Seufzend lehne ich meinen Schädel gegen die braune Tür und höre nur die laute Musik, die hart auf meinen Trommelfell knallt und verhindert, dass ich meine beste Freundin hören kann.
Diese Art beste Freundin die mal wieder zu viel getrunken hat, und sich jetzt zum dutzenden Mal übergibt.
Würde sie nicht so stur sein und mich ihr helfen lassen, würde sie es um einziges leichter haben. Stattdessen spielt sie die Mutter, die sie nun mal von uns beiden ist, und lässt nicht zu, dass ich sie in so einem Zustand sehe.
Peyton war schon immer so. Nicht nur gegenüber mir, gegenüber allen. Sie versteckt all das, was äußerlich nicht als stark und selbstsicher erscheint. Und auch wenn wir uns bereits seit der Grundschule kennen, macht sie bei mir keine Ausnahme.
Dieses Mädchen, also echt.
Überraschenderweise öffnet sich die Tür und ich trete einen Schritt nach hinten. Der überaus dunkle Flur hier oben, wird mit den geblichen Licht des Badezimmers bestrahlt.
Sogleich muss ich meine Pupillen auffordern, sich dran zu gewöhnen.
,,Iliana du weißt garnicht wie unendlich beschissen ich mich gerade fühle.'' höre ich aus ihrem Mund kommen und das mit so einer Verzweiflung in ihrer Stimme, dass sie den heutigen Abend mit Sicherheit bereut.
Oder zumindest den Teil an dem sie sich selbst nicht mehr stoppen konnte, alle Geschmäcker der Alkohole zu probieren.
,,Du machst aber auch nur Blödsinn.'' meine Gesichtszüge sind weich, denn ich weiß wie müde und erschöpft sie jetzt im Moment ist.
,,Können wir nach Hause? Ich sehe aus wie ein benutztes Taschentuch. Benutzt mit den dreckigsten Händen der Welt.'' murmelt sie und versucht mit ihren Nägeln, ihr blondes zerzaustes Haar halbwegs durchzukämmen.
Peyton ist so wunderschön, dass nicht mal dieser verschmierte Make-Up Look was daran ändern könnte. Ihren braunen Augen hat es ganz schlimm getroffen, die einfach nur umgeben von tränender Mascara sind. Dann der rote Lippenstift, von dem jetzt nur noch die kleinsten Farbtöne zu sehen sind.
Ohne diese kraftlose Erscheinung, ist sie selbstverständlich um einiges bezaubernder.
,,Natürlich.'' lächle ich sanft und nehme sie an der Hand, damit ich vielleicht ein Minimum Unterstützung leisten kann und sie so bloß nicht die Treppen selbstständig gehen muss. Am liebsten würde ich sie tragen, aber mit meinen Nudelarmen würde ich genauso krass auf die Schnauze fallen.
,,Oh mein Gott. Wenn ich all diese Treppenstufen sehe, wird mir wieder schlecht.'' mit großen Augen und zittrigen Atemzügen stützt sie sich an das Gelände.
Hilflos beäuge ich, wie sie runter auf allen Vieren geht und sich total unbequem halb hinsetzt und halb hinlegt.
,,Ich schlafe jetzt ein bisschen, also sag mir einfach Bescheid wenn du mich aufwecken willst.'' ob sie überhaupt realisiert was sie da babbelt? Vermutlich nicht.
Mein Körper will sich dazu legen und einfach ausruhen, aber mein Verstand dagegen hält es für keine so gute Idee, wenn wir beide hier so besinnungslos oben an den ganzen Schlafzimmern schlafen würden.
Dafür ist die Welt zu unsicher.
Also kommt mir nur eine einzige Möglichkeit in den Kopf.
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Aiming at Love
RomanceDas Desaster ging los, als sich unsere Augen zum ersten Mal trafen. Es war einfach, sich bedingungslos in dich zu verlieben. Ich hätte wissen müssen, dass genau das nicht hätte passieren sollen. Dass ich meine Lüge hätte weiter decken sollen. Dass i...