Kapitel 9 - Istanbulun karatarafi.

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KAPITEL 9 -Istanbulun karatarafi.

„Pat pat pat. Pat pat pat. Pat pat pat"

Der Wind hauchte durch meine Haarsträhnen und sorgte dafür, dass sie sich kaum bemerkbar mit dem Wind bewegten und Yusufs Gesicht streiften. Sein Gesichtsausdruck wirkte emotionslos. Mit weiterhin aufgerissenen Augen schaute ich in die Augen von Yusuf, der mich nicht weg blickend anschaute. Ich krallte meine Hand, welche weiterhin auf meinem, wie verrückt schlagenden Herzen lag in meine Bluse und zog tief nach Luft. Die Zeit verging wie in
Zeitlupe, als ich mich ruckartig von ihm entfernen wollte, doch er es
durch seinen Griff um meinen Nacken verhinderte. Er zog mein Gesicht
genau vor seins, sodass ich meine Arme auf dem Boden abstützen
musste und so vor ihm saß. Sein warmer Atem vermischte sich mit dem kalten Wind und prallte gemeinsam an meinen vor Scham erhitzen Wangen ab. Meine Augen fuhren von seinen mit
kleinen Härchen bedeckten Kinnbereich, von seinen vollen Lippen, hoch zu seinen so geheimnisvollen und ebenso dunkeln Augen und sorgten für einen kleinen Schock. Denn mein Herz machte einen unglaublich großen Sprung und sorgte dafür, dass ich mich in der Dunkelheit, die sich in seinen Augen befand verlor. Mein Inneres erfror.

„Wende dich nie wieder einfach von mir ab", seine Stimme hallte durch meine Ohren, sodass ich wieder zu mir kam und mehrere male mit meinen Augen blinzelte. Ich schnappte nun endlich wieder nach Luft und seufzte laut. Mein Körper versuchte wie von
allein nach hinten zu weichen, doch seine Hand an meinem Nacken ließ
es natürlich nicht zu. Ich blinzelte immer wieder mehrmals mit meinen
Augen und schaute ihn ungläubig an. Was ist hier nur los? Dieser schnelle Herzschlag? Diese Kopfschmerzen? Sein so komisches Verhalten? Mein Kopf brummte wie verrückt. Ich schaute kurz herunter auf den Boden und dann wieder hoch in sein Gesicht. Was ich dann sah, schockte mich zutiefst. Ich sah den alten Gizemli vor mir, den Jungen
von damals, meinen Gizemli. Ich konnte nur noch schmerzhaft wahrnehmen wie mein Herz immer und immer intensiver gegen meinen Brustkorb schlug. Meine Augen analysierten sein ganzes Gesicht und meine Ohren nahmen nichts anderes als seinen Atem wahr. Was ist hier nur los. Was soll das alles. Ich kniff meine Augen zu und zog meine Augenbrauen zusammen. Das
ist nur ein Traum. Ein schlechter Traum. Ich sog tief nach Luft und
biss mir fest auf die Lippen. La havle vela kuvvete ilah
billah. Plötzlich nahm ich wahr wie Yusuf seine Hand langsam wieder
von meinem Nacken nahm und aufstand, ich öffnete meine Augen ganz vorsichtig wieder und sah seine langen Beine vor meinen Augen. Unsicher schaute ich hoch zu ihm, seine Hände waren in seinen Hosentaschen vergruben und ich konnte einen Hauch von einem Lächeln auf seinen Lippen erkennen. Charmant streckte er seine Hand zu mir runter und schaute mich erwartungsvoll an, ich dagegen schaute nur verwirrt auf seine offene Hand. Plötzlich verschwand seine Hand von meiner Sicht und ich sah Yusuf dabei zu,
wie er mit seinen Fingern an seinem Dreitagebart entlang fuhrt. Seine
weißen Zähne waren nicht zu übersehen, leichte Augenfalten hatten
sich an seinen Augen gebildet und sein leichtes Grüppchen an seiner
Wange, was ich schon so lange nicht mehr gesehen hatte, ließ sich
wieder zeigen. Er tat seine Hand wieder in seine Hosentasche und
grinste mich weiterhin frech an.

„Zu langsam.", seine Stimme hörte sich amüsiert an. Er beugte sich
leicht zu mir herunter und machte Andeutungen mit seinem Kopf, was so
viel heißen sollte wie: ''Steh endlich vom Boden auf''. Ich erhob mich
letztendlich mit wackeligen Beinen und klopfte den Dreck an
meiner Kleidung weg. Meine Haarsträhnen, die mich störten, tat hinter meine Ohren. Völlig verwirrt und verzweifelt schaute ich auf den Boden.

„Ich, ich sollte jetzt gehen.'', ich drehte mich um, bevor er überhaupt
etwas sagen konnte. Mit schnellen Schritten ging ich wieder Richtung
Heim und atmete erleichtert tief nach Luft. Er folgt mir nicht, denn
ich nahm keine Schritte hinter mir wahr. Ich verzog mein Gesicht
zu einer Grimasse und schlug mir mit meiner flachen Handfläche
mehrere male gegen die Stirn. Wie dumm bist du eigentlich? Was sollte
das? Wie konnte dein Selbstbewusstsein plötzlich so sehr sinken? Ich hätte ihm eine Ohrfeige verpassen müssen. Verdammt Eylül! Ich schaute gar nicht mehr nach vorne, sodass ich mit meinem Körper wie eine Verrückte leicht gegen eine Stange lief. Ich biss mir fest auf die
Lippen und schnaubte leise auf, als ich den Schmerz auf meiner Stirn,
durch den Aufprall spürte. Schnell und panisch drehte ich mich um und
bemerkte erleichtert das Yusuf nicht mehr dort stand. Ich ließ meine
Schulter herunter fallen und meckerte mich innerlich nur noch an. Wie eine verrückt gewordene flüsterte ich vor mich hin und fluchte so viel, wie lange nicht mehr. Und das so lange, bis ich endlich wieder am Heim angekommen war.
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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 31, 2023 ⏰

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