzt die richtige Entscheidung treffen? Was soll ich tun? Ich weiß es doch nicht... Ich bin verloren. Gefangen in mir selbst. Ich will nicht mehr. Mein Körper beginnt zu zittern. Das hier ist alles zu viel für mich. Also... Was soll ich bitte tun?

"Lass es und du wirst die Welt inklusive Mikasa einfach zerstören. Du hast eigentlich nur eine Wahl, mit mir eins zu werden und das ganze zu stoppen. Nur untätig hier rum zukauern bringt niemanden etwas.", meint die andere Annie und ich rolle mich nur noch mehr ein. Ich will nichts mehr hören und nichts mehr sehen. Versteht sie nicht, dass das alles zu viel für mich ist? Alles was ich will, ist bei Mikasa zu sein. Das ist alles... mehr verlange ich doch nicht.

Ich schließe meine Augen und Kapsel mich ab. Ich stelle mir Mikasa vor. Ich stelle mir vor, wie sie mich umarmt. Ich stelle mir vor, wie sie mich küsst. Ich stelle mir vor, das sie mich nie wieder loslässt. Das ist wunderschön. Es soll nicht mehr aufhören. Ich spüre etwas an meiner Schulter, doch ich ignoriere es. Das lasse ich mir von niemanden kaputt machen. Egal ob es eine Illusion ist, oder nicht. Ich will einfach sonst nichts mehr von dieser Welt wissen. Ich brauche nur meine Mikasa.

Mikasa P.O.V

Ich erblicke Annie als Wolf und neben ihr steht ein Kind. Wer ist das? Nur schwer funktioniert das Schwimmen hier, aber ich komme ihr näher. Nun kann ich das Kind besser erkennen, auch wenn es durchsichtig ist.. Es ist Annie! Das ist unglaublich. Was hat das nur zu bedeuten? Ich rufe weiter nach ihr, doch sie scheint mich nicht zu hören. Weder der Wolf noch das kleine Mädchen. Dann komme ich auch nicht mehr weiter. Eine unsichtbare Wand hält mich auf und ich komme nicht weiter vorwärts. Mit meiner Faust schlage ich weiter gegen die Wand, doch egal was ich mache, sie bekommt nichts mehr mit. Was haben sie nur mit ihr gemacht? "Annie... verzeih mir, das ich so lange gebraucht habe, um dich zu finden. Vergib mir. Doch jetzt bin ich hier. Lass mich dich in den Arm nehmen! BITTE ANNIE!", rufe ich ihr zu, doch diese unsichtbare Wand scheint schalldicht zu sein. Das gibt es doch nicht. Ich will doch einfach nur zu ihr, was ist daran so schwer?!

Annie P.O.V.

"Annie!", höre ich eine vertraute Stimme rufen. Wer stört mich den? Ich will endlich alleine sein! Lass mich doch mit meiner Fake Mikasa in meiner Illusion leben. In meinem Traum. Das ist gerade alles für mich. "Annie, ich bin hier!", höre ich wieder diese Stimme. Wer ist hier? Soll ich wieder aus meinem Traum erwachen? Warum sollte ich diesen perfekten Traum verlassen? Ich liege hier an Mikasa gekuschelt und sie streichelt mich hinter meinem Ohr. Ich drücke mich an ihre Brüste und halte sie fest, wie sie mich. Warum soll ich hier weg? Es ist warm und ruhig. Also aus welchem Grund soll ich meinen sicheren Ort verlassen? "Annie!", höre ich sie wieder. Ich öffne meine Augen und schaue die andere Annie an. "Hast du dich endlich entschieden?", fragt sie mich und ich reibe meine Augen. "Ist Mikasa hier? Ich habe etwas gehört.", frage ich müde. "Ich weiß nicht was du meinst. Willst du nun wieder eins mit mir werden?", fragt sie mich und ich schaue in ihre blauen Augen. Wie meine Augen gerade wohl aussehen? Aber egal, ich muss mich jetzt entscheiden. Es muss sein, ich will ja wieder zurück zu Mikasa. "Ja...", willige ich ein. Die andere Annie lächelt und fährt in mich. Was passiert jetzt? War es wieder ein Fehler?

Mikasa P.O.V. 

Mittlerweile schlage und trete ich gegen diese verfluchte Wand, die mich nicht an Annie ran lässt. Dann tut sich etwas. Der Wolf verwandelt sich zurück zu Annie und sie schaut die kleine Annie an. Sie hat Tränen in den Augen und drückt sich selbst als Kind an sich. Das Kind löst sich auf und scheint in Annie zu fahren. Was ist das? Was hat sie gemacht? Plötzlich hält sie sich die Ohren zu und solche Schattengestalten, von denen sie mir schon erzählt hat, erscheinen um sie herum und erzählen ihr etwas von Hass und Verzweiflung. Die sollen sie in Ruhe lassen! "ANNIE!", schreie ich kraftlos und die Gestalten schauen mich an. Soll das alles das Böse sein, dass dieser Doktor Annie als Baby gespritzt hat? Sollen die nur kommen! Annie hat 25 Jahre mit ihnen ausgehalten! Blitzartig schnellen sie alle auf mich zu und halten mich gefangen. Jetzt höre ich ihre Worte klar und deutlich, die diesesmal an mich gerichtet sind. Ich will das nicht hören... und damit hatte Annie immer zu kämpfen... dafür bewundere ich sie, ich halte das nicht aus...

Annie P.O.V.

Es schmerzt. Es fühlt sich an, als hätte ich irgendwann mal einen Körperteil verloren, der jetzt wieder unter großen Schmerzen anwächst. Die Gestalten kehren zurück und schreien lauter als je zuvor. Ich halte meine Ohren zu. Ich halte das nicht mehr aus. Ich wünschte ich wäre in meinem sicheren Traum bei Mikasa geblieben. Doch dann wird es plötzlich leise und ich hebe meinen Kopf. Wo sind sie? Ich schaue mich um und entdecke ein kleines Loch in der mittlerweile komplett dunkel rot schwarzen Wand. Vorsichtig schaue ich hindurch und entdecke Mikasa in purer Schwärze. Sie scheint zu leiden. Nein... Sie sollen sie in Ruhe lassen. LASST MEINE MIKASA IN RUHE! "ICH BIN ANNIE LEONHARDT UND ICH WERDE JEDEN FERTIG MACHEN, DER MIKASA ZU NAHE KOMMT!", schreie ich und der Raum bekommt Risse. Ich schreie noch lauter und mir kullern Tränen herunter. Schließlich fällt der ganze Raum in sich zusammen.

Ich öffne meine Augen und schreie. Ich spüre die Tränen und schaue zu Mikasa. Die Schatten lösen sich langsam auf und ich habe einen besseren Blick auf Mikasa. Da ist sie... Ich schwimme zu ihr und nehme sie in meine Arme. Mit ihr schwimme ich nach oben und drücke mich durch eine Schicht von schwarzen Schleim, als ich plötzlich mein Rudel höre. "Annie, du bist nicht allein! Komm daraus!", ruft Armin durch meine Gedanken. "Wir sind alle hier, Alpha Annie!", ruft nun auch Sascha. Armin, Sascha... noch mehr Tränen bilden sich und ich drücke stärker, doch die Schatten packen meine Beine und wollen mich herunter ziehen.

Nein... Ich halte das alles auf! Ich muss Mikasa retten! Ich habe Freunde! Ich habe eine Familie! Also lasst mich in Frieden! "Annie, du bist stark!", ruft Jean. "Wenn es jemand schaffen kann, dann du!", höre ich Ymir. Ja, ich schaffe das. Ich lass mich nicht umbringen, geschweige den benutzen! Nie wieder! "Komm schon, Annie! Wir glauben an dich!", höre ich nun Bertholdt rufen. "Los, mach das du daraus kommst, Alpha!", ruft Reiner. Ich werde noch ein Stück runter gezogen. Ich schaffe es doch nicht? Nein! Ich darf nicht aufgeben! Niemals! Für Mikasa und für meine Freunde! Ich darf nicht aufgeben!

Aufeinmal drückt mich jemand von hinten und hilft mir. Es werden mehr. Es sind acht Hände, die mich nach oben drücken. Im Augenwinkel kann ich mein Rudel hinter mir sehen. Sie leuchten alle, aber nicht nur sie sind da. Mein Vater und Hanji sind auch dabei. Sie drücken mich nach oben. Nur noch ein kleines Stück! Dann spüre ich Arme um mich herum und schaue nach unten. Mikasa hat die Arme um mich gelegt und hilft mit. Zusammen brechen wir durch die letzte Schicht und wir schnappen beide nach Luft. Haben wir es geschafft?

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Mikasa und Annie sind endlich wieder vereint und aus dem Drachen mit der Hilfe aller heraus gebrochen. Ich hoffe es hat euch gefallen und bis zum nächsten und letzten Kapitel. Bis dann! (^~^)/