Kurz davor.

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Noch etwas wackelig auf den Beinen schlüpfe ich in meine Jacke und in meine Schuhe und renne förmlich aus dem Schulgebäude. Noch 5 Minuten, ich muss es schaffen sonst hab ich ein verdammt großes Problem! Ich renne, renne, renne und renne immer schneller. Meine Beine wollen aufhören, stehen bleiben, sich ausruhen. Doch ich erlaube es ihnen nicht, befehle ihnen weiter zu rennen. In meinem Kopf dreht sich alles und es fällt mir so verdammt schwer weiter zu machen. In der Ferne verschwimmen grelle Lichter. Es ist der Bahnhof... ich bin gerettet.

Völlig am Ende mit Nerven und Körper stelle ich mich an den fast menschenleeren Gleis und starre still schweigend auf die Schienen. Ja, die Schienen ziehen mich Wort wörtlich an, meine auf sie zugehenden Schritte werden immer größer. Ich habe schon oft daran gedacht alles auf einmal zu beenden, hatte aber nie den Mut dazu es durchzuziehen. Aber diesmal will ich es. Ich will keine Schmerzen mehr ertragen müssen, ich will mich nicht täglich nach Liebe sehnen müssen, ich will mich nicht täglich einsam fühlen. Ich will es beenden. Jetzt. Sofort.

Meine Füße stehen nun an der Kante, weit über der Absperrlinie und meine Augen sind stur auf die Gleisen gerichtet. „Der Zug fährt nun auf Gleis 3 ein." Endlich. Ich komme meinem Ziel näher, gleich habe ich es geschafft. Ein helles Zischen ist leise zu hören und es wird immer lauter. Gleich ist es so weit. Ich höre den Zug, er ist nur noch wenige Meter von mir entfernt, Zentimeter. Ich setze zum Springen an. Ein gewaltiger Ruck. Mein Kopf schlägt zur Seite, ich reiße meine Augen auf. „Verdammt was machst du da?!"brüllt mich eine dunkle Männerstimme an. Ich war... so kurz davor. Meine aufgerissenen, geschockten Augen schauen langsam seitlich nach oben. Thaddeus Tjarks. Nein. Das darf nicht wahr sein. Ich will das nicht! „Lass mich los verdammt!"sage ich schon fast schreiend und reiße mich mit aller Kraft, die ich in diesem Moment aufbringen kann, von ihm los. So schnell wie möglich laufe ich in eine der offenen Türen des Zuges und suche mir einen möglichst unauffälligen Platz. Schon fast panisch suche ich meine Kopfhörer und mache die Musik so laut wie möglich. Ablenkung.

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Hey ho :)

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel :)

-Nana

Same Shit, Different Day. (Taddl FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt