Kapitel 3...Alexandra Marshal

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Sam widmete sich wieder ihrer Arbeit zu und sortierte die Post, die heut morgen beizeiten im Hotel für Gäste und ihrem Vater abgegeben wurde.

Das Telefon begann laut zu klingeln, doch Alex war nicht in der Nähe, um abzunehmen.

Zögernd ging sie auf das Telefon zu und betete darum, dass es endlich aufhören würde, zu klingeln. Sogar für Alex prappelte sie ein Gebet vor sich hin, in der Hoffnung, dass sie schnellst möglichst um die Ecke kommen möge und den Hörer schnell abnahm. Damit dieses Geklingel endlich ein Ende fand.

Aber Fehlanzeige!...Typisch für Alex! Wenn man sie brauchte, war sie nie da. Wo zur Hölle war sie abgeblieben? Sie war schon fast eine Stunde weg. Sie hielt nochmal Ausschau nach ihr, doch keine Alex kam angerannt. Sam hasste den Telefon - Dienst. Ihre Stimme hörte sich dann furchtbar kratzig und mit leichtem Akzent an vor lauter Nervosität. Es war zum Haare raufen. Sie nahm vorsichtig ab, als sie in Reichweite war und legte den Hörer an ihr rechtes Ohr.

"Stanford - Hotel, Empfang, Sam Stanford am Apparat! Guten Tag! Was kann ich für Sie tun?", sprach sie in die Muschel mit einer freundlichen, zuvorkommenden Stimme. Sie behielt nebenbei den Empfang und die Lobby im Auge.

Eine männliche, leicht angeraute Stimme war am anderen Ende zu hören.
"Miss Stanford, schön Ihre Stimme am anderen Ende der Leitung zu hören! Hier ist Harper, Penthouse, Stanford - Road! Sie erinnern sich an mich?"

Wer erinnert sich denn nicht an diesen verdammt, unverschämt, gut aussehenden Mann? Was bildet der sich eigentlich ein, so verdammt sexy auszusehen? Doch das dachte sich Sam leise in ihrem Kopf.

"Was kann ich für Sie tun, Mister Harper?", fragte sie ihn und eine kleine Pause entstand, ehe er weiter redete.

"Könnten Sie bitte veranlassen, dass Kaffee auf mein Zimmer gebracht wird?"

Sam nahm einen Stift und einen Notizzettel zur Hand. Sie schrieb es erst auf, ehe es am Ende des Hotel - Aufenthaltes auf die große Rechnung gesetzt wurde.

"Wie hätten Sie Ihren Kaffee gern?", fragte sie ihn und im gleichen Atemzug schlug sie sich an ihre Stirn mit ihrer rechten Handinnenfläche. Wieso fragte sie das denn? Jedes Hotelzimmer und die Penthäuser hatten eine Menü - und Getränkekarte neben den Telefonen liegen.
Was für eine überflüssige Frage war das also denn bitte schön? War ihr Gehirn langsam verweichlicht, weil er sich hier im Hotel aufhielt und sie an nichts anderes mehr denken kann als an sein lässiges Auftreten? Und schon hatte sie wieder diesen Augenblick vor sich, wie er langsam seine Sonnenbrille von der Nase nahm und sie mit seinen azurblauen Augen anblinzelte.

"Schwarz und zwei Stück Zucker, bitte!", bestellte Max, die Stimme am anderen Ende der Leitung, die Sam wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holte.

"Darf es eine Kanne oder nur eine Tasse sein, Mister Harper?", fragte sie ihn und spielte mit ihrem Stift in der rechten Hand herum.

"Eine Kanne bitte...Ich hab genug Arbeit, die bis in die Nacht dauern wird...Da ist eine Kanne Kaffee und ein Berg Zucker sehr hilfreich...Ich danke Ihnen, Miss Stanford!"

"Ich danke Ihnen, Mister Harper für ihre Bestellung! Ich werde es gleich an die Kaffee - Bar weiter geben und es Ihnen sofort bringen lassen. Einen schönen Tag wünsch ich Ihnen!", und sie legte auf.

***
Vor ihren Augen stand Alex, die sich gerade die Knöpfe ihrer Uniformjacke schloss. Wie aus dem NICHTS stand sie vor ihr. Wann in aller Welt war sie hier aufgetaucht? Bis zum Hals war sie zugeknöpft. Sie tat es legere, als sie gerade erst zu ihrer Schicht erschienen.

Die Erbin  - Stanford - HotelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt