16. Kapitel

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Bokuto

Er stand nach der Begegnung mit Akaashi im Bad und ärgerte sich, dass er nicht mal ein „Hi" über die Lippen gebracht hatte. Er war bei den Mädchen sehr beliebt, er war groß, er war gutaussehend und meistens ziemlich lässig. Aber vielleicht war er den Mädchen gegenüber auch nur so lässig, weil er eben mehr auf Jungs stand. Akaashi gegenüber fühlte er sich gerade auf jeden Fall wie ein kleines, schüchternes Mädchen.

Unter der Dusche versuchte er sich zu entspannen und seine Gedanken zu ordnen, mit mäßigem Erfolg.

„Bokuto, es gibt Frühstück, komm endlich unter der Dusche raus" rief Kuroo vor der Badezimmertür. Widerwillig drehte er die Dusche aus, zog sich an und ging in die Küche zu den anderen. Sie saßen bereits am Tisch und alberten herum, während sie Rührei in sich rein schaufelten.

Er setzte sich neben Kenma und saß gegenüber von Akaashi. Er vermied dessen Blick und widmete sich dem Rührei, das Kuroo ihm auf den Teller häufte.

„Was wollen wir heute machen?" fragte Bokuto, ohne von seinem Rührei aufzublicken.

„Mhh wie wäre es, wenn wir Schnorcheln gehen?" schlug Akaashi vor.

„Geile Idee" sagte Kuroo und schlug Akaashi auf den Rücken. Kenma murmelte was davon, dass er ja dann den ganzen Tag draußen sein müsste, aber sie ignorierten ihn.

Nach dem Essen räumten sie den Tisch ab und Kuroo telefonierte, um herauszufinden, wann sie mit einem Boot raus fahren konnten, zum Schnorcheln. Sie konnten sich sofort auf den Weg machen, also packten sie schnell die wichtigsten Sachen ein und liefen los, in Richtung Strand. Akaashi lief mit Kuroo vorneweg, Kenma und Bokuto hinter ihnen her.

„Wie geht's dir, Bokuto?" fragte Kenma nach einer Weile.

„Wenn ich nur wüsste, wie ich mit Akaashi reden soll."

„Du musst ihn verstehen, er hat große Angst eine Beziehung mit einem anderen Mann zu führen, vorallem davor, was die anderen sagen werden." erklärte Kenma.

„Ist doch egal, was sie sagen werden. Also mir ist es zumindest egal." sagte Bokuto entschlossen.

„Er ist aber vielleicht nicht so mutig wie du. Sprich mit ihm, zeig ihm, dass ihr es zusammen hinbekommen werdet."

Den Rest des Weges dachte Bokuto über Kenmas Worte nach. Als sie auf dem Boot saßen, setzte sich Akaashi neben ihn. Es waren nicht viele Leute mit ihnen auf dem Boot. Außer ihnen nur noch eine Hand voll Menschen.

„Hallo du" sagte Akaashi. Bokuto schaute ihn das erste Mal an diesem Tag richtig an. „Hi" erwiderte er. So saßen sie eine lange Zeit nebeneinander, ohne dass einer von ihnen ein Wort sprach.

Plötzlich kamen Kuroo und Kenma aufgeregt auf sie zu.

„Scheinbar sind hier gerade viele Haie unterwegs und wir dürfen nicht ins Wasser zum Schnorcheln" teilte Kuroo ihnen enttäuscht mit und Kenma sah so als, als wäre ihm das eigentlich ganz recht.

Akaashi schaute betroffen, war aber in seine Gedanken vertieft. Das Boot drehte um und ohne auch nur einen Fisch gesehen zu haben, fuhren sie wieder zurück.

Irgendwann fasste Bokuto sich ein Herz, nahm Akaashis Hand, schaute ihm in die Augen und sagte: „Akaashi, ich muss dir was sagen."

Dieser schaute überrascht auf und bekam Herzklopfen.

Bokuto atmete tief ein. „Akaashi, ich liebe dich." Er wartete auf dessen Reaktion und die wenigen Sekunden kamen ihm ewig vor. Endlich hatte er es gesagt. Das Geheimnis, das er seit Monaten vor Akaashi bewahrt hatte, war nun keines mehr.

„Bokuto, aber wie soll das alles gehen, was erzählen wir unseren Eltern, was ist, wenn ich auf eine Uni gehe, die noch weiter entfernt ist und wir uns nie sehen können, was ist wenn..." platzte es aus Akaashi heraus, als Bokuto ihn unterbrach.

„Akaashi, liebst du mich?" fragte er ganz ruhig.

Akaashi atmete tief durch und straffte seine Schultern.

„Ja, ich liebe dich."

Bokuto hatte das Gefühl, dass sein Herz gleich aus seiner Brust springen würde. Akaashi liebte ihn!

Er legte seine Hand an Akaashis Wange und schaute ihn mit großen Augen an.

„Darf ich dich küssen?" fragte er, aber Akaashi wartete nicht und drückte seine Lippen sanft auf Bokutos.

Akaashi

Bokuto war in ihn verliebt. Das war alles, an was er denken konnte, während sie sich küssten.

Als sie sich voneinander lösten, schaute er Bokuto ernst an, auch wenn es ihm schwer fiel, nicht in Glückseligkeit zu verfallen, während er in Bokutos leuchtende, goldene Augen blickte.

„Sind wir jetzt ein Paar?", ihm schlug das Herz bis zum Hals, während er auf eine Antwort wartete.

„Ja natürlich, also wenn du das auch möchtest." Er malte Kreise auf Akaashis Hand.

„Ich habe Angst, Bokuto-san. Angst vor dem, was kommt." gab Akaashi zu.

„Solange wir zusammenhalten, schaffen wir das. Du musst da nicht allein durch, du hast jetzt ja mich" versprach Bokuto und drückte Akaashis Hand fest.

Akaashi sah noch nicht gänzlich überzeugt aus, aber er lächelte.

Sie saßen die restliche Bootsfahrt nebeneinander und keiner sagte ein Wort. Akaashi war in seinen Gedanken gefangen, auf der einen Seite war er glücklich wie nie zuvor, andererseits wusste er nicht was nun kommt und er hasste es, nicht vorbereitet sein zu können.

Sand unter den Füßen [Bokuaka | Kuroken]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt