twentythree

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ᴊɪᴍɪɴ ᴘᴏᴠ

Panisch drückte ich Jungkook von mir runter, stand vom Schreibtisch auf und zog mir so schnell wie es ging meine Boxershorts und meine Jeans wieder an.

Scheiße Scheiße Scheiße.

Wieso muss Changkyun ausgerechnet jetzt kommen?! Er hat mir doch geschrieben, dass er erst kurz nach eins da sein würde, und bis dahin sind es noch eineinhalb Stunden.

Wieso ist er schon wieder da?!

,,Jimin?" Changkyuns Stimme entfernte sich vom Büro und ich hörte Schritte den Flur entlang gehen, weshalb ich vermutete, dass er in die Küche ging.

,,Pass auf!" wandte ich mich an Jungkook, der sich auch bereits richtig angezogen hatte. ,,Ich geh zu Changykun und lenke ihn ab, dann musst du abhauen, okay?" Der Schwarzhaarige nickte verstehend. ,,Okay." ,,Ach so und räum noch ein bisschen auf, damit es nicht so aussieht, als wäre jemand hier gewesen." sagte ich noch, deutete dabei auf den Schreibtisch und die heruntergefallenen Sachen, bevor ich aus Changkuyns Büro hastete.

Eilig schritt ich den Flur entlang, dachte mir dabei ein paar Ausreden aus, die ich auf die Fragen antworten könnte, die mir Changkyun jeden Moment an den Kopf knallen würde.

Wo warst du denn gerade? Wieso hast du nicht geantwortet?

Wem gehört das Auto draußen?

Wieso sind schon alle weg?

,,Ich bin hier." sagte ich, als ich Changykun in der Küche stehen sah, den Rücken zu mir gewandt. Er drehte sich zu mir um, als ich ihn ansprach. Sein Ausdruck im Gesicht war mal wieder alles andere als fröhlich. ,,Was ist los?" fragte ich ihn, erwartend, dass er mich gleich ausfragen würde, doch mit dem, das er mich fragte, hatte ich nicht gerechnet.

,,Was ist hier passiert?!" Aufgebracht zeigte er in der Küche herum. ,,Ist das dein scheiß Ernst?!"

Im Raum sah es so aus, als wäre eine Bombe explodiert. Nicht nur das überall leere Flaschen herumlagen, in denen vorher Alkohol gewesen war, sondern auch dreckiges Geschirr und Besteck und ausgeschüttete Chips Tüten, waren in der gesamten Küche zerstreut.

,,Willst du mich verarschen, Jimin?! Wehe du räumst die Scheiße später nicht auf! Ich habe echt kein Nerv dafür-" ,,Jaja, Changkyun. Schon verstanden. Ich räume es auf." unterbrach ich meinen Gegenüber und ging auf ihn zu.

Er durfte jetzt ja nicht sauer werden. Wenn er sauer war, rannte er immer in sein Büro und schloss sich dort ein, doch dies durfte natürlich auf keinen Fall passieren, wenn sich Jungkook dort noch immer versteckte.

Ich musste Changkyun irgendwie ablenken.

,,Ich...Ich werde nachher aufräumen. Aber...vorher mach ich dir noch etwas. Du wirkst so als hättest du einen langen Tag gehabt. W-Was willst du essen?" Ich schob mich an Changykun vorbei, stellte mich an den Herd und schob dort ein paar dreckige Töpfe beiseite, bevor ich einen leeren aus einem Regal hervorholte.

Gerade als ich den Herd anstellte und anfangen wollte zu kochen, spürte ich plötzlich, wie Changykun von hinten seine Arme um meine Hüften legte und mich auf den Nacken küsste. ,,Ich will nichts zu essen." sagte er leise. ,,Ich will dich."

Ich drehte mich zu ihm um, verwundert über seine plötzliche Ruhe. ,,Was?" ,,Du hast recht, ich hatte einen langen und harten Tag. Tut mir leid, dass ich dich gerade so angeschrien habe, aber ich bin einfach total angespannt. Ich brauche es jetzt. Lass uns nach oben gehen." Seine Wut schien wie weggeblasen, was mich erleichterte, doch trotzdem schüttelte ich den Kopf. ,,Nein. Ich will jetzt nicht." ,,Komm schon." zischte Changkyun, wobei sein Griff um meinen Oberarm stärker wurde. ,,Verstehst du es nicht?! Ich brauch es jetzt!" Ich versuchte mich aus Changkyuns griff zu lösen, doch er ließ mich nicht los.

,,Lass mich los." ,,Nein! Du willst doch, dass es mir besser geht, also lass es uns tun." ,,Mach's dir doch selbst! So schwer ist das nicht!"

Als ich Changkyun so angiftetet, sah ich wieder wie sich Wut in ihm ansammelte und er setzte diesen finsteren, wütenden Blick auf, bei dem ich wusste, dass er jeder Zeit in die Luft gehen würde. Und das konnte ich in diesem Moment nicht gebrauchen. Er musste abgelenkt sein und durfte nicht aufgebracht in sein Büro stürmen, also musste ich ihn wohl bei guter Laune halten, auch wenn ich dafür etwas tun musste, was ich eigentlich nicht wollte.

,,Tschuldigung...mir gehts genauso wie dir." sagte ich leise, hoffend, dass Changkyun dadurch wieder runterkam. Dies tat er auch. Seine Anspannung wurde gleich weniger. ,,Also gut..." nickte ich. ,,Lass uns hochgehen."

Changkyuns Miene erhellte sich. ,,Geht doch." Sofort packte er mich am Handgelenk, zog mich aus der Küche heraus, durchs Wohnzimmer zur Treppe, die in den ersten Stock zu unserem Schlafzimmer führte.

In diesem Moment hoffte ich mehr als alles andere, dass Jungkook bereits gegangen war.

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𝘾𝙃𝘼𝙄𝙉𝙎𝙈𝙊𝙆𝙄𝙉𝙂Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt