Still lehne ich mit dem Kopf an der Fensterscheibe des Taxis. Die Fahrt wird nicht allzu lange dauern, aber um die Ecke war die Party nun auch nicht.
Ich bin froh, doch noch genügend Geld mitgenommen zu haben, denn auf sowas sollte man einfach vorbereitet sein.
Der Fahrer ist ein älterer Mann, der bald befreit von seiner Arbeit mit Rente ist. Er ist kein bisschen gesprächig, was kein Problem für ist. Ich bin nämlich äußerst müde. Wahrscheinlich ist er es auch, wenn man bedenkt welche Uhrzeit wir gerade haben.
Die Gegend, in der wir gerade vorbeifahren ist eine ruhige. Man sieht Häuser an den Straßenrändern, umgeben von Bäumen. Aus Langeweile schaue ich ob noch irgendjemand von ihnen wach ist und Licht im Zimmer anhat. Vergeblich.
Am liebsten würde ich nur noch meine Augen schließen und in die Welt der Träume reisen, doch diesen Platz nimmt Peyton gerade für uns beide ein. Meine Augenlider sind schwer, mein Kopf schmerzt, die Freude gleich endlich zuhause zu sein groß. Ab dann heißt es nur noch- raus aus diesem engen Kleid und den unbequemen Schuhen und ab unter die Decke.
Aus dem nichts nehme ich eine schwarze Katze auf dem Bürgersteig wahr, die herum lauert und von Busch zu Busch schlendert.
Es ist bestimmt üblich, dass man hier gerne mit seinen Hunden spazieren geht und einfach mal seine Katze in der Nacht rauslässt. Die Straße ist perfekt für Spaziergänge.
Umso näher wir ihr kommen, umso näher geht sie Richtung Straße.
Langsam bekomme ich es mit der Angst zu tun, da der Mann neben mir keinen Anschein dazu macht, das Tempo herunterzufahren. Ich bin mir nicht einmal im Bewusstsein, dass er die Katze sieht.
,,Sir, da ist eine-.''
Einen Herzinfarkt bekomme ich aber dann, als sie plötzlich über die Straße läuft und genau in dem Zeitpunkt vom Auto, wo ich gerade drin sitze, abgefangen wird.
Ruckartig stoppt er das Auto, nachdem es einen kleinen aber ausreichendem Krach ergeben hat. Ich werde in meinem Sitz nach vorne geschleudert und sofort wieder nach hinten gedrückt.
Bitte nicht...
,,Haben sie das auch gehört?'' fragt er, total ahnungslos.
,,Sie haben gerade einer Katze das Leben genommen.'' hätte ich mehr getrunken gehabt, hätte ich auf Knopfdruck angefangen zu heulen. Ein Glück, dass Peyton schläft.
,,Wie bitte?'' entsetzt schnallt er sich ohne zu zögern ab und steigt aus dem Auto. Da auch ich wissen will ob es wirklich der Fall ist, oder sie vielleicht doch nur etwas verletzt liegt und noch gerettet werden kann, tue ich es ihm nach.
Und dort liegt sie. Ein kleiner schwarzer Wollknäuel auf der Dunkeln Straße Ich will und kann nicht hinsehen.
,,Ich habe selbst eine Katze. Sie lebt noch, nur muss jetzt gerettet werden.'' erleichtert atme ich aus, als ich das vom älteren Herrn zu Ohren bekomme. Jedoch zieht sich meine Brust leicht schmerzhaft zusammen, da die Katze in genau diesem Moment unheimlich leiden muss.
,,Rufen sie bitte umgehend-.''
,,Ich weiß was zu tun ist.'' unterbricht er mich. Na hoffentlich stimmt das auch.
Sobald er also sein Handy aus seiner Hosentasche hinauszieht, drehe ich mich um meine eigene Asche um mich schlau zu machen, ob das jemand mitbekommen hat.
Unheimlich bin ich froh, dass der Taxifahrer nicht einfach weitergefahren ist. Das wäre auch bei Tieren Fahrerflucht und einfach nur grausam.
Den dritten Schrecken des heutigen Tages kriege ich als ich eine Gestalt auf dem Balkon fast gegenüber uns sehe. Recht nah zur Straße, so wie auch all die anderen Häuser hier.
DU LIEST GERADE
Want Her
RomansaDas Desaster ging los, als sich unsere Augen zum ersten Mal trafen. Es war einfach, sich bedingungslos in dich zu verlieben. Ich hätte wissen müssen, dass genau das nicht hätte passieren sollen. Dass ich meine Lüge hätte weiter decken sollen. Dass i...