Mister Crawford stand mit der Limousine vor dem Hotel.
"Miss Stanford! Soll ich Sie irgend wohin fahren?"Sie trocknete ihre Tränen und stieg auf dem Rücksitz der Limousine ein.
"Zum Friedhof, bitte!""Es geht sofort los!", und Mister Crawford stieg ein und startete das Fahrzeug. Er reihte sich in den Verkehr ein und fuhr in Richtung Friedhof.
"Könnten Sie bitte noch an einem Blumengeschäft anhalten?", fragte Sam.
"Gern Miss Stanford!"
Zwei Blocks weiter parkte Mister Crawford ein. "Wir sind da, Miss!""Danke schön! Ich bin gleich zurück!",
und Sam stieg aus und betrat den Blumenladen.Nach zehn Minuten war sie wieder zurück und es ging weiter.
Am Friedhof angekommen, stand ein Mann am Grab von Tante Helen.
Sam stieg aus.
"Soll ich auf Sie warten, Miss Stanford?", fragte Mister Crawford.
Sam sah ihn an und sagte zu ihm:"Ich bin Sam, Mister Crawford!"
"Sam...Mein Name ist Forester Crawford..."
"Okay Forester! Fahren Sie zum Hotel zurück. Wäre möglich, dass Misses Wighfield Sie heute noch braucht!"
"Das tut sie! Ihr Flug geht in drei Stunden...Soll ich danach wieder herkommen und Sie abholen?"
"Nein Forester! Ich gehe zu Fuß...Aber Danke für Ihr Angebot ", und Forester fuhr los.
Sam wartete, bis die Limousine aus ihrer Sichtweite verschwunden war und drückte den Blumenstrauß an sich.
Langsam ging sie auf das Grab ihrer Tante zu.
Dort stand bereits ein Mann und schwieg vor sich hin. Er betrachtete den Grabstein und fuhr mit seinen Fingern die eingemeiselte Schrift nach und seufzte:
"Ach meine Helen! Wie hab ich dich all die Jahre vermisst!...Warum hast du nicht nach mir geschickt? Ich hätte dich unterstützt...Du hättest es mir sagen können, dass wir Eltern werden....", und er kratzte sich unter seinem Hut auf dem Schopf.
"Ich hab Sam kennen gelernt...Ich hab dich in ihr gesehen...Sie war in New York auf unserer Farm. Max hat sie mitgebracht...Sie hat mir sehr viel von dir erzählt.....Wir haben einen ganzen Tag zusammen verbracht.
Helen.....Sie vergöttert dich.................Ich konnte es ihr nicht sagen....", sprach er verbittert und drehte seinen Hut nervös mit der Krempe im Kreis herum.
"Ich...Ich hab sie angelogen........"
Er schluchzte vor sich hin.
"Wie soll ich es ihr nur erklären?......Wie soll ich ihr nur sagen, dass...dass Max nicht mein Enkel ist, sondern der leibliche Sohn von Georgia, die Dank Sams Hilfe endlich vom Hof ist....Und ich hab mein Haus wieder zurück...Sam hat mir erzählt, dass du dir dein Holzhaus hast bauen lassen. Es war immer dein Traum, genauso wie dein Hotel." Bowden schmunzelte leicht vor sich hin, als er an den Tag zurück dachte, als es auf der Farm heiß her ging wegen Allans Frau....Ex - Frau."Clara und Stan sind seine Stiefgeschwister. Allan ist nicht sein richtiger Vater...
Wie soll ich ihr sagen, dass sie...dass sie..."
Er hörte auf zu Reden, als er Schritte hinter sich hörte und drehte sich um...Sam kam auf ihn zu und stand neben ihm....Großvater Bowden stand am Grab ihrer Tante und setzte sich den Hut wieder auf. Wie kam Helen zu dieser Ehre?
"Sie? Was...was machen Sie denn hier?...Ich dachte, Sie verbringen mit ihrer Familie den Nachmittag."
"Das hab ich........Ja!.......Aber ich wollte auch etwas Ruhe und Zeit für mich allein.
Ich wollte etwas Zeit mit Helen, ich meine, mit ihrer Tante Helen verbringen. Sie haben mir so viel von ihr erzählt, da mußte ich zu ihr fahren.
Es hatte sich so angefühlt, als würde ich sie schon ewig kennen...Und...Sie hatten Recht, Sam!""Womit denn?", hob Sam an.
"...Ich...ich...Sam, ich glaube, ich muß Ihnen etwas gestehen....Ich...Ich kenne ihre Tante Helen."
"Sie scherzen!", und Sam verging ihr Lächeln, als Bowden sie ernsthaft ansah und seine dichten, grauen Augenbrauen tief ins Gesicht zog.
"Nein! Das tue ich nicht, Sam!", sagte er ernst und mit fester Stimme darauf.
"Wie...woher...Das ist unmöglich...Wie...", verschlug es ihr die Sprache. Was ging hier gerade vor sich? Machte Bowden vielleicht doch einen Scherz mit ihr? Zum Lachen war ihr gerade nicht...ganz im Gegenteil...Sie hatte Angst davor, was für eine Erklärung er dafür hätte.
Sam legte ihre Blumen auf's Grab und strich mit ihren Händen über den Grabstein. Sie betrachtet das Foto im Bilderrahmen, der im Stein eingemeiselt war.
"Alles Liebe zum Geburtstag, Tante Helen!...Du fehlst mir!"
Sie stellte sich wieder aufrecht hin und sah Großvater Bowden ins Gesicht."Ich bin Ihnen eine Erklärung schuldig, Sam!...", versuchte Bowden seine Erklärung.
"Ich bin ganz Ohr!...", sagte sie ruhig und auch vielleicht etwas neugierig auf das, was wohl ans Tageslicht kommen würde. Sie wollte es ihm leichter machen, denn es schien für ihn schwieriger zu sein, als es aussah...
"Sam...Wo soll ich anfangen?..." Großvater Boden rang nach den richtigen Worten.
"Am Besten ganz von vorn. Dann kann nichts schief gehen...Vielleicht kann ich Ihren Worten folgen und werde es verstehen."
"Gehen wir ein Stück..."
Sam hakte sich zögernd bei Großvater Bowden ein.Und Großvater Bowden Harper begann seine Geschichte zu erzählen:
"Ich hab nicht immer in New York gewohnt, weißt du? Darf ich - Du - sagen?"
Sam nickte. Vielleicht fiel es ihm dadurch leichter, mit ihr auf einer anderen Ebene zu sprechen, und zwar auf die vertrauliche Art und Weise.
"Ich bin hier in Chicago geboren. Einen Block vom Krankenhaus entfernt war mein Zuhause.
Als ich auf die Highschool kam, wurde ich in eine Klasse gesteckt, in der es ziemlich chaotisch zuging.Ich bekam meinen Platz neben einem schönen Mädchen, lange schwarze Haare, braune Haselnuss - Augen. Sie zog ihre Bücher und Hefte auf ihre Bankseite und machte den Platz für mich frei. Ein Kerl, der hinter mir saß, klopfte mir auf die rechte Schulter und sagte macho - mässig zu mir, ich solle meine Finger gefälligst von seiner Schwester lassen.
Ich drehte mich zu dem Mädchen um und sie schenkte mir das schönste Lächeln, das ich je gesehen hatte.
Ich war sofort in sie verliebt...""Sie wurden Freunde?"
"Ja! Von diesem Tag an wurden wir Freunde, die besten Freunde. Wir halfen uns gegenseitig bei schulischen Sachen...Hausaufgaben, Aufsätze und so, unternahmen was gemeinsam...Kino, in den Park gehen, schwimmen am Fluß...naja, das, was beste Freunde nach der Schule und an den Wochenenden eben so trieben.
Später wurde sie meine Freundin, meine erste, richtige Freundin und mit ihr hatte ich auch mein erstes Mal, genauso wie für sie auch.""Ehm, das...das ist jetzt etwas zu privat, Großvater Bowden."
Beide verließen die große Friedhofswiese und gingen auf dem Kiesweg weiter."Irgendwann war das letzte Schuljahr vorbei auf der Highschool und das schöne Mädchen machte Schluß mit mir....Sie sagte mir als Begründung, sie würde Chicago verlassen, um ihre Ausbildung zu beginnen. Da wäre eine Beziehung nicht haltbar, wenn die Entfernung eine zu große Rolle spiele."
Bowden pausierte kurz und tätschelte Sams Hand auf seinem rechten Unterarm."Wie hieß das schöne Mädchen?"
Bowden ließ sich Zeit mit der Antwort.
"Bowden? ..."
Er blieb stehen und sah Sam an.
"Ihr Name war..."
Er schaute zum Grab zurück.
"Ihr Name war..."
"Großvater?"
Bowden nahm ihre Hände in seine und sah Sam in die Augen."Ihr Name war...
HELEN...
HELEN STANFORD!"
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Die Erbin - Stanford - Hotel
RomanceSams Vater, Benjamin Stanford, ist stolzer Mit - Besitzer des "Stanford - Hotels", das er für und mit seiner Schwester Helen gebaut und mit ihr zusammen zum Leben erweckt hat. Es war ihr größter Traum. Nach dem Tod seiner Zwillings-Schwester Helen u...