P.o.v Ryder
>Das ist dein altes Zimmer? Hier hast du gewohnt.< fragte Chase, woraufhin ich nickte.
>Was machen wir hier?< fragte Chase weiter, woraufhin ich antworten wollte, allerdings von Besserwisser unterbrochen wurde.
>Ihr beendet nun die Blutlinie deiner Familie Ryder. Und ich kann endlich das beenden, was ich vor zwölf Jahren angefangen habe.< antwortete Besserwisser und lachte zum Schluss.
>Ach Ryder. Grüß mir deine Mutter. Sie war ein Prachtstück.< hörte man plötzlich Besserwisser ein letztes Mal über die Lautsprecher sagen, bevor es leise wurde und man, ganz schwach, unter uns hörte, wie ein Streichholz entzündet wurde.
>Ich habe Angst Ryder.< sagte Chase zu mir, nachdem er ebenfalls realisierte hatte, dass sie das Feuer gelegt hatten.
>Ich auch.< gab ich zu, und sah ihn an. Kurz darauf war die Explosion zu hören, auf die ich nur gewartet hatte.
>Ryder. Ich will zu dir!< sagte Chase panisch. Ich versuchte den Raum zu überblicken, was relativ unnütz war, da es sich um mein altes Kinderzimmer handelte. Aber es gab keinen Weg raus. Wir waren gefangen.
Ich hörte den angestrengten Atem von Chase und sah wie er versuchte sich irgendwie von dem Lederhalsband zu befreien wodurch er sich leicht die Atemwege abschnitt und kurz darauf aufhörte um Luft, welche sich langsam immer mehr mit Rauch füllte, in seine Lungen strömen zu lassen.
>Wir müssen hier raus.< sagte Chase und sah zu mir rüber.
>Und wie? Wir sind gefesselt.< sagte ich verzweifelt.
>Nicht mehr lange.< erwiderte er und trat den alt wirkenden Holzbalken, an welchem er angekettet war. Kurz darauf gab er krachend nach, und Chase war frei.
>Du hast es geschafft.< sagte ich erleichtert, bevor er lächelnd zu mir gerannt kam.
>Und jetzt holen wir dich hier raus.< sagte er als er am Bett ankam.
Er biss meine Handfessel, welche nur aus Leder bestand, durch und ich entfernte die andere mit meiner nun befreiten Hand. Kaum hatte ich beide Arme frei, griff ich um seinen Nacken und zog ihn in eine Umarmung.
>Dieses Gefühl habe ich so sehr vermisst.< nuschelte ich in sein Fell und streichelte ihn.
>Ich auch.< erwiderte er meine Aussage und versank noch mehr in unserer Umarmung.
Das gefährliche Krachen des Hauses ließ uns auseinander schrecken und zurück ins hier und jetzt kommen. Ich entfernte schnell die Metallkette, die immer noch an seinem Halsband hing.
>Wir müssen hier raus. Das Haus bricht wahrscheinlich gleich zusammen.< sagte Chase, und suchte nach einem Ausgang.
>Hier ist, glaube ich was.< sagte Chase als ich mir gerade die letzte Fußfessel entfernte.
Kurz darauf schob er das große Bücherregal weg.
>Das Holz hier ist schwach, und es kommt Licht durch. Ich versuche es zu zerstörten, vielleicht ist das ein Ausgang.< erklärte Chase seinen Fund, während ich mein Bein ansah.
Ja, es war definitiv gebrochen.
Aus meinen Gedanken wurde ich durch das Geräusch von zerbrechendem Holz geholt und kurz darauf erschallte der Freudenschrei von Chase.
>Hier ist ein Ausgang Ryder. Hier ist ein Ausgang!< rief Chase erfreut und rannte zu mir zurück.
>Komm, steh auf. Wir kommen hier raus.< sagte Chase und schubste meinen Arm mit seiner Schnauze, um mich zum Aufstehen zu animieren. Ich schaffte es auch, doch brach keine fünf Schritte später wieder in mich zusammen.
>Chase, mach dir nichts vor. Wir schaffen es nicht gemeinsam hier raus.< sagte ich erschöpft.
>Ryder, hör auf, du machst mir Angst.< sagte Chase verwirrt und verängstigt.
>Chase, bitte. Ich bin nur eine Last für dich. Ich verlangsame dich nur. Selbst wenn wir es hier rausschaffen, werden sie uns wieder einfangen, oder direkt töten. Und überhaupt, war es von Anfang ihr Plan mich hier sterben zu lassen. Du hast damit nichts zu tun.< versuchte ich ihn zu überreden.
>Ryder, hör bitte damit auf. Das ist nicht witzig.< sagte Chase mit zittriger Stimme und sah mich mit Tränen gefüllten Augen an.
>Chase bitte. Geh. Verschwinde. Dreh dich nicht um. Lauf einfach weiter.< sagte ich, was ihn noch unruhiger werden ließ.
>Nein. Ich lass dich nicht zurück. Ich lasse dich nicht, nochmal im Stich.< sagte Chase.
>Chase bitte!< rief ich verzweifelt, da ich nicht wollte, dass er umkommt. Kurz danach, sah er mich an.
>Mir wird es gut gehen.< sagte ich lächelnd, obwohl wir beide wussten, dass ich ihn, sowie mich, gerade belog.
>Ich hab dich lieb Ryder.< sagte Chase hauchend.
>Ich dich auch.< antwortete ich, während ich darum kämpfte, nicht vor ihm zu weinen.
>Und jetzt geh. Auf diesem USB-Stick sind genug Beweise vorhanden. Lass sie nicht davon kommen.< sagte ich, und befestigte ihn an seinem Halsband.
>Werden wir uns wiedersehen?< fragte Chase, der nun verstand, dass dies ein auf Wiedersehen für immer war.
>Ich hoffe es.< sagte ich ruhig.
Er ging gerade zum Ausgang und wollte hindurchgehen, drehte sich allerdings um, kam zurück zu mir und legte seinen Kopf auf meine Schulter. Ich schlang kurz darauf meine Arme um seinen Nacken und umarmte ihn.
>Danke für alles.< flüsterte er noch, was mein Herz nur noch mehr brach, bevor er mich ein letztes Mal ansah und wir uns gegenseitig anlächelten.
Danach drehte er sich um, und ging.
Und aus mir brach alles heraus. Die Verzweiflung, die Trauer, der Selbsthass, die Wut. Alles kam auf einmal.Und schlussendlich, war da nur noch die Realisierung.
Ich würde heute sterben.
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Sleeping in Depression. FSK 16
FanfictionEs war ein ganz normaler Tag in Adventure Bay, wäre da nicht dieser eine Einsatz, der Ryders Leben fast aus der Bahn warf. ____________________________________________________ Die Geschichte spielt NACH dem Film. Spoiler könnten vorkommen, jedoch v...