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»Julians Sicht«
Mir fällt auf, wie schüchtern und nervös Kai ist, weshalb ich versuche ihn aufzumuntern: „du musst übrigens nicht so schüchtern sein, ich bin selber erst ein Jahr hier und da ich es irgendwie geschafft habe zwei Klassen zu wiederholen, bin ich aktuell sogar noch in der Schule. Aber ja, ich weiß wie du dich fühlst." Ich könnte mir gerade echt auf die Schulter klopfen! Alles läuft nach Plan! Ich glaube ich wirke wie ein ganz normaler Typ, der nicht so komisch ist wie ich eigentlich bin. Reden tut er gerade zwar immer noch nicht, aber auf seinen Lippen ist jetzt zumindest ein kleines Lächeln. Weshalb ich ihn auffordere ein bisschen was über sich zu erzählen: „ja ok, also ich komme aus Aachen habe zwei Geschwister und spiele seit ich vier Jahre bin im Verein, aber ich durfte schon vorher immer mit meinem Opa Gartenzwerge zerschießen. Ja sonst, ich habe vor kurzem mein Abi gemacht und wohne eigentlich mit meiner Freundin zusammen, aber sie konnte nicht mit her ziehen, weil sie noch zur Schule geht. Oh Achso ich habe noch vier Esel und ich glaube jetzt weißt du eigentlich alles über mich." war ja klar, dass ich immer noch der einzige Single in der Mannschaft sein werde! Damit werden die anderen mich auf jeden fall aufziehen. Weiter kommen wir in unserem Gespräch nicht, da wir so eben angekommen sind. Ich zeige Kai ein bisschen was im Stadion, wobei er immer brav nickt. Der Typ ist so anständig, dass ist ja kaum zufassen! Man merkt auf jeden fall, dass er Schule durchgezogen hat und wahrscheinlich ein super erfülltes Leben führte, genau so eins, wie ich es mir in meinen Träumen vorstelle. Einen Partner den man über alles liebt, tolle Unterstützer um einen herum, Disziplin und trotzdem Spaß.
„Halloo Julian?", sagt Kai während er mir wie wild vor den Augen umher wedelt.  Ich gebe nur ein: „ja?" hervor und schaue ihn anscheinend ziemlich verwirrt an, weshalb er nur noch mehr lacht. Sein Lachen ist echt anstrengend, was der Grund dafür ist, dass ich jetzt auch mit lache. „Ich habe gefragt, wie die Busverbindungen hier so sind, weil ich meinen Führerschein erst in einem Monat bekommen kann.", wiederholt er jetzt sein gesprochenes. Wie aus der Kanone geschossen antworte ich: „uff das weiß ich gerade gar nicht! Aber du kannst mir deine Nummer geben, dann kann ich dich sonst auch mit zum Training nehmen." Lächelnd nickt er, worauf ich ihm mein Handy hinhalte und er seine Nummer einträgt. Dann begeben wir uns auch schon wieder in Richtung Auto. „Ich würde dir ja noch weitere Plätze zeigen, aber dafür reicht die Zeit heute leider nicht mehr. Das müssen wir dann auf jeden fall nachholen. Wo soll ich dich denn hinbringen?", beginne ich jetzt wieder ein Gespräch. „Alles gut und ähm meine Wohnung ist in der Birkenbergstraße, in der Nähe sind soweit ich weiß, zwei Kliniken und der Oplaner Platz oder irgend sowas", antwortet Kai mir jetzt schon viel normaler als vorher. Oh und warte mal hat er gerade Oplaner Platz gesagt? Ich kann mir ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Fragend schaut er mich jetzt an, weshalb ich ihn nicht lange ahnungslos lasse:„Der Platz heißt Opladener Platz, tut mir leid. Achso und die Straße kenne ich, da wohne ich auch." Jetzt macht er große Augen, fängt aber zugleich an zu lächeln: „mir wurde schon gesagt, dass dort gegenüber ein Spieler von Leverkusen wohnen soll. Dann kannst du mich ja gleich noch besser mitnehmen" Daraufhin müssen wir beide anfangen zu lachen. Auch wenn es von meiner Seite eigentlich nur gespielt sein soll, bin ich gerade echt glücklich!
Zuhause angekommen verabschieden wir uns und Kai läuft über die Straße zu seiner Wohnung. Ich jedoch fahre, nun mit dem Auto, weiter zum Friedhof Manfort, dieser ist mit dem Auto zum Glück nur grob 14 Minuten entfernt. Dort angekommen gehe ich mit schnellen Schritten zum Grab meines Grab meines größeren Bruders um ihm von dem heutigen Tag zu erzählen: „Hey Jannis, tut mir leid, dass ich erst jetzt bei dir bin! Mein Trainer hat mich gefragt ob ich einen neuen Spiele vom Bahnhof abholen könnte und ihm das Stadion zeigen könnte. Also ja, er heißt Kai Havertz und ist wirklich nett, sympathisch und gut aussehend. Oh vergiss das letzte einfach wieder! Naja egal auf jeden fall wohnt er in einer der Wohnungen gegenüber von uns, in diesem modernen weißen Haus du weißt schon. Ok genug davon, ich vermisse dich Jannis! Ich könnte dich hier unten echt als Unterstützung gebrauchen, es tut immer noch so weh. Man ich wollte nicht schon wieder anfangen zu weinen! Hab dich lieb Jannis ich komme übermorgen wieder ok? Tschau"
Mit einem Tränen überflutetem Gesicht mache ich mich wieder auf dem Rückweg und steige anschließend direkt ins Bett.

Mir tut Julian so leid man😪
Wie geht es euch so?

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