„Was machst du schon wieder hier? Und wer bist du verdammt noch einmal? War es also doch kein Traum!", zischte sie ihn böse an und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust.
Alan war so entsetzt, dass sie ihn in flagranti erwischt hatte, dass ihm gerade überhaupt nichts einfiel und sein Gehirn wie leergefegt war. Zudem sah sie unfassbar sexy aus, wenn sie ihn so zornig ansah! Vor lauter Schreck fiel ihm auch noch die kleine Vase aus der Hand, die er eben noch aufgehoben hatte und zerbarst in viele kleine Einzelteile.
„Was für eine Sauerei", sagte sie sarkastisch und packte ihn am Kragen des Mantels und zerrte ihn zu sich. Alan stolperte über die Scherben und seine eigenen Füße und wäre auch noch fast hingefallen, hätte er sich nicht an ihrer Hüfte festgehalten.
Ein paar Sekunden sahen sie sich in die Augen, als sich ihre Lippen zu einem hungrigen Kuss trafen. Alan hatte alles um sich herum vergessen, seine Aufgabe, seine Moral, ihm war gerade alles egal, als er ihren Körper an seinen gepresst spürte, wollte er nur noch das Eine. Gierig bewegte er seine Hände über ihren Körper, er wollte alles von ihr erkunden.
Als ich sah, wer bei mir einbrechen wollte, riss mir endgültig der Geduldsfaden. Normalerweise hätte ich mich vor lauter Angst angemacht, aber nicht als ich realisierte, dass es dieser Mann war! Ich sah ihm zu, wie er stümperhaft eintrat und meine Einrichtung demolierte. Zorn wallte in mir hoch, schließlich hatte er mich in der Nacht sitzen gelassen und auch noch Unsinn gefaselt.
Als er mich so geschockt ansah und die Vase fallen ließ, kam mir aber eine bessere Idee. Ich wollte das zu Ende bringen, was wir im Bett nicht geschafft hatten und riss ihn am Revers des Mantels zu mir. Als ich seine Hände an meinem Körper spürte und unsere Lippen sich trafen, gab es für mich kein Zurück mehr.
Ungeduldig zog ich an seinem Mantel, denn er sogleich zu Boden fallen ließ. Ich nestelte bereits an den Knöpfen seiner Weste herum. „Gehen wir nach oben?" fragte ich ihn etwas atemlos zwischen den Küssen und sah in seine Augen, die im Halbdunklen lustvoll glänzten.
Alans vor Lust vernebeltes Gehirn begann langsam wieder zu arbeiten und ihm wurde gerade bewusst, dass er im Begriff war mit ihr zu schlafen. „A- Aber was ist mit deiner Familie?", fragte er nun.
„Was redest du schon wieder für einen Unsinn? Das habe ich mich das letzte Mal auch schon gefragt! Ich lebe alleine hier, ich weiß ja nicht was du glaubst", sagte ich nun zu ihm und sah ihn genau an. Er strich sich verlegen durch die Haare und suchte offensichtlich nach den richtigen Worten.
„Du hast doch eine Tochter und einen Mann, oder etwa nicht?", sagte er zu mir und sah mich fragend an.
„Wie kommst du auf diese absurde Idee?", antwortete ich und musste mir ein Lachen verkneifen. Er sah so verwirrt drein, als könnte er nicht mehr bis drei zählen. Wer weiß, vielleicht war das ja auch wirklich der Fall. Auf meine Gedanken hinauf fing ich nun wirklich zu lachen an, was seine Gesichtszüge nun endgültig entgleiten ließ.
„Wer war dann das kleine Mädchen mit dem du von der Schule weggegangen bist?", brachte er nun endlich hervor.
„Das? Das war meine Nichte, die Tochter meiner Schwester die in der zweiten Haushälfte lebt, wenn du es schon so unbedingt wissen musst. Jetzt bist du mir aber ein paar Erklärungen schuldig, immerhin fühle ich mich gestalkt von dir. Ich dachte ich habe nur geträumt, dass du bei mir im Bett gelegen bist, aber das ist scheinbar nicht der Fall gewesen. Setzten wir uns auf das Sofa und du erklärst mir jetzt alles", sagte ich zu ihm, nachdem mir die Tragweite des Ganzen bewusst geworden war. Das war doch alles hochgradig abnormal und nun sah ich wahrscheinlich so drein, wie er eben noch kurz zuvor.
Alan sah, dass die Situation nun nach einer Aufklärung verlangte. Immerhin wirkte bei ihr der übliche Effekt, dass sie ihn vergaß sobald er verschwunden war, nicht. Er nickte ergeben und ging zur Couch und setzte sich darauf.
Ich ließ mich neben ihm nieder. Noch immer hatte ich kein Licht aufgedreht, aber die diffuse Stimmung passte ganz gut zu dieser Situation. Ich sah in erwartungsvoll an, denn ich war mehr als gespannt auf seine Erklärung.
„Also", begann er zu sprechen und sah mir dabei in die Augen, „ich bin kein normaler Mensch."
Daraufhin schüttelte ich den Kopf und meinte: „Nein mit Sicherheit nicht. Schließlich bist du mir gefolgt und mit heute, bereits das zweite Mal bei mir eingebrochen."
„Ja, das ist richtig, aber so meinte ich das nicht", widersprach er mir. Daraufhin wurde ich noch neugieriger, das Ganze wurde immer eigenartiger.
Alan atmete einmal tief ein. Er konnte überhaupt nicht abschätzen wie ihre Reaktion gleich ausfallen würde, er hatte noch nie so ein Gespräch geführt: „Ich bin eigentlich eine Zahnfee. Deswegen habe ich dich und deine Nichte auch verfolgt, damit ich weiß, wo ich den Zahn abholen muss. Mittlerweile hat sie ihren Zahn verloren, deshalb bin ich heute wieder hier."
Ich sah ihn perplex an. Ich würde ja gerne glauben, dass er ein Verrückter war, der mich nur stalkte. Aber seine Aussagen mit dem Zahn entsprachen der Wahrheit und wie sollte er es denn sonst wissen. Somit mussten seine Worte richtig sein.
„Wahnsinn", sagte ich nur darauf, weil ich das alles so unrealistisch fand. Mein Blick glitt über ihn und seine Aufmachung und ich musste diese Frage einfach stellen: „Sei mir jetzt bitte nicht böse, aber warum hast du so alte Kleidung an? Als hättest du diese der Altkleiderkiste entnommen."
Nun sah er mich gekränkt an und sagte darauf: „Ist es denn für dich so wichtig wie jemand gekleidet ist? Achtest du nur auf die Äußerlichkeiten, ich finde nämlich es zählen vor allem die inneren Werte." Er war bereits im Begriff aufzustehen, doch das wollte ich nicht zulassen!
„Nein so ist es nicht! Ganz und gar nicht!", rief ich zu meiner Verteidigung, denn es war mir wirklich nicht wichtig. „Ich bin nur erstaunt über deinen Aufzug, das ist alles! Erwartet man nicht irgendwie eine Frau als Zahnfee in einem Rüschenkleid?", fügte ich noch an.
Konnte ich ihn mit meiner Rede noch zurückhalten, oder war nun alles verloren?
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No Dust for Alan (Alan Rickman FF)
FanfictionEines Morgens stand Alan vor der Schule um sein nächstes Opfer auszukundschaften. Er wollte seiner eigentlichen Tätigkeit als Zahnfee nachgehen. Doch als sein Blick an ihr hängen blieb, änderte sich alles für ihn. Eine Geschichte inspiriert vom Ku...