Kapitel 31

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Rafe

Ich schaue auf den Grabstein vor mir und muss mir meine Tränen zurückhalten.

Wie gerne würde ich noch einmal mit der Person reden, nochmal zusammen lachen, noch einen Moment gemeinsam genießen.

Wieso wurde mir ein Mensch genommen, der mir so viel bedeutet hat und das bevor ich alles klären konnte.

Jetzt kullert doch eine Träne meine Wange hinunter. Schnell wische ich sie weg.

Ruckartig stehe ich auf und verlasse den traurigen Ort.
Ich mache mich auf den Weg zu der Person, bei der ich nicht die gleichen Fehler machen möchte. Bei der Person möchte ich alles richtig machen, von jetzt an.

Ich gehe weg von dem Ort und setzte mich in mein Wagen. Ich fahre los zum Krankenhaus, dort wo sie seit 3 Tagen im Koma liegt.

Jeden Tag fahre ich zu ihr, nachdem ich meinen Vater besucht habe. Sein Tod ist schwer für mich, doch ich muss nach vorne schauen, muss es akzeptieren.

Bei der Beerdigung die nun endlich auch vor ein paar Tagen stattfand, waren kaum Leute gekommen.
Aber ich habe es nicht anders erwartet.
Er hatte sein Ansehen ruiniert, keiner mochte ihn mehr.

Am Eingang des Krankenhaus steht bereits JJ. Ich bin immer noch verwundert darüber, dass wir uns mittlerweile alle so gut verstehen.

An dem Tag, als Jane ins Krankenhaus kam, habe ich solch eine Angst gehabt dass sie stirbt.
Ich habe getrunken sowie die anderen und dann kam es dazu, dass wir uns unsere Gedanken und Gefühle gebeichtet haben. Ich denke, dadurch haben wir viel geklärt.

Auch ihre Mutter hatte ich endlich kennen gelernt.

Ich gehe mit JJ stillschweigend in den Aufzug.
6. Stock wird angezeigt und der Fahrstuhl bleibt stehen.
Wir steigen aus und gehen auf das Zimmer 652 zu.

Ich öffne die Tür und wir beide treten ein.
Dort liegt sie an die Geräte angeschlossen. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich gleichmäßig.

Ich setzte mich neben sie und greife nach ihrer Hand. Ich drückte sie sanft, in der Hoffnung sie bewegt sich.

Jeden Tag habe ich versucht ihre Situation zu ändern. Ich greife nach ihrer Hand und erzähle ihr Dinge über meinen Tag, über das Wetter, wieso ich so gehandelt habe, irgend ein Thema. Ich glaube daran, dass sie  jedes Wort hört was ich ihr sage. Ich hoffe so kann ich sie zurück holen.

Jetzt tu ich es erneut, in dem Wissen das JJ bei mir ist.
,,Ich gehe was trinken" sagt er nach kurzer Zeit und verlässt den Raum.

Ich bleibe sitzen und schenke Jane wieder meine volle Aufmerksamkeit.

Ich wünsche sie würde aufwachen. Ich möchte ihre Lippen schmecken und ihr sagen wie leid es mir tut.

,,Jane ich wünschte du wüsstest wie sehr es mir leid tut" flüstere ich leise und gebe ihr einen zarten Kuss auf die Stirn.
Dann möchte ich von ihr Abstand nehmen, doch aus dem Augenwinkel sehe ich eine Bewegung. Ruckartig drehe ich meinen Kopf zu ihrer Hand und sehe wie sich zwei ihrer Finger bewegen.

Schnell drückte ich auf den Knopf um die Krankenschwestern zu alarmieren.
Kurze Zeit später kommen drei Schwestern rein und kontrollieren die Geräte und Jane.

Ich werde aus dem Raum geschickt und warte widerwillig vor der Tür. Ich sehe JJ im Gang und gehe schnell auf ihn zu.
,,Alter die sind gerade bei Jane drinnen, sie hat sich bewegt" erzähle ich ihm voller Freude.

Auch sein Gesicht beginnt zu strahlen, er ist auch froh auf den Fortschritt.
JJ ruft Janes Mutter an und wir warten weiter ungeduldig darauf ein Ergebnis zu erhalten und endlich wieder zu ihr zu können.

Wir warten fast eine Stunde, ehe eine Krankenschwester zu uns kommt.

,,Der Patienten geht es gut. Sie ist erwacht und braucht jetzt viel Ruhe. Bitte gehe sie leise und getrennt in den Raum" bittet sie uns, ehe sie wieder geht.

Wir sind alle erleichtert das sie lebt. Sie hat es überstanden.

Ich drehe mich um und setzte mich auf einen Stuhl im Gang. Ich stütze meine Arme auf meinen Oberschenkel und atme laut aus. Ungeduldig und nervös zu gleich wippe ich mit meinem Bein.

,,Rafe? Was machst du noch hier?" Verwundert schaut mich Janes Mutter an.

Verwirrt sehe ich zu ihr und JJ, da auch er mich abwartend ansieht.
,,Wieso?" Ich begreife nicht was beide von mir möchten. Ich warten doch nur, bis die endlich fertig sind.

,,Rafe geh zu Jane" klärt mich JJ endlich auf.
Ich starre sie beide ungläubig an.
Ich hatte nicht damit gerechnet als erster zu ihr zu können.

,,Danke" sage ich schnell und renne los zu ihr.

Ich öffne die Tür und erblicke eine wache Jane gerade im Bett sitzend.

Sie hebt ihren Kopf und ihre Augen treffen meine.
Ich bleibe stehen unschlüssig was ich tun soll.

Dann streckt Jane ihre Arme aus und sofort gehe ich auf sie zu und nehme sie in den Arm.
Still bleiben wir einige Minuten so sitzen, bis sie sich von mir löst und ihre wunderschönen Augen mich anleuchten.

,,Ich liebe dich Rafe."
Mehr braucht es nicht, nur diese Worte und mein Herz klopft schneller und in mir wird diese wohlige Wärme entfacht.
Nur diese Worte zeigen mir, es wird alles gut.
Nur diese Worte zeigen mir, es ist nicht verloren.

,,Ich liebe dich auch Jane" erwidere ich es und liebe sie mit jeder Faser meines Körpers und ich weiß, ich würde sie nie wieder verlassen. So lange ich lebe bleibt sie an meiner Seite. Komme was wolle.

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So meine lieben Leute, es folgt nur noch der Epilog. Danach ist das Buch endgültig fertig.

Ich bedanke mich für die ganzen Reads und Votes. Ich hätte niemals gedacht das es so viele werden, aber freue mich um so mehr.✌🏻

Verliebt in einen Kook - Rafe Cameron Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt