fifteen

165 15 9
                                    

ᴊɪᴍɪɴ ᴘᴏᴠ

,,Jimin!" Der laute Ruf hallte durchs ganze Haus und Ich zuckte zusammen. ,,Jimin!" rief Changkyun noch einmal vom Wohnzimmer aus. Erschrocken verließ ich das Schlafzimmer, in dem ich mich gerade befand und schritt die Treppe hinunter ins Erdgeschoss.

Im Wohnzimmer saß Changkyun auf dem Sofa. Er drehte sich um, als er mich in den Raum kommen hörte, stand auf und kam auf mich zu. An seiner Haltung, an seinem schnellen Schritt und vor allem an seinem Gesicht, konnte ich erkennen, dass er auf irgendetwas sauer war.

,,Was ist denn?" fragte ich ihn genervt, als er vor mir stand. ,,Warum brüllst du hier so rum?" ,,Rate mal mit wem ich gerade geschrieben habe." antwortete Changkyun. Verwirrt schaute ich ihn an und zuckte mit den Schultern. ,,Woher soll ich das wissen?" ,,Mit Jungkook."

Als er das sagte, weiteten sich meine Augen. Mein Herzschlag wurde vor Angst schneller und ein großer Klos bildete sich in meinem Hals, welchen ich vergeblich versuchte herunterschluckte. ,,Ok? Und...wieso?" fragte ich Changkyun, wobei ich versuchte so entspannt wie möglich zu wirken.

,,Du hast mich angelogen." sagte mein Gegenüber. Meine Angst wurde noch größer. Hat Jungkook es ihm verraten?

,,Du hast gesagt, dass du Jungkook von früher kennst. Wie ich gerade erfahren habe, stimmt das gar nicht." Meine Anspannung wurde etwas weniger, aber nur etwas. ,,Es stimmt aber." sagte ich leise.

Aber ich bin der einzige, der sich an die Zeit von damals erinnern kann.

,,Anscheinend ja nicht!" Changkyuns Stimme wurde wieder lauter. ,,Doch!" schrie ich genauso laut zurück. ,,Und wieso sagt der da dann was anderes?!" ,,Weiß ich doch nicht!" ,,Sag endlich die Wahrheit!" ,,Das tu ich!"

Wir schrien uns gegenseitig so laut an, sodass uns die Nachbarn höchstwahrscheinlich genau hören konnte. ,,Als Erstes hasst du Jungkook und jetzt vertraust du ihm mehr als mir?" ,,Dir kann ich zurzeit nicht wirklich glauben, Jimin! Du hast doch tausend Geheimnisse, die ich nicht weiß!" ,,So wichtig bist du mir nicht, dass ich dir alles anvertraue!"

Diese Worte bereute ich sofort. Changkyun sagte nichts mehr. Er sah mich nur aus finsteren Augen an, was mich zugegeben etwas einschüchterte, doch ich hielt seinem Blick stand.

,,Was hast du gerade gesagt?" Bedrohlich kam mir mein Gegenüber näher, worauf ich vorsichtig einen Schritt nach hinten ging. Ich wusste, dass ich das nicht hätte sagen sollen, aber es war mir einfach so herausgerutscht. Wenn ich wütend war, sprach ich immer genau das aus, was mir durch den Kopf ging, ohne darauf zu achten, welche Konsequenzen das mit sich tragen könnte.

,,Ich bin dir nicht wichtig, ja?" fragte Changkyun. Die Wut war deutlich in seiner Stimme zu hören. ,,Ich meine...doch...so meinte ich das nicht-" ,,Versuch erst gar nicht dich daraus zu reden."

Changkyuns geballte Faust flog mir ins Gesicht. Ein höllischer Schmerz, durchfuhr meinen ganzen Körper. Ich gab ein schmerzerfülltes Geräusch von mir, taumelte nach hinten und sackte auf den Boden. Ich hielt mir meine Nase, aus welcher bereits Blut floss und auf den Boden tropfte. Es tat so weh, fast hätte ich angefangen zu weinen.

Ich sah nach oben zu Changkyun, der verachtend auf mich hinunterblickte. ,,Pass auf was du sagst."

Er verließ das Wohnzimmer, ging in den Flur nebenan, und ließ mich somit allein. Ich hörte, wie die Haustür auf und wieder zu ging, was hieß, dass er komplett gegangen war.

Noch einige Sekunden saß ich stumm auf dem Boden, hielt mir meine blutende Nase, die sich so anfühlte, als wäre sie gebrochen. Ich weinte nicht, auch wenn ich es gerne getan hätte.

Dann erhob ich mich langsam vom Boden und ging in die Küche, um einen Lappen zu hohlen, mit dem ich das Blut auf dem Wohnzimmerboden wegwischen konnte.

————————————————————————

𝘾𝙃𝘼𝙄𝙉𝙎𝙈𝙊𝙆𝙄𝙉𝙂Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt