Kapitel 6

8.2K 341 5
                                    

MUM, MUM!!" ich schrie verzweifelt ihren Namen, doch mir war eigentlich bewusst das sie mir nicht mehr helfen könnte. Das sie nie wieder für ich da sein könnte.

„Emira wach auf. Es ist nur ein Traum." Nein das war kein Traum, es war eine Erinnerung. Doch ich schlug trotzdem die Augen auf. Es war dunkel, doch ich erkannte eine Silhouette neben mit. Emily konnte es nicht sein. „Du bist in Sicherheit, es war nur ein Traum:" Es war Sam, der da war. Mein Atem ging schnell und auch mein Puls raste. Die Albträume hatten, eigentlich vor einem Jahr nachgelassen, doch jetzt waren sie wieder da. Ich setzte mich aufrecht hin und versuchte mich langsam zu beruhigen. Doch ich hatte immer noch Panik. Tagsüber war ich stark und doch nachts war ich wehrlos, Träume konnte man nicht Töten, genauso wenig konnte man sie einfach verbannen. Deshalb hatte ich angst einzuschlafen. Sam legte eine Hand auf meinen Rücken, er schien überfordert, denn er wusste wohl nicht was er machen sollte. Er setzte sich neben mich aufs Bett. Und strich weiter beruhigend über meinen Rücken. Ich zitterte leicht. Irgendwann ging mein Herzschlag wieder ein wenig normaler. Und auch die Angst verschwand. Naja aber nur fast. Schlafen wollte ich nicht mehr, obwohl ich todmüde war. Die Panik, dass ich wieder im Haus von meiner mum aufwachen könnte war zu groß. Sam saß immer noch neben mir „Weißt du, wenn ich gewusst hätte das ich eine Tochter habe, hätte ich dich gerne mal besucht." ich überlegte was ich sagen könne. „Nimm es meiner Mum nicht böse, sie wusste nicht wie sie damit umgehen sollte, sie war erst 17 und du 18. Weglaufen war für sie die einzige Lösung." „Ich mache ihr keinen Vorwurf, ich meine nur das ich gerne gewusst hätte das ich ein Kind habe." ich nickte leicht, es musste schwer sein, von jetzt auf gleich ein Kind zu habe, dass man dann auch noch aus dem Gefängnis hohlen musste. „Schlaf doch noch ein wenig." Er wollte aufstehen. „Ich habe angst zu schlafen." ich flüsterte, und eigentlich bereute ich es im nächsten Moment. Er setzte sich wieder neben mich und ich lehnte mich an ihn. Im Moment war mir egal ob ich ihn erst einen Tag kannte, er half mir, meine Angst zu besiegen. Er nahm mich in den Arm flüsterte „Was hast du nur erlebt, dass es dir so schlecht geht." es war eine Feststellung, keine Frage und dafür war ich dankbar. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich meinen Vater verrisst hatte, obwohl ich ihn vor einem Tag noch nicht kannte.

Schicksal  | Nicht überarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt