AKT V: Katastrophe (II)

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"ɴᴏ sᴇᴄᴏɴᴅ ᴄʜᴀɴᴄᴇ ɪɴ ᴛʜɪs Gᴀʟᴀxʏ
ɪᴛ ᴄᴏᴜʟᴅ ʙᴇ ʏᴏᴜ, ɪᴛ ᴄᴏᴜʟᴅ ʙᴇ,
sᴏ ʟᴇᴛ ᴜs ʙᴇ
ʏᴏᴜ & ɪ.
Wʜᴀᴛ ɪғ ɪ ᴡᴏᴜʟᴅ ʟᴏᴠᴇ ʏᴏᴜ ᴛɪʟʟ ᴛʜᴇ ᴇɴᴅ?
Yᴏᴜ ᴡᴏᴜʟᴅ ɴᴇᴠᴇʀ ʙᴇ ʟᴏɴᴇʟʏ ᴀɢᴀɪɴ."
- ᴛᴏᴋɪᴏ ʜᴏᴛᴇʟ, ᴡʜᴀᴛ ɪғ

"- ᴛᴏᴋɪᴏ ʜᴏᴛᴇʟ, ᴡʜᴀᴛ ɪғ

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Szene 2: In der WG. Eine Woche später, freitags. Früher Nachmittag. 

[Yoongi]
Ich kann dich nicht vergessen...

Yoongi hat die Nachricht noch nicht abgeschickt. Sie ist in seinen Entwürfen gespeichert. Er parkt sie dort seit genau neun Tagen. Er hat sie in dem Moment geschrieben, als er wutentbrannt aus dem Vorlesungssaal gestürmt ist. Oder es zumindest versucht hat. In der Realität hat er sich einfach ausdruckslos abgewandt. Genau genommen, war er zu diesem Zeitpunkt wohl schon ausgebrannt. Nicht unbedingt vor Wut. Die hat er eigentlich gar nicht empfunden. Nur bodenlose Enttäuschung. Aber die brennt ja genauso gut jedes andere Gefühle in dir nieder.

Also hat Yoongi sein Handy aus der Tasche gezogen und das einzige getan, was ihm sein Verstand in solchen Situationen immer rät: sich ablenken. Bloß nicht mit der markerschütternden Realität auseinander setzen. Niemals die Konsequenzen seiner eigenen Taten bei Tageslicht betrachten. Am Ende könnte man ja sogar etwas dabei empfinden. Oh nein. Yoongi denkt, dass er genug empfunden hat. Für ein ganzes Leben.

Also schrieb er fünf empfindungslose Wörter. Er hats echt nicht gefühlt, aber ihm war klar, dass der Empfänger der Nachricht, egal, wer es auch sein mag, unter Garantie beim Lesen etwas Empfinden wird. Egal. Besser sie, als er.

Schließlich hat er sich entschieden für: Park Jimin.

Obwohl es eigentlich egal ist. Die Nachricht ist so nichtssagend, dass er sie genauso gut an Hoseok oder an Namjoon schicken könnte. Nicht, dass Yoongi an irgendwen davon denken würde. Er denkt nur an Jungkook, Jungkook, Jungkook und nein. Ihm wird er sicherlich nicht schreiben. Sein erster Impuls hat ihn zu Jimin geführt, weil er sich dort die größten Erfolgsaussichten verspricht. Jimin hat ihn bislang immer zurück genommen. In den zwei Jahren, in denen ihre Langzeitaffäre schon läuft, haben sie sich doch diesmal nicht zum ersten Mal getrennt. Hop on – Hop off. Zwischendurch ein bisschen Sightseeing bei anderen Männern. Die beiden sind wahre Meister darin, eine nicht-ernsthafte Beziehung miteinander zu führen, und es würde sicherlich nur ein paar süße Wörter brauchen, um Jimin noch einmal umzustimmen. Ihn davon zu überzeugen, dass Yoongi seine Entscheidung bereut. Dass er doch nicht ohne Jimin leben kann. Es wäre so einfach (mindestens so einfach wie bei den etwa sieben Malen, die er es schon getan hat).

Und doch hat es die Nachricht noch nicht in seinen Postausgang geschafft, sondern verrottet in seinen Entwürfen. Zwischen unzähligen Nachrichten, die er für Jeon Jungkook formuliert, aber nie abgeschickt hat. Unnötig zu erwähnen, dass Yoongi seit neun Tagen das Campus-Gelände nicht mehr betreten hat. Dann verpasst er halt noch ein paar Vorlesungen mehr. So schlimm ist das auch nicht. Er gibt sich selbst noch etwa neun weitere Tage. Dann wird sein Leben normal weitergehen. Aber jetzt geht erstmal gar nichts. Vor allen Dingen geht keine Nachricht an Jungkook.

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