Erste Worte.

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Nach meiner täglichen Blamage begebe ich mich wie gewohnt in der Pause ins Krankenzimmer, in der Hoffnung auf Jo zu treffen. Als ich jedoch die Tür öffne sehe ich bloß ein offenes Fenster und dessen wehende, weiße Gardine. Ich stelle leise meine Tasche neben ihren schwarzen Schreibtisch und bewege mich in die Richtung eines länglichen Spiegels, der die karle weiße Wand des Raumes ausschmückt. Ich betrachte mich skeptisch im Spiegel und fange an unzufriedene Grimassen zu ziehen. "Dann wollen wir mal sehen..."seufze ich und ziehe mir meinen Pullover über den Kopf. Narben. Überall. Ich drehe mich seitlich und fange leise an meine Rippen zu zählen. "1...2...3...4...5...6..."
Ein Räuspern. Ich reiße meinen Pulli an meinen Körper und drehe mich mit geweiteten Augen um. Das darf nicht wahr sein. Thaddeus Tjarks. Vor mir. Im Krankenbett. Sprachlos mache ich kleine Schritte zurück und mir fällt meine Nacktheit erst richtig auf als meine helle Haut den kalten Spiegel berührt. Wie konnte ich ihn nicht bemerkt haben?! Mit leicht erröteten Wangen zuckt sein Kopf zur Seite. "Zieh dir erstmal wieder was an." Sagt er mit kratziger Stimme und kneift die Augen zusammen. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen! Hektisch stülpe ich mir mein Oberteil über den Kopf und zupfe es an den Enden zurecht. "Fertig..."murmele ich und schaue beschämt in seine Richtung. "Du fragst dich sicherlich was ich hier mache."stellt er fest, während er aufsteht und sich zögernd streckt. "Uhm, ja..."bestätige ich, während mein Blick zu seinen Armen wandert. Clean. Abgesehen vom Verband um sein Handgelenk. "Genau deswegen."erklärt er, während er sich verlegen am Hinterkopf kratzt und mit Blicken auf sein Handgelenk deutet. "Warum?"platzt es aus mir heraus. Die Situation ist mehr als unangenehm für mich. "Kennst du das, wenn Leute zu dir sagen 'Aber du siehst doch immer so glücklich aus.' ?"-"Ja."antworte ich und gehe kopfschüttelnd auf ihn zu. "Zeig mal her." Sage ich und fange an seinen Verband aufzuwickeln. Ich bekomme das Gefühl nicht los, dass er es nur macht um Aufmerksamkeit zu bekommen. Der Verband fällt lautlos zu Boden und meine Augen weiten sich. "Zufrieden?"murrt er und zieht seinen Arm zurück. "Du bist ja wirklich..."flüsterte ich. Unzählige Schnitte, direkt auf der Pulsader. "Genauso wie du.'' Ergänzt er mich und schaut mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Es fällt mir schwer seinen Blick zu erwidern. "Halt mich das nächste mal bitte nicht mehr davon ab."sage ich mit bebender Stimme, schnappe meine Tasche und stürme aus dem Krankenzimmer. Dieser Junge macht mich verrückt.
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Und schon wieder ein Kapitel zsm gekratzt. Ich bin selbst nicht besonders zufrieden damit :/
Hoffe euch gefällt es trotzdem :)
-Nana

Same Shit, Different Day. (Taddl FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt