(29) Thunder

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Louis Pov

Inmitten eines lauten Donners schrecke ich auf. Ich setze mich an die Bettkante und versuche mich zu orientieren. Meine Atmung geht schnell und Schweiß läuft mir über die Stirn. Mit zittrigen Händen fahre ich mir einmal über das Gesicht. Gewitter waren schon immer einer meiner größten Ängste, auch wenn es banal klingen möchte.

„Ganz ruhig Louis, es ist nur ein Gewitter, es geht wieder vorbei" sage ich leise zu mir selber und versuche mich zu beruhigen.

Meine Brust zieht sich immer mehr zusammen, meine Hände zittern unkontrolliert und ich versuche irgendwie tief Luft zu holen. In der Panik kommen mir immer mehr die Tränen und ich fange an unkontrolliert zu schluchzen. Panisch schaue ich zu Harry rüber, welcher aber noch tief schläft.

Die Enge in meiner Brust wird immer schlimmer, draußen tobt der Sturm, grelle Blitze sind durch die Fenster zu sehen, der Wind pfeift, die Fensterläden klappern an den Fenstern und mir wird immer schwindeliger. Ich fange an immer und immer wieder an meinen Armen auf und abzukratzen, eine schlechte Gewohnheit, die ich habe, wenn ich versuche in der Realität zu bleiben und nicht abzudriften.

Irgendwann kann ich mich nicht mehr halten und rolle mich in einer Kugel zusammen. Ich kneife meine Augen zusammen und um mich rum wird alles schwarz. Alles hallt an mir vorbei als ich eine bekannte Stimme wahrnehmen kann: Harry.

Ich spüre, wie er versucht meine Hände zu öffnen, die ich in der Angst in meine Beine gekrallt habe, doch er schafft es nicht. Er sagt immer wieder etwas zu mir, doch ich kann es nicht verstehen.

Seine Worte verstummen und ich nehme wahr, wie er mir von Nacken oben bis unten ans Steißbein die Wirbelsäule entlangfährt. Seine regelmäßigen Berührungen und das Nachlassen des Sturmes schaffen es letztendlich mich zurückzuholen und ich beruhige mich.

Stumm laufen mir die letzten Tränen über das Gesicht und meine Muskeln entspannen sich immer mehr, bevor ich vor Müdigkeit langsam einschlafe.

Als ich wieder aufwache und meine Augen öffne, liege ich eng an Harrys Brust gekuschelt. Er streicht mir immer wieder über die Haare, während er mich anschaut.

„Guten Morgen, babe." Flüstert er leise und drückt mir einen leichten Kuss auf den Scheitel.

„Hey." Sage ich mit kratziger Stimme und huste kurz um den Kloß im Hals wegzubekommen.

„Magst du etwas trinken?" fragt Harry und ich nicke.

Er dreht sich kurz weg von mir und greift neben das Bett, wo eine Wasserflasche steht, die er mir anschließend reicht.

Ich setzte mich auf und trinke ein paar Züge. Ich lasse meinen Blick aus dem Fenster schweifen, wo das herrlichste Morgenwetter herrscht. Die Sonne scheint und der Himmel ist strahlend blau.

„Danke" sage ich und kuschle mich wieder an ihn.

„Gerne. Wie geht es dir?" fragt Harry

„Besser. Was ist gestern noch passiert? Ich weiß nur, dass du irgendwann bei mir warst, und dann bin ich eingeschlafen."

„Du hattest eine Panikattacke, wegen dem Gewitter, richtig?"

Ich nicke stumm und schaue beschämt auf meine Finger. Erst jetzt fällt mir meine Bandage am Unterarm auf.

„Was ist das?" frage ich, bevor Harry etwas anderes sagen kann.

„Erstens, du brauchst dich nicht schämen für deine Ängste. Es ist vollkommen normal Angst zu haben und das braucht dir vor allem vor mir nicht peinlich sein." Sagt er und macht eine kurze Pause und nimmt meine Hände in seine.

„Und ich denke du hast dir vor Angst oder so deinen Unterarm und auch deine Schenkel zerkratzt. Es hat geblutet, deswegen habe ich dir etwas drum gemacht. Außerdem hättest du nochmal eine Panikattacke gehabt, hättest du es nicht schlimmer gemacht." Erklärt er.

Jetzt sehe ich auch die Pflaster an meinen Schenkeln, die wahrscheinlich unter meinen panischen Kneifen gelitten haben.

„Danke Harry, ohne dich hätte ich es wahrscheinlich nicht so schnell aus meiner Panik geschafft" sage ich und drücke mich noch näher an ihn.

„Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen, nur weck mich bitte das nächste Mal, ich hatte ziemlich Angst um dich. Du lagst da, völlig unansprechbar, deiner Panikattacke ausgeliefert. Hätte ich nicht gemerkt, wie stark du auf Körperkontakt reagierst, hätte das ganz anders ausgehen können."

„Tut mir leid, ich war nur schon so in Schock als ich aufgewacht bin, dass ich kaum sprechen konnte." Sage ich leise und erneut laufen mir Tränen über das Gesicht.

„Hey, hey, dafür kannst du doch nichts. Ich hätte das nicht so vorwurfsvoll sagen sollen." Sagt er schnell und wischt die Tränen von meinen Wangen.

Wir lagen noch eine Weile so im Bett und genossen die Nähe des anderen.

„Wollen wir etwas frühstücken? Beziehungsweise inzwischen Mittag essen?"

Erst da fällt mir auf, wie hungrig ich eigentlich bin. Ich stimme zu und stehe auf.

Harry kommt mir nach, wobei ihm ein kleines „ouch" entfährt beim Aufstehen.

Ich kann mir mein Lachen nicht verkneifen, woraufhin er mich strafend anschaut.

„Lach nicht so doof, nächstes Mal bist du an der Reihe Mr. Tomlinson"

„Vielleicht in deinen Träumen" erwidere ich, da ich mir nie vorstellen könnten mal bottom zu sein.

Er verdreht daraufhin seine Augen, während ich auf ihn zugehe und ihn in einen Kuss ziehe.

Lächelnd lassen wir voneinander ab, ziehen uns an und machen uns auf den Weg zum Restaurant.

Angekommen suchten wir uns einen schönen Tisch mit Blick auf das Meer und bedienten uns am Brunch Buffet für Langschläfer.

„Du Haz, ich glaube du solltest Freddie nach unserem Urlaub kennenlernen. Ich möchte jetzt nicht die Stimmung versauen, aber er ist eben ein großer Teil meines Lebens und wenn das okay für dich ist, würde ich ihn dir gerne vorstellen."

Er scheint kurz zu überlegen, während er auf seinem Brot rum kaut und für einen Moment habe ich Angst er sei mir böse.

„Oh okay, das kam jetzt überraschend, aber natürlich möchte ich ihn gerne kennenlernen. Er gehört ja zu dir, wie du gesagt hast. Im Moment ist er bei seiner Mutter, oder?"

„Ja genau. Briana kümmert sich die meiste Zeit um ihn, ich würde das mit der Musik ja gar nicht schaffen, mich um ein Kind zu kümmern. Aber er ist mindestens ein Wochenende im Monat bei mir, dass wir zusammen verbringen. Sie ist gerade länger verreist mit ihm, weshalb er seit wir zusammen sind, nie bei mir war. Aber wenn wir zurückkommen, ist er für zwei Wochen bei mir, weswegen ich mit dir darüber sprechen wollte. Wenn es nicht okay für dich ist, dass er bei uns wohnt oder so, muss ich es verschieben oder-" doch weiter komme ich nicht, da Harry mich gleich unterbricht.

„Red kein Unsinn Louis, natürlich kann er bei uns wohnen, wir richten eines der Gästezimmer einfach in ein Kinderzimmer um. Ich würde ihn wirklich gerne kennenlernen. Wir können gerne in den Tierpark oder in eine Trampolinhalle gehen. Mum und Gemma können ja auch vorbei kommen, dann Grillen wir oder so, da freuen sie sich bestimmt auch. Deine Geschwister und Marc könnten wir auch mal einladen. Ins Studio können wir ihn auch mitnehmen, vielleicht hat er etwas von deinem musikalischen Talent geerbt" lacht er und legt seine Hand auf meine, was Schmetterlinge in mir auslöst.

„Ja, das hat er auf jeden Fall." lache ich

„Danke Haz." Sage ich dankbar.

Hand in Hand verlassen wir später das Restaurant und verbringen den restlichen Tag in einem der Strandkörbe und genießen die Sonne. Keine Worte könnten beschreiben wie dankbar ich bin, diesen Mann an meiner Seite haben zu dürfen.


I'm so so sorry, das nichts mehr kam. Ich war letzte Woche bei meiner Familie in Thüringen, konnte deswegen nicht weiter schreiben und allgemein geht gerade sehr viel in meinem Leben ab, tut mir leid. Naja auf jeden Fall ist hier ein neues Kapitel und hoffe natürlich sehr, dass es euch gefällt. Ganz viel Liebe an euch und hoffentlich bis bald.

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