Kapitel 7

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 „Und wo ist jetzt diese tolle Technik, die Sie mir versprochen haben?“, wollte Sam wissen, als sie wieder in den kleinen Raum traten. Lance nickte.

„Einen Moment.“, meinte er, ging hinüber zu einem der Regale und tastete die Wand daneben ab. Einen Augenblick später glitt das Regal beiseite und enthüllte den Blick in einen weiteren kleinen Raum mit einem rechteckigen Tisch in der Mitte und einem riesigen Bildschirm an der Wand. Lance trat in das Zimmer und legte einen kleinen Schalter an der Wand um. Der Bildschirm flackerte auf und auf dem Tisch in der Mitte erschien eine Art Landkarte mit farbigen Punkten darauf.

„Wow.“ murmelte Sam und trat ebenfalls in das Zimmer. Erst jetzt bemerkte sie, dass auf einem kleinen Schreibtisch an der Wand auch noch ein Laptop und ein Tablet lagen.

„Was ist das alles?“, fragte sie und sah sich in dem Zimmer um.

„Die bessere Frage ist doch, warum wir so eine Tür nicht auch für das Lager haben.“, murmelte Stephan. Lance warf ihm einen Blick zu.

„Meinen Sie nicht, dass ein Regal mitten in dem Korridor da unten doch ein bisschen Aufmerksamkeit erregen würde?“

„Stimmt auch wieder...“

Lance drehte sich wieder zu Sam.

„Nun, an der Wand sehen sie den Hauptbildschirm. Den können Sie wie einen Computer benutzen. Der Tisch in der Mitte ist eine Art Artefakt-Radar. Manche Artefakte senden bestimmte Signale aus, die von diesem Radar angezeigt werden, sodass wir die Artefakte noch finden können, bevor sie Schaden anrichten. Leider funktioniert das nicht mit allen Artefakten. Was die farbigen Punkte bedeuten ist eigentlich ganz leicht: Die grünen Punkte sind Green-Os, die weißen Punkte sind White-Os und die roten Punkte sind Red-Os.“

Sam runzelte die Stirn.

„Woher weiß der Tisch, wie die Artefakte eingestuft sind?“

„Nun, manche Artefakte senden... aggressivere Signale aus als andere. Und je nachdem wie aggressiv das Signal ist, wird das Artefakt als Green-O, White-O oder Red-O eingestuft.“

„Verstehe.“, meinte Sam und ging etwas auf das Artefakt-Radar zu. „Aber momentan werden keine roten Punkte angezeigt...“

Lance seufzte.

„Das liegt daran, dass Red-Os sehr viel seltener sind als White-Os oder Green-Os. Und die wenigsten der Red-Os senden dann auch noch ein Signal aus, das von diesem Radar aufgefangen werden kann. Die meisten Red-Os bemerken wir erst, wenn irgendwo Berichte auftauchen, dass gewisse Menschen sich merkwürdig verhalten. Die Wirkung von Red-Os tritt nur langsam ein und das dann in bestimmten Stadien. Daher können wir in den meisten Fällen etwas unternehmen, bevor größere Schäden entstehen.“

Sam nickte.

„Also werde ich hauptsächlich im Netz nach Artikeln oder Posts über Menschen mit merkwürdigem Verhalten suchen.“, stellte sie fest.

„Genau.“, meinte Lance. „Und Sie werden uns informieren, sobald Sie etwas finden.“

„Also dann.“, meinte Sam und ging zu dem Schreibtisch mit dem Laptop und dem Tablet hinüber. „An die Arbeit.“

Sie setzte sich auf den Schreibtischstuhl und klappte den Laptop auf. Lance drehte sich wieder zum Rest der Gruppe.

„Und Sie werden solange das Handbuch lesen.“, verkündete er. Stephan sah ihn schockiert an.

„Es gibt ein Handbuch?“

„Natürlich.“, meinte Lance. „Die Agenten müssen schließlich wissen, wie ihre Arbeit funktioniert. Erst recht, wenn sie nicht dafür ausgebildet sind. Oder können Sie mir etwa sagen, was Sie tun müssen, um nicht selbst von einem Artefakt beeinflusst zu werden, wenn Sie es berühren?“

Heather grinste belustigt und setzte sich wieder auf einen der Sessel.

„Die Handbücher finden Sie im Regal hinter sich.“, erklärte Lance und ging auf den Ausgang zu. „Ich werde solange berichten, dass das neue Team nun zusammengestellt ist.“

Mit diesen Worten verließ er das Hauptquartier. Stephan trottete leicht genervt zu dem Regal hinüber, suchte kurz und zog dann einen Stapel Bücher heraus. Er setzte sich wieder in einen der Sessel und warf die Bücher auf den Tisch. Während Jen und Thee sich ebenfalls wieder setzten, griffen Heather und Stephan je nach einem Buch und schlugen es auf. Stephan stockte jedoch kurz und sah zu Jen und Thee hinüber.

„Lest ihr nicht auch?“

Thee grinste.

„Oh, wir haben alles, was da drin steht, schon während unseres Studiums gelernt.“, erklärt er und lehnte sich zurück. Stephan stöhnte, murmelte etwas von „War ja klar...“, und begann zu lesen.

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