Kapitel 2

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Jetzt hatte ich mehr als genug Zeit, bis ich wieder an der Schule sein musste um Kristin abzuholen. Ich vergrub meine Hände tief in die Taschen meiner Jacke und überlegte kurz. Ein heißer starker Kaffee wäre jetzt genau das, was ich am meisten benötigte. Ich begann mich zu bewegen und ging weiter die Straße entlang. Hier in der Nähe war ein Park und dort auch ein kleines Café.

Alan ging langsam am Gehsteig entlang, er hatte die beiden erst gesehen, als sie sich voneinander verabschiedeten

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Alan ging langsam am Gehsteig entlang, er hatte die beiden erst gesehen, als sie sich voneinander verabschiedeten. Neugierig beobachtete er die hübsche Frau. Sie wirkte für ihn noch etwas jung für eine Mutter, sie hatte wohl nicht viel Zeit damit verloren eine Familie zu gründen, dachte er leicht wehmütig.

Sein Leben in der irdischen Welt war für ihn schon lange vorüber. Doch er hatte noch ein paar Aufgaben zu erledigen, bevor er endgültig in den Himmel gehen konnte.

Er fuhr sich durch sein wildes, graues Haar und ging, ohne einen Grund zu haben, der Frau hinterher

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Er fuhr sich durch sein wildes, graues Haar und ging, ohne einen Grund zu haben, der Frau hinterher. Alan wusste nicht warum er das tat, doch er hatte Zeit und nichts Besseres zu tun. Er hatte nicht wirklich ein schlechtes Gewissen, dass er sich wie ein irrer Stalker verhielt, immerhin würde er in Kürze den Zahn ihrer Tochter abholen.

Alan begann nun zu lächeln. Ja er war eine Zahnfee und das schon recht lange. Er liebte Kinder, also war das genau die richtige Arbeit für ihn. Er stoppte in seiner Bewegung als er sah, dass die Frau in ein Café ging. Es dauerte jedoch nicht lange, da trat sie mit einem Becher in der Hand wieder ins Freie und setzte sich auf eine nahe gelegene Parkbank.

Er hatte eine aberwitzige Idee, vielleicht war er auch schon zu lange in dieser Zwischenwelt, aber er hatte das Bedürfnis mit jemandem zu reden. Er ging ebenso in das Café und holte sich einen dampfenden Becher dieses Lebenselixiers. Langsam und so unauffällig wie möglich ging er in die Richtung in der sich die Frau niedergelassen hatte.

Ich saß schon etwas auf der Parkbank und beobachtete die Eichhörnchen, die nach Nahrung suchten, als mein Blick auf einen Mann fiel. Dieser hatte ebenso einen Becher in der Hand und schien sich langsam auf mich zuzubewegen. Sein Haar war schon mehr weiß als silber genauso sein Stoppelbart. Seine Kleidung wirkte alt und abgetragen, doch ich verurteilte Leute nicht nach dem Aussehen.

Ich behielt recht, er setzte sich an das andere Ende der Bank, der Abstand war aber noch angemessen genug. Nachdem er sich niedergelassen hatte, blickte er zu mir und sah mir in die Augen.

Irgendwie kam mir dieser Mann bekannt vor. Vielleicht war er mir schon einmal über den Weg gelaufen, schließlich war es ja nicht das erste Mal, dass ich Kristin in die Schule gebracht hatte.

Alan drehte seinen Kaffeebecher nervös zwischen seinen Händen hin und her. Womöglich war es doch keine so gute Idee gewesen sich zu ihr zu setzen. Er war in seinem Zustand für die Menschen zwar nicht unsichtbar, aber die wenigsten nahmen ihn wahr, was eigentlich gut so war. Schließlich war er in seinem früheren Leben ein berühmter Schauspieler gewesen. Irgendwie vermisste er sein altes Leben und doch auch wieder nicht. Manchmal war ihm die ständige Aufmerksamkeit der anderen Leute zu viel geworden, denn eigentlich war er ein zurückhaltender Mensch gewesen, was überhaupt nicht zu seiner Berufswahl gepasst hatte. Und doch hatte er es geschafft so wenig Aufmerksamkeit auf seine privaten Dinge zu lenken, wie es eben nur möglich gewesen war.

Noch immer starrte er in die schönen Augen dieser Unbekannten und er wusste ganz genau, dass sein Verhalten absolut nicht angebracht war und doch konnte er sich nicht helfen. „Guten Morgen", sagte er schlicht, während er nun endlich einen vorsichtigen Schluck seines heißen Getränkes nahm.

Ich sah fasziniert in die braunen Augen meines Gegenübers und brauchte etwas länger, bis ich kapierte, dass er mich grüßte. „Ich wünsche Ihnen ebenfalls einen guten Morgen", antwortete ich sogleich darauf und sah ihn weiterhin neugierig an. Mein Blick fiel auf sein leicht geöffnetes Hemd, das ein paar silberne Brusthärchen freigab. Irgendetwas hatte dieser fremde Mann an sich, was mich irgendwie anzog. So kam ich nicht umhin es zu versuchen ihn in ein Gespräch zu verwickeln, auch wenn das nicht meine übliche Vorgehensweise war. „Haben wir uns vielleicht schon einmal irgendwo gesehen?", fragte ich ihn deshalb und trank nun ebenso von meinem schwarzen Kaffee.

„Ich denke nicht", murmelte er, wandte seinen Blick fast schüchtern von mir ab und sah auf die noch immer herumtobenden Eichhörnchen vor uns.

„Die Tiere scheinen ihren Wintervorrat vorzubereiten", warf ich ein und blickte nun ebenso in die Richtung. Kurz danach sah ich in den Himmel hinauf, der heute wieder einmal grau war. Die Bäume hatten nur noch wenige Blätter an ihren Ästen. Das meiste Laub lag farbenfroh auf dem Gehweg oder in der Wiese und wartete nur noch darauf weggeräumt zu werden.

Alan sah verlegen zu den Tieren, er wusste nicht so recht was er mit ihr sprechen sollte und doch wollte er nicht, dass sie ging. „Ja, wahrscheinlich spüren sie schon den nahenden Winter", war das Einzige was ihm einfiel. Er war wirklich schon alt und eingerostet, dachte er über sich selbst. Früher hätte er nie ein Problem damit gehabt, eine Frau mit seinem Charme einzuwickeln. Aber er war sich etwas unsicher, wusste er doch wie er aussah. Seine Kleidung als Fee war nicht gerade ansprechend. Er sah eher so aus als wäre er kurz davor ein Obdachloser zu werden, was seine etwas zu langen Haare und sein Stoppelbart noch unterstrichen.

Ihm wurde die Situation zu viel, wenngleich er sie eigentlich selbst verursacht hatte. Diese Frau sprach sicher nur aus Mitleid zu ihm und das wollte er nicht. Deshalb stand er auf, schließlich hatte er hier eigentlich nichts verloren. Ihm war es zwar nicht verboten mit Passanten zu sprechen und doch hatte er es Jahre nicht mehr gemacht. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, ich muss leider wieder gehen", sagte er deshalb schnell zu ihr und versuchte sich somit zu rechtfertigen.

Ich sah rasch wieder zu dem Mann und stellte fest, dass er aufgestanden war. Irgendwie wollte ich nicht, dass er ging, was ich überhaupt nicht verstand. „Ich wünsche Ihnen ebenso einen schönen Tag", rief ich ihm noch zu und murmelte weiter, „schade, dass Sie schon gehen ..."

Was ich nicht wusste war, dass Alan meinen letzten Satz noch gehört hatte.

Was ich nicht wusste war, dass Alan meinen letzten Satz noch gehört hatte

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No Dust for Alan (Alan Rickman FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt