Am nächsten Tag in der Schule, reden die Lehrer darüber, dass in der größeren Stadt, die unserem Ort am nächsten liegt, mehrere Menschen verschwunden oder tot aufgefunden wurden. Die meisten Jugendlichen fahren Wochenende immer dorthin, zum feiern, weil es bei uns in der Kleinstadt keine Möglichkeit dazu gibt. Die Lehrer empfehlen uns, dies erstmal zu unterbinden, bis herausgefunden wurde, was mit den Menschen passiert ist. Ob sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind oder es nur Unfälle waren, beziehungsweise Zufälle, dass gerade jetzt so viele verschwinden.
Die meisten jammern deswegen, weil sie nun nicht wissen, was sie Wochenende machen sollen, wo sie feiern gehen sollen. Mich macht es jedoch stutzig und in der Pause rufe ich Luciano an, um ihm das mitzuteilen. Auch er findet, dass das nicht normal klingt und möchte dem nachgehen. Vielleicht steckt Amia dahinter, dann haben wir endlich eine Spur. Und wenn sie wirklich dahinter steckt, wird es Zeit, dass wir sie finden und aufhalten, damit nicht noch mehr Unschuldige ihr zum Opfer fallen.
Nach der Schule hole ich wie immer mein Bike und gehe damit zum Eingang des Schulgeländes. Dort stehen Milos und Cecilia. Letztere wartet auf ihre Großmutter, dass diese sie abholt. Der Junge fährt heute ja bei mir mit, weswegen ich extra einen zweiten Helm mitgenommen habe. Diesen gebe ich ihm auch, sobald ich vor ihnen zum Stehen komme. Mein eigener hängt noch an dem Lenker.
"Das ist so unfair. Wieso darf Milos mit zu dir und ich nicht?", fragt das Mädchen beleidigt und schaut mich auch so an, was ihren Bruder zum Lachen bringt.
"Ich kann leider nur einen mit auf dem Motorrad mitnehmen. Hätte ich gewusst, dass du mit willst, wäre ich mit dem Auto gekommen.", erkläre ich entschuldigend.
"Du hast ein Auto? Und einen Führerschein dafür?", erkundigt sich nun Milos überrascht.
"Klar. Immerhin bin ich alt genug, um einen machen zu dürfen und auch um allein fahren zu dürfen." Wir sind hier immerhin in Amerika. Da darf man mit 17 Jahren schon allein Auto fahren.
"Und wir haben mehr, als nur ein Auto. Aber das wirst du nachher schon selber sehen.", gebe ich noch zur Auskunft, während ich zu ihm schaue.
"Wo nehmt ihr das Geld dafür her?", fragt er unsicher lachend, so als ob er nicht weiß, ob er die Antwort wirklich hören möchte.
"Arbeit.", meine ich Schulterzuckend. Sehe mich dann um und entdecke einige andere Schüler, die das Schulgelände verlassen und dabei an uns vorbei gehen. Diese Schüler werfen uns immer wieder neugierige Blicke zu. Es sind auch welche aus unserer KIasse dabei, die uns zum Abschied winken oder sich mit Worten verabschieden. Dabei merke ich deutlich, die Neugier, die von ihnen ausgeht. Sie fragen sich, warum ich bei den Beiden stehe, warum ich mit ihnen rede. Wo ich doch sonst mit niemanden ein Wort wechsle, außer es lässt sich nicht vermeiden. Milos verabschiedet sich auch mit Worten, bei denen die es bei uns tun, Cecilia lächelt immer nur schüchtern zurück und ich belasse es bei einem höflichen Kopfnicken.
Als niemand mehr in Hörweite ist füge ich noch erklärend zu meiner Aussage von vorhin hinzu: "Unserem Clan gehören einige Firmen. Wir wechseln uns immer ab, in der Chefetage, damit nicht auffällt, wenn der Firmenchef nicht altert. Das Geld, welches wir mit den Firmen verdienen, gehört dem Clan und jeder hat darauf Zugriff. Es kann aber auch Jeder einen Job nachgehen, wie er mag, wenn er gerade nicht in einer dieser Firmen arbeitet. So kann Jeder noch zusätzlich Geld verdienen, was er verwenden kann, wie er mag. Außerdem leben einige von uns schon seit Jahrhunderten, da kommt einiges an Vermögen zusammen."
"Wow", kommt es erstaunt von Milos. "Deswegen könnt ihr es euch wohl auch leisten, in der Villa zu wohnen."
"Was? Nein! Nicht deswegen. ... Obwohl ... wir könnten es schon, aber die Villa gehört einem Vampir unseres Clans. Wir können dort kostenlos drin wohnen. Nur für die Nebenkosten müssen wir selbst aufkommen." Wir haben überall Häuser, Villen, Wohnungen, die irgendeinem von uns gehören, somit können wir immer unproblematisch umziehen. Wir haben sogar mehr Wohnmöglichkeiten im Besitz, als wir eigentlich brauchen.
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Vampirherz - Schicksal
VampiroEigentlich ist mein Leben nicht gerade aufregend und dass wo ich schon seit 660 Jahren ein Vampir bin. Sicher hab ich in dieser langen Zeit einiges erlebt, aber nichts, was mich jetzt so sehr aus der Bahn geworfen hätte. Bis auf eine Sache und diese...