K A P I T E L 55

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E d w a r d

Weit reiße ich die Augen auf. Perplex drücke ich das Mädchen etwas von mir weg, ehe mein Herz aufhört zu schlagen. Was? Wie? Meine Augen sehen genau in die von Ellie. Blau strahlt mir entgegen wie das Meer vor uns, was man durch die laute Musik kaum hört. „E-Ellie?", frage ich und schlucke. Tastend lege ich meine Hände auf ihr wunderschönes Gesicht, um mir sicher zu sein, dass ich nicht träume.
„Edward", wispert sie. „Wie-?"
„Du hast dich nach mir erkundigt, das hat seine Spuren hinterlassen", flüstert sie und plötzlich spüre ich die Vollkommenheit wieder in mir. Sie ist es! Sie ist es wirklich. Erleichtert lege ich meine Lippen wieder auf ihre und schlinge meine Arme fest um sie. Genießerisch vergrabe ich meine Nase in ihrem Haar und zeihe ihren Duft tief in meine Lungen. Es fühlt sich an wie nach Hause zu kommen. Endlich. „Ich hasse dich", sagt sie leise und lehnt ihre Stirn an meine. Erleichtert atme ich aus und schließe die Augen. „Ich weiß. Ich habe dich auch vermisst." Ein Räuspern lässt mich meinen Kopf wieder heben und vor mir sehe ich Alex und Clair. Freudig stehe ich auf und nehme ihn fest in die Arme, ehe ich auch Clair in meine Arme schließe. „Was macht ihr denn hier?", frage ich die beiden. Alex verdreht nur die Augen. „Also wirklich. Dachtest du, ich würde es einfach so akzeptieren, dass du gegangen bist?", wirft Ellie ein und grinst schwach. Ich lächle sie an, ehe ich sie noch einmal fest in meine Arme ziehe und um meine eigene Achse wirble.
Kurz drauf stelle ich Ellie und den anderen meine Freunde vor, die mehr als erstaunt zu sein scheinen. Herzlich unterhalten sie sich, als Ellie und ich uns leise verabschieden.
Eine Zeit spazieren wir an dem schwachbeleuchteten Strand entlang. „Seid ihr hier im Hotel?", frage ich sie dann nach einiger Zeit. Etwas unbehaglich spielt sie mit ihren Fingern. „Ja...", antwortet sie. Ich nicke nur und vergrabe meine Hände in meinen Hosentaschen. „Du weißt, dass ich nur gegangen bin, um dich in Sicherheit zu wissen." „Ich weiß, doch ich...", sie stockt und wir bleiben stehen. „Ich kann nicht ohne dich sein, Edward", mit großen Augen sieht sie zu mir auf. Sachte lege ich eine Hand auf ihre rote Wange und streiche sanft über die vom Mond beschienene Haut. „Aber ich ziehe die Gefahr nur so an. Ich kann einfach nicht mit mir vereinbaren, dich in Gefahr zu bringen", murmle ich. „Ist mir egal. Mir ist alles egal, doch ich überlebe es nicht, dich nicht bei mir zu wissen."
„Ellie...", seufze ich und sehe auf die Blumenkette um ihren Hals. Nur ein weißer Bikini und eine dünne Strickjacke verdecken ihren Körper. Oh Mann... „Liebst du mich?", fragt sie mich. „Mehr als alles andere."
„Dann schick mich nicht weg. Ich werde jedes Risiko eingehen, nur, um bei dir sein zu können. Für immer." „Sicher?", ernst sehe ich ihr wieder in die Augen. „Ich war mir noch nie bei etwas sicherer."
Hart schlucke ich. Ich... Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Wie ich handeln soll. Einerseits will ich keinen Tag mehr ohne sie verbringen, andererseits habe ich Angst sie zu verlieren. Noch mehr habe ich Angst, dass ich der Grund bin. Dass ich sie in Gefahr bringe und sie für immer verliere. „Dann werde ich dich beschützen. Mit allem was ich habe", da ich sie einfach nicht mehr gehen lassen kann. Nicht nach all dem Schmerz, dem mir ihr Fernbleiben bereitet hat. Sanft legt sie ihre Lippen auf meine und ohne zu zögern, erwidere ich den Kuss. Liebevoll beiße ich ihn ihre Lippe und verschaffe mir durch ihr Keuchen, Eintritt in ihren süßen Mund. An ihren Oberschenkeln packe ich sie und hebe sie hoch. Sofort schlingt sie ihre Beine um mich und ich stöhne auf, als sie sich an mir reibt. Gott, ich habe sie vermisst. Schnell laufe ich weiter den Strand entlang, ehe ich endlich und voller Ungeduld die Tür zu meiner kleinen Hütte aufstoße. Es ist nicht viel. Eine kleine Küche, ein Bad und ein Bett. Doch das Beste ist die kleine Terrasse mit dem Blick aufs Meer. Die Matratze liegt genau davor und die weißen Vorhänge flattern leicht durch den Wind und runden das Bild ab. Sanft lege ich sie auf die Matratze und sehe auf sie hinab. „Du bist wunderschön", sage ich und fahre mit meinem Daumen über ihre geschwollene Lippe. Sie legt lächelnd den Kopf schräg und zieht sich die Strickjacke von ihren Schultern. Keuchend atme ich aus, als sie auch ihr Bikinioberteil entfernt. Mit roten Wagen lehnt sie sich zurück. Ein Bild für die Götter. So vollkommen und traumhaft schön, dass ich nicht anders kann, als mir das Hemd vom Leibe zu reißen und schnell aus meinen Shorts zu schlüpfen. „Ich habe hier keine Kondome", knurre ich, als mir dieser verdammte Umstand klar wird. Idiot! Aber warum sollte ich auch Kondome haben? Ich habe nie damit gerechnet, jemals wieder mit einer Frau zu schlafen. Fuck. Fuck. Fuck. „Mir egal", flüstert sie. „Sicher?" Langsam beuge ich mich zu ihr hinab und klettere zwischen ihre Beine. Mein Finger wandert langsam zwischen ihre unteren Lippen und sie keucht auf. Sie reckt sich nach hinten und verdreht die Augen. „Ja. Das sagte ich doch. Ich will alles von dir." Shit Edward. Bist du dir sicher? Fuck. Ja, bin ich. Ich ziehe ihr das Bikinihöschen aus und stemme mich über sie. Sanft lege ich meine Lippen auf ihre und gleite ohne Probleme in sie. „Edward!", stöhnt sie und kommt mir mit dem Becken entgegen. Kurz verweile ich in ihr. Genieße das Gefühl, sie wieder für mich zu haben. Tief sehe ich ihr in die Augen, ehe ich anfange mich in ihr zu bewegen. Es ist wundervoll. Das schönste Gefühl, was man sich überhaupt vorstellen kann. Sex mit einer Person zu haben, die man über alles liebt, ist... perfekt. Das Rauschen des Meers mischt sich zu unserem stetigen Stöhnen und ich könnte mir nichts schöneres vorstellen. Meine Hand wandert über ihren Körper, erkundet jeden Zentimeter. Ich genieße die Geräusche, die sie dabei macht. Sanft knete ich ihre Brüste, die wie gemacht in meine Hände passen. Wir sagen nichts, nur unser lustvolles Stöhnen erklingt tief aus unseren Kehlen und erfüllt den Raum. Mit meiner anderen Hand hebe ich leicht ihre Hüfte an, um noch tiefer in sie zu gleiten. Es komm mir vor wie Stunden, das wir uns lieben und immer wieder die Lippen des anderen spüren. Schweiß bildet sich auf unserer Haut, doch es könnte mich nicht weniger stören. Ihre Hände krallen sich in meinen Hintern, während sie die Lippen geöffnet und die Augen geschlossen hat. Ich küsse sie unter dem Ohr und flüstere ihr zu, dass sie einfach alles für mich ist. Wie ein Himmelsgeschöpf, geschickt, nur um mich zu retten. Langsam hangeln wir uns immer höher, bis wir zusammen einen einmaligen Orgasmus erleben, der uns auf eine Art befriedigt, wie man es nicht einmal annähernd beschreiben könnte. Mir ist bewusst, dass sich nach diesem Mal alles für uns ändern könnte, doch irgendwie fühlt es sich richtig an. Es fühlt sich gut an. Es fühlt sich nach Zukunft an. Nach einer Zukunft voller Hoffnung und Träume. „Ich liebe dich, Eddie", murmelt sie, ehe sie an meiner Brust in den Schlaf driftet. Sachte streiche ich über ihren Rücken, sehe auf das Meer und dann auf sie und muss feststellen, dass ich wohl nie im Leben etwas schöneres sehen werde, als sie in meinen Armen. Auch, wenn ich es vielleicht nicht verdient habe, genau in diesem Moment bin ich glücklich und ich weiß, solange sie bei mir ist, wird sich das auch nie ändern.

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