Epilog - Schicksal

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Seit dem Ereignis bei der Waldhütte ist nun eine Woche vergangen. Cecilia hat sich wieder beruhigt, ist Fremden gegenüber allerdings noch misstrauischer, als vorher. Die ersten zwei Tage wollte sie kaum von unserer Seite weichen, als wir in der Schule waren. Hatte sie doch zu viel Angst, dass sie wieder plötzlich entführt wird und dass wo sich Chris mehrmals bei ihr entschuldigt hat. Sie hat nach ein paar Tagen dann auch zu ihm vertrauen gewonnen, was aber wohl eher daran liegt, dass er ihre Gefühle so beeinflusst, dass ihre Angst vor anderen Personen so gut, wie verschwindet. So kann sie auch mal ohne Milos oder mir bei einer Gruppe bleiben ohne sich unwohl zu fühlen. Nicht dass das so oft vorkommt.

Auch stehe ich jetzt mehr bei den Anderen auf dem Schulhof, woran Chris und Milos nicht ganz unschuldig sind. Auch das wir dafür einen Schattenplatz suchen, ist ihnen verschuldet. Unsere anderen Klassenkameraden verstehen zwar nicht wieso das so wichtig ist, akzeptieren es aber. Einfach so.

Chris ist tagsüber sehr oft bei uns, wohnt aber weiterhin bei seinen Eltern. Immerhin können wir ihnen keinen plausiblen Grund nennen, wieso ihr Sohn plötzlich bei uns leben soll. Wir können ja nicht die Wahrheit sagen.

Weiteres gibt es noch zu sagen, dass wir zum Ende der Schulwoche von unseren Lehrern erfuhren, dass die seltsamen Vermisstenfälle und Morde aufgehört haben. Am Freitag der Woche zuvor gab es wohl die letzten Vermissten und Tote. Und auch wenn die Polizei dies nicht erklären kann und es keinen Tatverdächtigen gibt, der festgenommen wurde, wird angenommen, dass die Gefahr nun vorüber ist. Man sollte aber dennoch vorsichtig sein und nicht unbedacht mit fremden Personen mitgehen.

Die Nachmittage nach der Schule und auch das letzte Wochenende haben Milos und ich gemeinsam verbracht. Entweder bei ihm oder bei mir. Auch Cecilia war nun immer mit bei mir. Die meiste Zeit waren wir dabei im Gemeinschaftsraum, so dass sie die Menschen, die bei uns leben und auch die jungen Vampire die oft in dem Zimmer anzutreffen sind besser kennenlernen konnte. Evelyn hat das Mädchen dabei gleich mit Mia bekannt gemacht, immerhin haben sie eine Ähnliche Angst vor Fremden, wenn auch aus verschiedenen Gründen. Bei der 15 Jährigen fühlt sich Cecilia auch sicher, so dass wir sie auch allein lassen können. Und dadurch, dass Mia Evelyn vertraut, sieht auch Milos Schwester sie nicht als Gefahr an. Irgendwie hoffen wir, dass sich die Mädchen gegenseitig helfen können, ihre Ängste zu überwinden.

Im Moment liegen Milos und ich auf meinem Bett in meinem Zimmer. Nachdem es letzte Woche nicht geklappt hat, übernachtet er heute bei mir. Unter der Woche dürfte er nicht, wegen der Schule. Seine Großmutter hat befürchtet, dass wir früh nicht pünktlich aus dem Bett kommen, weil wir die ganze Nacht durchmachen und somit zu spät zur Schule kommen. Oder diese gleich komplett für den Tag schwänzen. Und wenn ich ehrlich bin... Hätten wir das sogar getan. Einfach weil uns hier niemand dazu gedrängt hätte, hinzugehen. Jedenfalls den einen Tag. Da wir allerdings Freitag haben, hat niemand was dagegen, dass er hier übernachtet.

Seine Schwester war auch hier, tagsüber, doch nach dem Abendessen wurde sie von Rosi abgeholt. Cecilia hätte zwar auch hier übernachten können, doch sie wollte nicht. Sie meinte, dass sie sich noch nicht sicher genug hier fühlt, um allein in einem der Gästezimmer oder bei einem der Menschen zu schlafen. Sicher hätte auch Milos mit ihr in einem der freien Zimmer schlafen können, doch meinte das Mädchen, dass sie unserer Zeit, allein zu zweit, nicht stören wolle. Nachdem sie erfahren hat, dass ihr Bruder und ich zusammen sind, versucht sie uns so viel gemeinsame Zeit wie möglich zu gewähren. Was bei ihnen zu Hause besser klappt als bei mir. Hier stört ständig Jemand unsere Zweisamkeit, ob nun unbeabsichtigt oder beabsichtigt. Da frage ich mich schon, wieso ich mit so vielen Leuten zusammen leben wollte...

Jedenfalls liegen wir nun auf meinem Bett, uns einander zugewandt und sehen uns einfach nur an. Meine eine Hand liegt dabei auf seine Wange, streichelt diese leicht.

"Darius...", kommt es etwas ungeduldig von meinem Freund, was mich leicht zum Lächeln bringt. Ich weiß was er will. Immerhin haben wir lange und ausführlich darüber geredet. Und auch, wenn ich es genauso will, wie er, zögere ich es noch etwas hinaus.

Die ganze Woche über, haben wir immer wieder versucht uns zu küssen, in der Hoffnung, dass meine Vampirseite nicht zum Vorschein kommt. Leider vergeblich, auch wenn ich zuvor etwas getrunken hatte, wurde mein Hunger, durch seinen Geruch erneut geweckt. Deswegen wollen wir Lucianos Vorschlag versuchen. Das heißt, ich werde von ihm trinken, aber nur etwas. Immerhin möchte ich ihn noch nicht wandeln und Milos selber möchte auch noch eine Weile ein Mensch bleiben.

Langsam nähere ich mich ihm, drehe ihn dabei auf den Rücken und rolle mich selbst halb auf ihn, so dass ich ihn nicht erdrücke. Wie schon in einigen Versuchen zuvor halte ich die Luft an. Als Vampir muss ich immerhin nicht atmen. Doch wie auch die anderen Male, hilft es nichts. Sobald ich seine Lippen mit den Meinen berühre, erwacht der Dämon in mir und meine Vampirzähne kommen zum Vorschein. Dennoch löse ich mich nicht von seinen Lippen, nicht dieses Mal. Vorsichtig küsse ich ihn weiter, ohne ihn dabei zu verletzen. Allerdings nur kurz, dann gebe ich seine Lippen frei, liebkose dafür seine Haut, an seinem Kinn und seinem Hals. Küsse mich immer weiter runter, bis ich seine Halsschlagader unter meinen Lippen spüren kann. Sofort höre ich, wie sein Herz schneller schlägt und das Blut in seinen Adern schneller rauscht. Auch kann ich seinen Puls am Hals deutlich wahrnehmen, der nervös unter der dünnen Haut flattert. Mit der Zunge berühre ich sachte seine Haut, koste ihn somit. Und auch seinen Geruch nehme ich nun deutlicher wahr, indem ich wieder anfange zu atmen. Dabei kann riechen, dass er nervös ist, aufgeregt und auch sexuell erregt. Dies löst in mir ein wohliges kribbeln aus und ich merke, wie es mich ebenfalls erregt.

Sachte küsse ich seinen Hals, schabe dabei leicht mit meinen Zähnen über die sensible Haut und sobald ich eine geeignete Stelle gefunden habe, beiße ich zu, sanft und darauf bedacht, dass er keine Schmerzen spürt. Was mir wohl gut gelingt, da ein leichtes Stöhnen seinen Lippen verlässt, eines das nach wohlwollen klingt. Und auch mir entweicht ein leises Stöhnen, als sein Blut meine Zunge berührt und sein Geschmack sich auf dieser ausbreitet.

Gierig trinke ich einige Schlucke, merke aber, wie schon nach kurzer Zeit der Hunger nachlässt. Also ist es wirklich so, wie Luciano gesagt hatte. Ich muss nur von ihm trinken, damit mein Verlangen nach seinem Blut weniger wird.

Ein paar Schlucke nehme ich noch, dann höre ich auf, obwohl ich ruhig noch etwas mehr hätte trinken können, ohne ihn zu Schaden. Doch für mich ist es genug und somit ziehe ich meine Zähne wieder raus, reiße mir dabei meine eigene Zunge etwas auf und verteile das Blut auf seine Wunde, um diese zu verschließen. Anschließend lecke ich das Blut noch weg, bevor ich mich von seinem Hals löse und dafür seine Lippen in Beschlag nehme. Sofort erwidert Milos meinen Kuss, jetzt wo meine Vampirzähne weg sind, geht es auch gefahrlos.

Unser Kuss ist Anfangs noch sanft, neugierig und erkundend. Doch nicht lange, dann wird er gieriger, verzehrender, so als wären wir Beide ausgehungert und brauchen dies, um uns zu sättigen. Während des Kusses, dreht uns Milos um, so dass ich nun unter ihm liege. Bestimmt drückt er mich dabei in die weichen Polster meines Bettes.

Mehr als ein paar harmlose, aber auch wilde Küsse, kuscheln und gegenseitiges erkunden mit den Händen, ist an dem Abend allerdings nicht passiert. Wir Beide wollen es langsam angehen lassen. Uns erst noch etwas besser kennen lernen, bevor wir den nächsten Schritt wagen. Wann das sein wird, entscheiden wir dann, wenn wir uns Beide dafür bereit fühlen und es sich richtig anfühlt. Genauso wie alle anderen Entscheidungen in unserer Beziehung.

Und bis dahin schauen wir einfach, was das Schicksal noch für uns bereit hält, was es für uns geplant hat.

...Ende...


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So. Hiermit ist diese Geschichte beendet. 

Wie hat sie euch gefallen?  Und wie fandet ihr die Charaktere? Waren ihre Handlungen nachvollziehbar?  Oder eher merkwürdig?  Konnte man den Verlauf der Geschichte gut folgen? 

Mich würde eure Meinung wirklich interessieren. Auch damit ich weiß, wo ich mich noch verbessern kann.

Liebe Grüße , Yuriy  Kajomi


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