Nach einer dreiviertel Stunde hatte Nurie ein smaragdgrünes- und Lila ein weinrotes Kleid an und wie immer waren beide bis auf etwas Lippenstift nicht geschminkt. „Ich ruf Janok an, dass er schon mal kommt. Ich will nicht ewig warten.“ meinte Nuri fröhlich und wählte Janok´s Nummer. Nach dem ersten Klingeln nahm er ab. „Hi, Nuri.“ sagte er. „Hi, Janok. Wann kommst du?“ erwiderte Nurie grinsend. „Bin schon unterwegs.“ erklärte Janok und fügte nach einer kurzen Pause hinzu „Du weißt, dass Lila und Ben mitkommen, oder?“ Nurie´s Grinsen wurde breiter „Ja, bis gleich.“ meinte sie und legte auf. „Er ist schon auf dem Weg.“ erklärte Nurie ihrer Freundin, schnappte sich ihre Handtasche und ging hinunter zur Haustür. Lila folgte ihr mit einem zufriedenem Lächeln auf den Lippen.
Als Janok vor dem Haus parkte, holte Nuri noch schnell ihre Schlüssel und sperrte hinter Lila ab. Janok war schon ausgestiegen und kam lächelnd auf Nurie zu. „Hi, Nuri.“ sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Lippen. Als er sich jedoch wieder von Nurie lösen wollte, hielt diese ihn fest und flüsterte ihm ins Ohr „Ich hab Lila gesagt, dass wir nur so tun.“, dann lies Nuri Janok wieder los und ging zum Auto. Janok folgte ihr. „Ich hab´s Ben auch gesagt.“ erklärte er und handelte sich damit einen fragenden Blick von Lila und Ben ein. Nurie war zu erstaunt über Janok´s Handeln, als dass sie das bemerkt hätte. „Hast du es den andern zwei auch gesagt?“ fragte sie neugierig. „Nein, natürlich nicht.“ antwortete Janok sofort. „Gut, dann sollten wir langsam fahren.“ meinte Nurie und ergänzte, als sie Lila´s verwirrte Miene sah „Ben weiß auch, dass Janok und ich nur so tun.“ Lila nickte und setzte sich mit Ben hinten ins Auto. Nurie lächelte Janok aufmunternd an und setzte sich auf den Beifahrersitz, während Janok hinters Steuer ging.
Nach zehn Minuten Fahrt, kamen die Freunde auch schon am Kino an und obwohl der Film erst in einer Viertelstunde los ging, waren schon mindestens zwanzig andere Schüler anwesend. Als Janok gerade aussteigen wollte, hielt Nuri ihn jedoch zurück. Sie zitterte leicht. „Was ist? Geht´s dir nicht gut?“ fragte Janok besorgt. „Doch, doch.“ meinte Nurie lächelnd, beugte sich vor und küsste Janok. Dieser reagierte sofort, zog Nuri näher zu sich und erwiderte den Kuss sanft. „Das schaffen wir schon Nuri.“ sagte Janok und strich ihr vorsichtig über die Wange. Nurie nickte lächelnd und stieg aus. Sofort waren Lila und Ben an ihrer Seite, aber Nurie merkte, dass die beiden nicht wirklich bei der Sache waren und als Janok kam, griff Nurie sofort nach seiner Hand und flüsterte Lila ins Ohr. „Ihr müsst nicht bei uns bleiben.“ Lila nickte dankbar, beugte sich zu Ben und flüsterte ihm etwas zu. Ben strahlte sie an und die beiden verschwanden im Gedränge der Leute. „Was hast du zu ihr gesagt?“ fragte Janok neugierig. „Das sie nicht bei uns bleiben müssen. Stimmt das denn nicht?“ entgegnete Nurie lächelnd. „Doch. Natürlich, ich war nur neugierig.“ versicherte Janok ihr grinsend. „Na dann. Lass uns rein gehen.“ sagte Nurie und gab Janok einen kurzen Kuss. In der Eingangshalle des Kinos, gab es leider nur einen Schalter, an dem man sich die Karten holen konnte, deshalb mussten die beiden sich noch ziemlich lange gedulden, bis sie dran kamen und mit der Zeit wurde Nurie, unter den Blicken der anderen immer, nervöser, bis sie es schließlich nicht mehr aushielt und Janok zuflüsterte „Ich geh mal schnell vor die Tür Luft schnappen. Bin gleich wieder da.“ Schnell gab Nurie ihm noch einen Kuss und ging dann hinaus vor die Eingangstür. Die Wege waren vollkommen leer, was seltsam war, da Nurie eigentlich immer von Leuten umringt war. Nurie sah sich noch einmal um und ging dann ein paar Schritte weg von den Leuten im Kino.
„Hey, Süße.“ sagte plötzlich jemand hinter ihr. Erschrocken fuhr sie herum. Nun stand ein Junge vor ihr. Er war hübsch. Er hatte rabenschwarze Haare, blaue Augen, ziemlich bleiche Haut und war schlank und hoch gewachsen. Und er kam langsam auf Nurie zu. Sie versteifte sich. „Was willst du von mir?“ fragte sie mit zittriger Stimme. „Was denkst du denn, was ich will?“ entgegnete der Junge mit einem gefährlichen Grinsen. „Blei stehen.“ sagte Nuri mit nun wieder festen Stimme und wich einen Schritt zurück. Der Junge Lachte schelmisch auf. „Du kannst mir nichts anhaben, also wieso sollte ich stehen bleiben?“ fragte der Junge und kam noch einen Schritt näher. Nurie schloss die Augen und versuchte ihren Puls wieder zu beruhigen, als sie es endlich geschafft hatte, öffnete sie die Augen wieder und sagte mit fester beherrschter Stimme „Bleib stehen!“ Sofort blieb der Junge stocksteif stehen. Seine Augen weiteten sich einen Moment, dann fragte er harsch „Wie heißt du?“ „Was geht dich das an?“ entgegnete Nurie und ihre Konzentration schwand. Sofort spürte Nurie die schwäche, die sie immer über fiel, wenn sie Magie betrieb. Der Junge schnellte, in einer Geschwindigkeit, die kein Mensch hatte, nach vorne und packte mit eiserner Kraft Nurie´s Handgelenk. „Lass mich los!“ sagte Nuri mit dünner Stimme und versuchte ihr Handgelenk seinem Griff zu entreißen. „Wie heißt du?“ wiederholte der Junge und erhöhte den Druck an Nurie´s Gelenk. Verzweifelt versuchte Nuri es mit einem weiteren Zauber, doch dieser schwächte sie nur noch mehr. „Nurie“ antwortete sie schließlich und dann wurde ihr schwarz vor Augen. Sie fiel in Ohnmacht.
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Schattenvogel
ParanormalNurie ist Einzelkind und wird von ihrem Vater groß gezogen. Was mit ihrer Mutter ist, weiß sie nicht. Was sie aber weiß, ist, dass sie eine Elfe ist und ihr Vater sie vor den anderen beschützt. Als sie an ihrem Geburtstag jedoch von einem Elfen in d...