12. Kapitel

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Akaashi

Bokuto hatte angenommen, sein Kopf sei immer wieder zufällig auf dessen Schulter gefallen, aber er hatte ihn mit Absicht dort hingelegt. Immer, wenn er wieder aufgewacht war, hatte er es genossen Bokuto nahe sein zu können.  Als sie sich an Bokutos Tür verabschiedet hatten, war die Spannung zwischen ihnen fast schon körperlich spürbar. Wenn das die nächsten Tage so weiter ging, dann würde er wohl verrückt werden müssen.

„Akaaashi, aufstehen!" rief jemand am nächsten Morgen in sein Zimmer und er räkelte sich und stand langsam aus dem Bett auf. Auf dem Flur begegnete er Bokuto, oberkörperfrei und blieb wie angewurzelt stehen. „Heilige Scheiße, sieht er gut aus!" dachte er sich und bekam schwitzige Hände.

Bokuto lief an ihm vorbei und rief dabei: „Hey hey hey Agaaashi" und ging in die Küche. Dort war Kuroo schon dabei Frühstück zu machen, zum Glück hatten sie einige Vorräte mitgebracht.

Kenma saß verschlafen am Tisch und spielte an seinem Handy. Die anderen setzten sich zu ihm und sahen Kuroo zu.

„Jungs, was seid ihr für eine verschnarchte Truppe, was wollen wir heute machen?" fragte Kuroo und versuchte etwas Stimmung zu verbreiten.

„Wie kann es sein, dass du so wach bist? Ihr habt doch letzte Nacht bestimmt kaum geschlafen" murmelte Bokuto.

„Bloß kein Neid, Bro" sagte er und streckte Bokuto die Zunge heraus.
„So wie Kenma guckt, haben sie nicht sehr viel geschlafen" scherzte Akaashi und stieß Bokuto den Ellbogen in die Seite.

Der kleine Blonde guckte sie über seinem Handy böse an und und Kuroo lachte.

„Nee, er guckt immer so." Alle lachten, sogar Kenma konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

Sie frühstückten und entschieden sich einen Strandtag einzulegen. Alle liefen sie in der Wohnung hin und her und suchten die Badesachen zusammen, denn bereits nach einem Urlaubstag hatten sie es geschafft ein gewaltiges Chaos zu verbreiten.

„Sieht es bei euch im Wohnheim eigentlich genauso aus?" fragte Akaashi zweifelnd und Kuroo hob entschuldigend die Arme. „Bei mir ist immer alles wunderbar ordentlich" behauptete Bokuto und lächelte unschuldig.

„Ist klar, Mann" murmelte Kuroo und begann eine Diskussion mit Kenma, der dessen Haargel wieder aus der Badetasche nahm. „Willst du, dass ich kacke aussehe?" fragte Kuroo entsetzt.

„Wir sind am Strand. Da brauchst du kein Haargel." entschied Kenma und brachte es ins Badezimmer zurück. „Ich vielleicht nicht, aber Bokuto hätte sicher gerne welches" kicherte Kuroo und Bokuto lief rot an.

„Habt ihr es bald?" fragte Akaashi amüsiert. „Bevor ihr alten Tratschtanten fertig seid, ist die Sonne wieder untergegangen."

Wenig später zogen sie los, bester Laune, immer der Sonne entgegen. Am Strand angekommen suchten sie sich ein schönes Plätzchen und breiteten sich aus. Akaashi war soeben dabei sein Handtuch auszupacken und in den Sand zu legen, als er aufblickte und sah, wie Bokuto sein Shirt auszog. Er konnte sich gerade eben zurückhalten einen schmachtenden Seufzer auszustoßen, während Bokuto sich streckte und Akaashi jeden einzelnen seiner Rückenmuskeln bewundern konnte. Dann zog auch Kuroo sein Shirt aus und die beiden hatten nichts besseres zu tun, als sofort zu vergleichen, wessen Oberarme muskulöser waren.

„Wie kleine Jungs..." dachte sich Akaashi, „nur deutlich schärfer." Er schaute sich unauffällig nach Kenma um, der, wie er selbst, sein T-Shirt wohl anbehalten wollte, neben den anderen beiden, kämen sie sich nur klein und schmächtig vor.

„Los kommt, lasst uns schwimmen gehen" rief Bokuto und rannte mit Kuroo um die Wette Richtung Meer.

„Werden sie wohl jemals erwachsen?" fragte Kenma leise.

„Ganz bestimmt nicht" antwortete Akaashi und erhob sich, um ihnen zu folgen. Kenma blieb auf seinem Handtuch zurück.

Das Wasser war ziemlich kalt und so wagte er sich nur langsam herein.

„Akaaaashi, los komm rein" rief Bokuto und begann ihn nass zu spritzen. Schnell sprang er ins Wasser, tauchte wieder auf und streckte Bokuto die Zunge raus. „Wo ist eigentlich Kenma?" fragte Kuroo, der neben ihm aus dem Wasser auftauchte.

„Er sitzt noch am Strand und spielt wahrscheinlich mit seiner Switch" vermutete Akaashi.

„Das kann er ja mal sowas von vergessen." knurrte Kuroo und machte sich auf den Weg zurück zu ihren Handtüchern. Bokuto und Akaashi sahen gespannt zu, was nun passierte.

Bei Kenma angekommen, nahm er ihm sein Videospiel an, warf ihn sich über die Schulter und trug ihn zum Wasser, obwohl Kenma sich wehrte und lauthals beklagte. Am Meer angekommen, stürzte er sich mit ihm zusammen in die Fluten und man hörte Kenma laut kreischen.

Als Akaashi aufhörte sie zu beobachten und sich umschaute, stellte er fest, dass Bokuto verschwunden war. „Wo war er nur?" fragte er sich etwas beunruhigt. Auch in den nächsten Momenten tauchte er nicht auf. Akaashi war drauf und dran nach Kenma und Kuroo zu rufen, als ihn etwas an seinen Knöcheln berührte. Er erschrak, als er etwas zwischen seinen Beinen hindurch schwamm, bis Bokuto unter ihm auftauchte, er hatte ihn auf seine Schultern genommen. Akaashi lachte laut auf. „Bokuto-san, du hast mich vielleicht erschreckt!"

„Hattest du etwa Angst um mich?" fragte dieser scheinheilig.

„Blödmann" knurrte Akaashi und nahm ihn von oben in den Schwitzkasten. Sie alberten herum und Bokuto warf sich immer wieder mit Akaashi ins Wasser. Beide hatten rote Gesichter und strahlten sich immer wieder gegenseitig an, dass es die anderen beinahe blendete.

Sand unter den Füßen [Bokuaka | Kuroken]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt