Chapter 50

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Mit gerunzelter Stirn saß ich auf meinem Schreibtischstuhl. Meine Knie hatte ich an meine Brust gezogen und ich starrte star vor mich auf den Bildschirm. Ich nahm nicht wahr, was darauf stand. Oder welche Werbung darüber flackerte. Ich war viel zu sehr darauf fixiert, auf Harry's Antwort zu warten. Ich seufzte, streckte meine Beine weg und stand auf. Ich musste mich ein wenig bewegen. Seit mehr als 36 Stunden hatte ich nicht wirklich geschlafen oder gegessen. Nur getrunken hatte ich, und selbst das nur das nötigste. Meine Augen brannten, vom langen Starren auf den Bildschirm, mein Rücken tat weh, durch die gekrümmte Haltung, in der ich mich befand. Und am allerschlimmsten schmerzte mein Herz. Ich hatte Angst, dass ich etwas falsch gemacht hatte. Oder dass etwas passiert war. Etwas wirklich schlimmes. Seufzend schenkte ich mir ein Glas Wasser ein. Meine Stirn war gerunzelt, und das würde sich so schnell nicht ändern. Auf meinen verwuschelten Haaren lag ausnahmsweise keine Blumenkrone, ich hatte mir oft durch die Haare fahren müssen, so verzweifelt war ich gewesen. Ich hatte sie irgendwann im Laufe der Nacht abgelegt, da sie mir nur im Weg war. Ich trank zwei, drei Schlucke meines Wassers, stellte das Glas dann wieder hin und lief zurück zu meinem Schreibtisch. Ich machte mir so Sorgen. Tief seufzend ließ ich mich auf meinen Stuhl fallen und aktualisierte wieder alle paar Sekunden meinen E-Mail Account. Ich brauchte eine Antwort von ihm, dringend. Weiterhin saß ich gefühlte Ewigkeiten vor meinem Bildschirm und aktualisierte alle halbe Minute meinen Account. Ich machte mir so unendliche Sorgen. Ich wollte wissen, was los war. Ich musste wissen, was los war. Und vor allem, ob es meine Schuld war. Und wenn ja, was ich getan hatte. Ich hatte Angst, dass er nichts mehr mit mir zu tun haben wollte. Ich hatte mir inzwischen einen Tee gemacht, denn ich jetzt in einer Hand hielt, während ich in der anderen mit der Maus aktualisierte. Und als dann endlich eine Antwort kam, fiel mir vor Schreck fast der Tee aus der Hand. Ich lehnte mich nach vorne, stellte den tee beiseite und klickte unruhig auf die E-Mail. Ich hatte ein schlechtes Gefühl. Ein ganz schlechtes Gefühl. Und als ich die E-Mail öffnete und las, zog sich mein Herz zusammen. Wieso hatte er sich nur nicht vorher gemeldet? Ich wäre doch für ihn dagewesen. Mit klopfendem Herz und zittrigen Fingern tippte ich eine Antwort an ihn ein. Ich musste ihm klar machen, dass ich für ihn da war, egal was passieren würde.

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