chapter 4: hugs and chocolate
Changbin
Der nächste Tag stand vor der Tür und ich war bereits wach. Es war fünf Uhr am Morgen. Die Einzige, die bereits wach war, war Soojin, welche mir die gewaschenen und zusammengelegten Sachen von Felix beim Frühstück hingelegt hatte. Meine Mutter schlief noch, doch würde in den nächsten zwei Stunden ebenfalls dazukommen.
In der Zeit musste ich versuchen so unauffällig es ging, ein paar unserer Vorräte zu plündern. Ich hatte beschlossen ebenfalls etwas Shampoo, Handtücher usw. für den Fremden aus dem Lost Place mitzunehmen. Ich weiß, es war irgendwie naiv diesem Jungen das alles blind anzuvertrauen, aber jedes Mal sah ich sein verweintes Gesicht und konnte nicht anders, als ihm versuchen zu helfen. Meine Familie war sowieso reich genug, also konnten wir es uns leisten eine weitere Person, wenn auch heimlich, zu versorgen.
Mein Rucksack war wieder prall gefüllt und ich wusste schon, dass der Hinweg ein richtiges Schleppen sein wird. Naja, da musste ich wohl durch.
Soojin hatte mich dabei die ganze Zeit im Auge, doch schien erst mal wie versprochen die Klappe gegenüber meiner Mutter darüber zu halten.
Als ich glaubte alles zu haben, war es bereits 7 Uhr und die Sonne ging langsam auf. Im Herbst wurde es von Tag zu Tag dunkler, weshalb ich früh los musste, damit ich auch früh wieder da sein würde. Alleine der Gedanke daran wie kalt es nachts in diesem Bunker sein musste, ließ mir einen Schauer über den Rücken tanzen. Vielleicht sollte ich ihm noch eine Decke mitbringen.
Irgendwie fühlte ich mich bekloppt, dass ich das alles tat, obwohl ich ihn einfach mit nach Hause nehmen könnte. Leider verweigerte Felix das komplett. Sobald es um die Außenwelt ging, blockte er ab. Irgendwas ganz schlimmes muss im Zuhause widerfahren sein, anders konnte ich mir das alles nicht erklären. Die Narben und Wunden an seinem Körper.
Grausame Bilder tauchten vor meinen Augen auf und ich schüttelte schnell den Kopf. Denke nicht zu lange darüber nach. Vielleicht ist es ja nur halb so schlimm.
„Willst du schon los?", hörte ich die müde Stimme meiner Mutter und drehte mich um, wo sie in ihrem Schlafanzug stand.
Stumm nickte ich und lächelte sanft.
„Das wird ja jeden Tag früher. Irgendwann übernachtest du noch da", lachte sie und auch wenn sie das als Witz ansah, hatte ich schon oft darüber nachgedacht. Ich meine, es sprach ja nichts dagegen.
Ich lachte dann nur mit und umarmte sie, um mich zu verabschieden.
„Pass auf dich auf, okay? Und wehe, du tauchst hier nach 20 Uhr auf.", sagte sie und ich erinnerte mich an gestern Abend zurück. Ja, mein Ohr tat immer noch an den Gedanken daran weh.
„Werde ich schon nicht", versicherte ich und löste mich wieder von ihr. Sie nickte erneut und klopfte mir auf die Schulter.
„Na dann los, sonst verpasst du noch deinen Bus", meinte sie und ich sah überrascht auf die Uhr in der Küche. Ai, der Bus kommt ja schon in wenigen Minuten.
„Oh Mist, okay... Bis dann, Mama", ratterte ich diese Worte herunter, drückte ihr einen Kuss auf die Wange, winkte Soojin nochmal zum Abschied und verschwand samt Rucksack und Extra-Tasche nach draußen.
Auf geht es! Es passiert selten, dass ich zweimal das selbe Lost Place besuche, doch irgendwann ist immer das erste Mal.
.
„Nächster Halt: Dongducheon auf der Linie nach Yeoncheon"
Das war mein Halt. Es war nun schon neun Uhr, weshalb es mich gar nicht wunderte, dass bereits viele Touristen den Bus mit mir verließen. In der Gegend gab es sehr viele Attraktionen, da wir der Grenze zu Nordkorea sehr nah waren, aber an diesen war ich nicht ansatzweise interessiert. Das Einzige, was mich hier hin bewegte, war der Bunker, welcher etwas abseits mitten im Wald lag. Nicht viele liefen hier hin, da man ein ordentliches Stück nach oben wandern musste, doch mich schreckte das nicht mehr ab.
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Latibule
FanfictionLatibule - (n.) a hiding place; a place of safety and comfort - changlix (changbin x felix) - lost places - fluff - dark & comfy