Chapter 7. awake

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P.o.v Ryder

Ein Angstschrei entwich meiner Kehle als ich schweißgebadet aufwachte und mich aufrecht in mein Bett setzte. Ich versuchte meinen hektisch fließenden Atem unter Kontrolle zu bekommen, was mir nach zwei Minuten auch gelang.

Das war mittlerweile der zehnte Alptraum von Chase diese Woche, und wir hatten es erst Mittwoch. Mein Schlaf wurde von Nacht zu Nacht unruhiger und ich wurde immer mehr gereizt, was ich definitiv nicht wollte.

Es war ein weiterer Monat, seit meinem Suizidversuch, sowie dem vermeintlichen Tod von Chase, vergangen. Als ich das Video sah, dachte ich wirklich, sie hätten ihn erschossen. Wenn ich allerdings jetzt darüber nachdachte, warum würden sie das tun? Ja klar, um mir weh zu tun.

Doch, was hätte mich daran gehindert in meinen Abschiedsbrief von ihrem kleinen Geheimnis zu erzählen?

Rein, gar nichts.

Das sicherste für Chase wäre gerade tatsächlich, so bescheuert es auch klingen mag, in ihrer Gewalt. Würde ich ihn retten, würden sie uns beide gefangen nehmen und töten. Und selbst wenn ich es schaffen würde ihn dort raus zu holen, würden sie keine Ruhe geben.

Sie würden ihn mir wieder entreißen, oder mich sofort töten. Ich musste die Hände stillhalten, sonst bringe ich mich, sowie Chase, in große Gefahr.

>Ryder? Alles gut?< kam Rubble in mein Zimmer, woraufhin ich nickte, ausatmete und sagte.

>Nur ein weiterer Alptraum.<

>Okay, falls du was brauchst, sag Bescheid.< bot Rubble an, weswegen ich leicht grinste, und kurz darauf nickte.

>Paw Patrol hier, was kann ich für sie tun?< beantwortete ich einen Anruf am nächsten Morgen.

>Ryder, ich bräuchte etwas Hilfe in meinem Laden. Mir ist ein Rohr geplatzt und der Laden ist etwas voll gelaufen.< erklärte Mr. Porter seine Situation.

>Wir sind gleich da.< antwortete ich, und beendete den Anruf.

>Danke Ryder.< bedankte sich Mr. Porter bei uns, nachdem wir das Rohr gewechselt, und den Laden vom Wasser befreit, hatten.

>Gern geschehen, und sie wissen ja, wer uns braucht, gibt einfach laut.< sagte ich leicht lachend, und drehte mich um.

Und dann sah ich ihn.

>Chase?< flüsterte ich, verwirrt mitten in der Menge auf der anderen Straßenseite einen Schäferhund zu sehen. Ich blinzelte, um sicherzustellen, dass mir nichts ins Auge geflogen war, da war er auch schon weg, als wäre er nie da gewesen.

>Ryder, kommst du?< holte mich Marshall aus meiner Starre.

>Ja, bin gleich da.< sagte ich, noch immer geistlich abwesend und versuchte zu realisieren, was zur Hölle ich da gerade gesehen hatte.

Es war wieder Zeit vergangen, die Sonne war untergegangen und ich lag auf meinem Bett in meinem Zimmer, als ich plötzlich ein Winseln hörte. Zuerst ging ich zu meiner Zimmertür, weil ich dachte, dort wäre jemand, so war es aber nicht. Ich hörte es schon wieder, drehte mich um, und sah einen Schäferhund vor meinem Fenster sitzen.

Ich wusste nicht wieso, doch ich öffnete mein Fenster und starrte ihn an. Nach einem kurzen Moment der Stille, in welcher wir einfach nur Augenkontakt hielten, drehte er sich nach links, und rannte weg. Verwirrt darüber, ging ich ohne zu überlegen zum Haupteingang und trat aus dem Gebäude.

>Hey, kann ich dir irgendwie helfen? Wer bist du?< fragte ich ihn, er allerdings starrte zur Garage und lief kurze Zeit später darauf zu.

>Was machst du?< fragte ich, folgte ihm allerdings trotzdem.

>Was willst du in meiner Garage?< fragte ich immer noch verwirrt und öffnete sie.

Er rannte auf mein Quad zu, stellte seine Vorderpfoten auf die Motorhaube und schaute mich an.

Sein Blick sprach mehr als tausend Worte, ich wusste, was ich zu tun hatte.

Ihm folgen.

Kurz darauf saß ich auf meinem Quad, startete den Motor und fuhr los.

Mein Kopf hatte keine Ahnung wo ich war, was ich hier wollte, doch mein Herz sprach eine andere Sprache, der ich mehr Gehör schenkte.

Ich war gerade am Fuß vom Berg auf welcher sich Jake's Hütte befand, und fuhr einfach weiter hoch. Etwas zog mich, und ich folgte ohne zu hinterfragen.

Ich war alleine, die Präsenz des Schäferhundes, der mich vor einigen Momenten noch begleitete, war verschwunden, und dennoch wusste ich genau, wohin ich musste.

Ich hatte die Hälfte des Weges den Berg nach oben, hinter mir, bog gerade um die Kurve.

Als plötzlich ein Hirsch auf der Straße stand.

Voller Schock riss ich das Lenkrad nach rechts, um ihm auszuweichen, verlor die Kontrolle, und fiel beim Aufprall vom Quad.

Danach wurde alles schwarz.

Ich lag auf der Straße, Schnee fiel auf mich. Es war kalt, so kalt, dass man beim Ausatmen seinen eigenen Atem sehen konnte.

Die einzigen Lichtquellen waren die Scheinwerfer meines kopfüber liegendem Quad, das im Graben am Straßenrand lag.

Fünf Sekunden später bemerkte ich das seltsame Gefühl in meinem rechten Bein, nämlich nichts.

>Verdammt, es muss gebrochen sein oder so.< flüsterte ich mir selbst zu und schaute darauf hinab.
In der Ferne konnte man den Wind wehen und die Eulen rufen hören. Es wurde jede Sekunde kälter, als ich dort lag und versuchte, nicht einzuschlafen.

All das änderte sich plötzlich, als ich Scheinwerfer auf mich zukommen sah. Das Problem an dieser ganzen Situation, sie wurden nicht langsamer. Ich versuchte wegzukriechen, aber ich war zu langsam.

Sie kamen näher und näher und …

Sleeping in Depression. FSK 16Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt