»Sicht Kai«
Zum Glück werde ich zur Halbzeit ausgewechselt. Sitze jetzt aber neben Timo auf der Bank. „Kai können wir bitte reden?", fängt er schon seit Minuten immer wieder an zu sprechen. „Timo jetzt höre endlich auf! Nein wir können nicht reden!" Er seufzt tief und fängt endlich an dem Spiel wieder Beachtung zuschenken. Ich schaue noch einmal zu Julians Platz aber dieser ist immer noch leer. Ich habe alles kaputt gemacht oder? Warum bin ich eigentlich so? Warum muss immer Drama zwischen uns herrschen? Warum kann nicht einfach einmal alles toll in meinem Leben sein?! Ich möchte doch einfach nur mit meinem Freund zusammen sein! Einfach mein Leben mit ihm genießen und- plötzlich ertönt lautes Gejubel. 2:1! Erst als Timo neben mir hoch springt, verstehe ich es! 2:1 für Deutschland! In der 87. Spielminute! Ok cool... dann werden wir jetzt wohl Weltmeister. Aber ich interessiere mich gerade echt null dafür! Ich möchte so einen Sieg mit meiner Jule feiern und nicht mit Timo! Es war immer Jule und es wird auch immer Jule sein. Warum kann er das denn nicht einfach verstehen?! Noch einmal schaue ich zu seinem Platz. Doch anders als erwartet ist er da. Er sitzt auf seinem Platz und strahlt wie wild. Jetzt freue ich mich auch!Eine Minute Nachspielzeit und Abpfiff! Deutschland ist Weltmeister! Wir rennen alle wie Hühner aufs Spielfeld um zusammen zu feiern und den Pokal entgegen zunehmen. Doch danach fühl ich mich irgendwie echt alleine. Alle Spielerfrauen, Kinder, Schwestern und was weiß ich alles, kommen aufs Spielfeld. Nur ich stehe relativ unbeholfen am Rand. Irgendwie hab ich Angst davor Julian jetzt zu mir zu holen. Er scheint ja definitiv sauer auf mich zusein. Schüchtern blicke ich zu seinem Platz. Doch dieser ist leer. Wahrscheinlich ist er jetzt direkt nachhause gefahren. Sein Zuhause. In Dortmund.
Ich lasse mich erschöpft auf den Boden fallen und schaue allen beim feiern zu. Doch da fällt mir eine Sache auf, die mich kurz erstarren lässt. Timo steht gerade zum Fotos machen mit dem Pokal vor den Kameras. Doch neben ihm steht Paula! Seine wie er es uns zumindest gesagt hatte: Ex. Verwirrt schwenkt mein Blick weiter, als mir plötzlich eine Hand gereicht wird. Verwirrt folge ich dem Arm mit meinem Blick, bis ich in das strahlende Gesicht von meinem Freund blicke. Sofort lasse ich mich hochziehen und von Julian umarmen. „Tut mir leid, die Security dachte ich wäre ein Flitzer und wollte mich nicht aufs Feld lassen!", lacht Julian und wuschelt mir kurzerhand durch meine locken. Auch ich muss lachen und wir gehen Arm in Arm zu den anderen um mit ihnen zu feiern. Wir machen wie alle anderen auch Bilder mit dem Pokal und ich gebe ein Interview. Bevor wir uns kurz in eine Ecke des Spielfeldes verziehen. Ich möchte das ganze jetzt nämlich noch schleunigst klären!
DU LIEST GERADE
In jedem Traum steckt ein Stückchen Wahrheit
FanfictionAndere Jugendliche in meinem Alter gehen auf Partys oder reißen eine Braut nach der nächsten auf. Aber so bin ich nicht, ich stehe um 4 Uhr morgens auf, fahre gegen halb 7 zur Schule, sobald die Schulklingeln läuten fahre ich weiter zum Trainingsgel...