Louis Pov
Zwei Wochen sind vergangen, seitdem Liam mich angerufen hat. Er hatte mir nochmal geschrieben und mich gefragt, ob ich nicht mit Harry mal reden möchte, damit alles geklärt ist, bevor die Band sich wieder trifft. Nun ja, die letzten zwei Wochen habe ich es erfolgreich verdrängt, bis ich gestern es nicht mehr ausgehalten habe und Lottie angerufen habe. Sie hat mir zugestimmt, dass Liam ja recht hat. Ich meinte, dass es jetzt doch schon viel zu spät ist, da wir uns heute schon treffen. Sie hat mir dann klar gemacht, dass es noch nicht zu spät ist und ich den Vormittag Zeit habe. Also musste ich mich geschlagen geben und ihr recht geben. Die ganze Nacht bin ich durch meine Wohnung getigert, habe Lottie die ganze Nacht mit meinen Anrufen wachgehalten, da sie mir die ganze Zeit versichern musste, dass es eine gute Idee ist.
Die Schuldgefühle von damals plagen mich immer noch. Ich habe Schluss gemacht, da wir beide mit der Trennung von 1D nicht klarkamen. Warum habe ich damals einfach aufgegeben, wir hätten das doch sicher irgendwie hinbekommen. Zusammen. Oder? Ich habe ihm so weh getan, es tut mir so unfassbar leid. Ich bin jetzt, lächerliche 5 Jahre später immer noch nicht drüber hinweg. Im Gegensatz zu ihm, man sieht ihn ja immer in der Presse, mit Frauen, was nur bedeuten kann, dass es ihm gut geht. Aber gut ich war auch nicht besser, gleich nach der Trennung mit meiner Stylistin ins Bett zu springen, um den Schmerz der Trennung zu verdrängen und dann so dumm zu sein und sie zu schwängern. Klar ich liebe Freddie über alles aber was Harry von mir gedacht haben muss...
Naja, und jetzt stehe ich hier, vor seiner Haustüre. Ich überlege weg zu rennen, doch das kann ich jetzt nicht bringen. Was ist, wenn er mich schon aus dem Fenster beobachtet hat? Das wäre mehr als peinlich. Deswegen bleibt mir jetzt nichts mehr übrig, als zu klingeln. Vielleicht ist er ja nicht Zuhause? Ich schaue nach oben und sehe Licht in einem Zimmer brenne. Klar, warum sollte er früh morgens, am Tag wo wir uns treffen, nicht Zuhause sein. Durch das Tor bin ich auch nur gekommen, weil ich den Pin noch von früher kenne. Der Dummkopf hat ihn seit damals nicht geändert. Also hole ich tief Luft und drücke auf die Klingel. Als nach einer Minute nichts passiert, klingel ich nochmal. Zuhause ist er ja, vielleicht hat er mich nicht gehört. Ich höre ein genervtes „Moment, bin unterwegs" und eine polternde Treppe. Dann sehe ich Licht im Flur aufflackern. Mein Herz rast und ich befürchte schon, dass ich gleich umkippe, als sich in dem Moment die Tür öffnet.
Da steht er vor mir. Im Bademantel, mit nassen Haaren, die ihm vereinzelt auf die Stirn fallen. Er hat sich verändert, ja. Seine Haare kurz, seine Statur breiter und muskulöser. Keine Frage, er sieht gut aus. Zurückgelassen hatte ich damals den dünnen, zierlichen Harry mit eingefallenen Wangen, dunklen Augenringen und wilden Locken. Kein Vergleich zu heute.
Ich werde von Harrys sanfter Stimme aus den Gedanken gerissen.
„Louis?!" fragt er überrascht. Nicht böse, nicht traurig, nicht sauer einfach überrascht.
„Oh ehm hi. Ehm, wenn ich s-störe kann ich wieder gehen, ehm äh t-tut mir leid" stammle ich, innerlich könnte ich mir gegen die Stirn klatschen, alles was ich sagen wollte ist auf einmal wie weg geflogen.
„Nein, nein alles gut. Habe ich was verpasst? Wir wollten uns doch erst 15 Uhr bei Liam treffen, oder?" antwortet er mir.
„ Ehm ja richtig, tut mir leid das ich so kurzfristig komme, aber ich dachte, wir sollten nochmal reden und klären, bevor wir uns mit den Jungs treffen, damit alles rein ist..."
„Oh ja, bisschen kurzfristig, aber nicht so schlimm, ich war nur gerade unter der Dusche, möchtest du nicht mitreinkommen? Du kannst dich ins Wohnzimmer setzten, solange ich mich noch fertig mache."
„Eh ja, das wäre schön, danke." erwidere ich.
Er hält mich einladend die Türe auf und lässt mich hinein.
Ich ziehe mir die Schuhe aus und folge ihm ins Wohnzimmer.
„Möchtest du etwas trinken?" fragt er mich
„Eh ne gerade nicht, danke dir."
„Okay, dann würde ich kurz hochgehen um mich zu richten, ist das in Ordnung?" schlägt er vor und sieht mich dabei an.
„Ja alles gut, wirklich, mach dir bitte keine Umstände wegen mir, ich warte hier unten." Sage ich schnell.
Schmunzelnd schaut er mich für einen kurzen Moment an und verschwindet dann nach oben.
Mein Herz hat sich langsam beruhigt, ich setzte mich und schaue mich ein wenig um. Es hat sich nicht viel verändert, seit unserer Trennung. Er hat ein neues Sofa und ein bisschen Deko ist verändert, mehr nicht. Es weckt so viele Erinnerungen in mir von früher, als wir hier zusammengewohnt haben. Wie wir abends zusammen gekocht haben (beziehungsweise mehr er als ich, weil ich nicht kochen kann) und uns bei Kerzenlicht danach immer kuschelnd Titanic oder The Note Book angeschaut haben.
Klar, wir haben viel erlebt, sind viel gereist, doch nichts kommt gegen diese Abende an. Sie waren die schönsten und immer voller Liebe. Wir brauchten nichts außer uns, um glücklich zu sein.
Voll in Gedanken versunken, merkte ich nicht, wie Harry auf einmal wieder neben mir stand. Wie lange habe ich bitte nachgedacht?
Da steht er vor mir, in einer hellen Hose und einem dunkelgrünen Hemd, von dem die ersten paar Knöpfe aufgeknöpft waren, sodass man seine Kette mit dem Kreuzanhänger sehen konnte. An seinen Finger, wie damals schon ein paar Ringe stecken, seine Haare lässig nach hinten gestylt. Er sah umwerfend aus. Warum denke ich schon wieder so viel nach? Bevor ich anfangen zu starren, schaue ich ihm in die Augen.
Er sah mich schmunzelnd an, wahrscheinlich hat er gemerkt, dass ich ihn von Kopf bis Fuß gescannt habe, bevor sein Blick sich in Sorge wandelt. Warte mal Sorge? „Alles okay bei dir Louis?" fragte er mich, diesmal war es nicht zu überhören, dass er besorgt ist. „Ehm ja klar, wieso?" „Nur so, ehm du hast Tränen in den Augen?" sagte er.
Shit, habe ich etwa vor Erinnerungen angefangen zu weinen. Ich fuhr mit der Hand über die Augen und ja, tatsächlich waren sie feucht.
„Ach alles gut, hatte nur was im Auge." Antwortete ich ihm schnell.
Anscheinend glaubte er mir oder er wollte nicht drauf weiter eingehen, da er mich nun mit einem fordernden Blick und anschaute und fragte: „Ehm ja, wollen wir vielleicht darauf zurückkommen, weswegen du hergekommen bist?"
„Oh ja klar stimmt, tut mir leid. Ich wollte mit dir besprechen, ob zwischen uns alles geklärt ist, wegen damals und mir tut es leid, wie es gelaufen ist...Ich möchte keinen Streit mit dir, wenn wir uns später mit den anderen treffen, weißt du was ich meine?" antwortete ich ihm schnell.
Inzwischen saß er gegenüber von mir, sodass wir uns in die Augen schauen konnten. Seine Blicke waren immer noch so intensiv, wie früher.
„Ja du hast recht. Ich weiß nicht, ob ich jetzt über die Trennung sprechen möchte, es hat mir damals das Herz gebrochen und ich möchte ungern alles wieder hochholen. Von meiner Seite aus ist alles klar, ich finde nur, wir dürfen uns in Zukunft nie Vorwürfe wegen der Trennung machen, egal in welcher Situation. Lass uns einfach versuchen so neutral wie möglich vor die Jungs zu treten und uns Freunde sein. Was hältst du davon?" fragte er mich, mit einem unsicheren Lächeln auf den Lippen.
Ich wusste nicht ganz, ob ich das so gut schaffen würde, doch mir bleib kaum etwas anderes übrig also antwortete ich ihm mit: „Ja, der Meinung bin ich auch, das ist eine gute Idee. Ich bin froh, dass wir uns einig sind."
Er nickte und so saßen wir die restliche Zeit noch dort auf dem Sofa und redeten ein bisschen über die letzten Jahre. Nicht sehr tiefgründig, nur oberflächlich, ich erzählte ihm von Freddie und wir redeten ein bisschen über das Musikgeschäft und über seine Rollen in ein paar Filmen. Ich war froh, dass wir uns gut verstanden und nicht stritten. Es wurde immer später, bis es Zeit war, zu Liam aufzubrechen. Ich wurde immer nervöser... Was wird mich erwarten?
Hallöchen, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, ehrlich gesagt bin ich nicht zu 100 Pro zufrieden, aber egal haha.
Voten nicht vergessen und auch gerne kommentieren ;)
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Society can't change us // Larry Stylinson
FanfictionNachdem One Direction eine Pause eingelegt hatte, zerbrach die Beziehung von Harry und Louis nur wenige Monate danach. Doch was passiert, wenn drei ehemalige Bandmitglieder eines abends aufeinander treffen und die anderen dazu überreden ein Comeback...