Du verstehst mich nicht.

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Zittern. Ich zittere wie verrückt und hoffe, dass es von der Kälte und meinem durchnässten Körper kommt. Wie kann er mich einfach in die Arme nehmen? Wie kann ich nur meine Arme in seinem Nacken verschrenken? Er riecht gut. Ich mag den Geruch. STOP. Ich schrecke zurück und schaue betroffen vor mich. "Hast du vielleicht ne Decke oder so? Mir ist kalt.."frage ich ihn mit brüchiger Stimme und roten Wangen. "Klar, ich suche dir eben andere Klamotten."antwortet er hilfsbereit und verschwindet wieder aus dem Zimmer. Erst jetzt wird mir bewusst in welcher Lage ich mich befinde. /Spinnst du? Willst du jetzt etwa noch mehr spüren? Willst du deinen Körper verkaufen? Du elende Schlampe! \ Stimmen tauchen auf. "Ich weiß..."flüstere ich ihnen entgegen und lege meine Hände an meinen Kopf. "Nicht weinen.."zischen ich und reiße mich zusammen. Das Knacken der aufgehenden Tür reißt mich aus meinen Gedanken. Thaddeus kommt mit einer grauen Jogginghose und einem schwarzen Pulli mit dem Aufdruck 'Nudel' zurück. So begrüßt er seine Zuschauer. Ich nehme die Klamotten dankend an und verschwinde im Badezimmer.
Überfordert lehne ich mich gegen die Tür und schließe meine Augen. /Du darfst ihm nicht vertrauen. Erinnere dich dran was du am Fenster gesehen hast. Er nutzt dich aus./ "ich weiß."flüstere ich und merke, dass sich mein Atem verschnellert. Mein Kopf schmerzt und ich fühle mich mehr als unwohl. "Verdammt was mache ich hier?"murmele ich, während ich mich umziehe. Die Klamotten sind viel zu groß aber überraschend bequem. Glücklicherweise finde ich am Waschbecken eine Bürste und käme mir grob meine Haare durch. Ich betrachte mich im Spiegel. Ich könnte weglaufen. Er würde es vielleicht gar nicht mitbekommen. Aber will ich das? /Du willst es!/ In meinem Kopf ... dröhnt es.

Unsicher gehe ich zurück ins Wohnzimmer und setze mich neben ihn. "Ich bin eine Woche Clean."sage ich plötzlich und starre auf meine Hände. Sein Blick bleibt auf mir haften. "Ich drei Tage."ertönt seine dunkle Stimme die mir fast eine Gänsehaut bereitet. "Du hast doch eine Freundin... weiß sie davon?"frage ich aus heiterem Himmel nach. "Ich habe keine Freundin, wohe-" -"Ich hab euch am Fenster gesehen.'' Komme ich ihm zuvor, meine Hände verkrampfen sich. Er denkt kurz nach und seufzt dann tief. "Ich war betrunken. Und High soweit ich mich erinnern kann. Sie hat es ausgenutzt."-"Wer ist sie?"erst nachdem ich es ausgesprochen habe merke ich erst wie naiv ich gerade bin. "Luna. Luna Darko."
Die Scene spielt sich plötzlich wieder vor meinen Augen ab. Ihre funkelnden grünen Augen und ihr lustvoller Blick. Sie haben bestimmt miteinander...
Ich reiße die Augen auf und packe meine Hände an meinen Kopf. "Nein... Nein. Hört auf Nein! Ich will das nicht ! Nein!"ich werde mit jedem Wort lauter. Die Stimmen fressen mich auf. Er redet auf mich ein doch es erreicht meinen Kopf nicht, erst als er meine Schulter berührt zucke ich stark zurück. "Du verstehst es nicht! Du weißt nicht wie es ist von jedem enttäuscht zu werden! Du weißt nicht wie es ist alleine zu sein!" Ich will es nicht sagen aber die Stimmen nehmen überhand. "Ich hasse dich" wimmere ich jetzt leise und halte seinem Blick stand. Er nimmt vorsichtig meinen Arm und fährt behutsam meine Narben mit seinem Zeigefinger nach. "Du bist schön. Das ist Kunst."lächelt er.

Same Shit, Different Day. (Taddl FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt