Society can't change us // Larry Stylinson

(13) 5 heulende Männer

Harry Pov

„Leute, ich glaube ich muss euch mitteilen, dass ich mich entschieden habe." Sprach Zayn

Unsere Blicke lagen alle auf ihm. Ich spüre wie mein Herz anfängt schneller zu schlagen und ich schwitzige Hände bekomme. Ich hatte gerade mit allem gerechnet aber nicht damit. Ich dachte er brauchte vielleicht noch Zeit, aber anscheinend hat er sich schon entschieden.

„Zuerst muss ich sagen, die letzten Wochen hier mit euch, waren unfassbar schön und ich bin euch sehr dankbar dafür." Fing er an. Ich nickte und auch die anderen stimmten leise zu

„Ich bin euch auch sehr dankbar, dass ihr mich nicht unter Druck gesetzt habt, damit ich genug Zeit zum Nachdenken hatte. Die ganzen Erinnerungen und die Zeit mit euch hat mich echt gepackt. Ich habe es sehr genossen. Ich glaube wir könnten nochmal neu starten und eine Zukunft haben, wenn wir darauf achten das es allen gut geht.

Also war ich letzte Woche bei meinem Management. Ich habe Ihnen die Situation geschildert. Naja, auf jeden Fall würden sie gegen ein kleines Aufgebot den Vertrag lösen. Das heißt so viel wie ich wäre dabei, wenn ihr wollt."

Ungläubig schauten wir ihn alle an. Ich glaube wir hatten alle nicht damit gerechnet.

„E-Ehm das ist wirklich toll Zayn. Danke dir. Seid ihr anderen noch der gleichen Meinung?"

Begann Liam dann nach einem kurzen Schweigen

Schnell nickten wir alle.

„Ja klar. Heißt das es gibt wieder One Direction?" fragt Niall unsicher und schaute uns fragend an

„Ich würde sagen ja." Sagte ich schließlich

Es folgt ein kurzer Moment eines komischen Schweigens. Ich glaube wir sind alle überrumpelt und müssen den Entschluss erstmal verarbeiten.

„Okay, wie wollen wir jetzt weiter machen? Ich denke zuerst müssen wir uns ein Management suchen. Gründlich und jeder Vertrag wird bis ins letzte Detail gelesen. Wärt ihr damit einverstanden?" fragt Liam

„Ja, da bin ich ganz deiner Meinung. Es darf nie wieder so etwas passieren, wie der Terror, die Abzocke und Kontrolle vor unserer Trennung." Antwortet Louis.

Schweigend nicken wir alle. Es darf nie wieder passieren. Da sind wir uns alle einig.

Wir wurden 24 Stunden am Tag kontrolliert, überwacht und es wurde über unser Privatleben einfach so entschieden. Louis und ich durften unsere Beziehung nicht veröffentlichen, er bekam eine Fake-Freundin, Eleanour. Er hatte sich damals mir zu Liebe geopfert und die Sache mit der Fake-Freundin übernommen. Dafür werde ich ihm immer dankbar sein.

Niall durfte seine wichtige Knie-OP nicht durchführen lassen, nachdem er bei einer Attacke verletzt wurde und musste unter Schmerzen die Tour weitermachen, hat gelitten und das nur, weil die Tour nicht verschoben werden sollte.

Zayn hat ebenfalls gelitten, durfte sich nicht in eine Klinik einweisen lassen wegen seiner Magersucht, war monatelang untergewichtig, erschöpft und komplett am Ende. 

Genau wie Liam. Er war eigentlich immer für uns da, wenn es uns schlecht ging, unser Band Daddy. Doch irgendwann war es auch zu viel für ihn. Er hat angefangen zu trinken, war depressiv und suizidal. Auch er hätte Hilfe gebraucht, ganz dringend, wie wir alle.

Louis und ich waren auch komplett fertig, unsere Beziehung lief nicht mehr, wir stritten uns andauernd, bis erst Zayn die Band verließ und die Band sich später komplett trennte. Danach wurde unsere Beziehung noch viel schlechter. Louis war ständig unterwegs und ich saß Zuhause rum und wartete bis er wieder da war. Er zog dann die Reißleine, trennte sich ohne große Erklärung von mir und zog aus. Vermutlich zu seiner Familie nach Doncaster. Wir hatten danach nie wieder Kontakt, er hat mich überall blockiert. Das erste was ich von ihm danach mitbekommen habe, war das er einen Sohn bekommen hat. Das hat mir so ziemlich den Rest gegeben. Es hat mir das Gefühl gegeben, dass er mich überhaupt nicht geliebt hat und einfach dann mit der nächsten in die Kiste springt und ein Kind zeugt. Mit einer Frau, natürlich wie auch sonst das Kind. Aber einfach so als würde er testen, ob er nicht doch hetero ist. Aber wahrscheinlich war es von ihm auch nur ein Hilfeschrei. Ich weiß es nicht.

Ich bin nach der Nachricht ziemlich versunken, hab mich jeden Tag zu gedröhnt, mich kaputt gemacht, bis Gemma mich irgendwann in eine Psychiatrie gesteckt, wo ich dann für ca. 3 Monate war. Auch wenn ich anfänglich dagegen war, muss ich ehrlich sein, dass es mir geholfen hat. Mit James zusammen habe ich mein Leben wieder geordnet bekommen, weiter Musik gemacht und wieder auf die Beine gekommen. Inzwischen geht es mir wieder viel besser. Es geht natürlich nicht spurlos an einem vorbei, aber es ist besser und ich kann damit leben.

Ich habe auch mitbekommen, dass Dezember '16 seine Mutter gestorben ist und 2 Jahre später seine Schwester. Es hat mich auch sehr mitgenommen, ich kannte Jay und Fizzy ja auch und ich wäre ihm gerne beigestanden, aber ich konnte ihn einfach nicht erreichen, ich war überall blockiert und wusste auch nicht, wo er wohnte.

Und die letzten Jahre haben sich so entwickelt, zwei Alben, Touring bis heute.

Bei all den ganzen Erinnerungen merkte ich wie mir langsam die Tränen in die Augen stiegen, ich versuchte sie zu verdrängen, doch das führte dazu, dass der Schmerz sich noch mehr ausbreitete. Ich fing an zu schluchzen, dass zog in der Stille die Aufmerksamkeit der anderen auf mich und Louis kam sofort und zog mich in seine Arme. Die anderen schauten ebenfalls überrascht zu mir, taten es aber Louis gleich und wir endeten in einer großen Gruppenumarmung. Diese Situation nahm uns alle sehr mit, wir steckten zu sehr in den schmerzhaften Erinnerungen, zwar jeder für sich, wir redeten nicht aber in den Armen der anderen, was uns Halt und Geborgenheit gab.

Das muss schon komisch aussehen: 5 Erwachsene, an die 30 Jahre alte Männer, sich umarmend und heulend auf einem Sofa. Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich lachen.

Nachdem wir uns alle beruhigt hatten, saßen wir da, redeten über andere Themen um uns abzulenken, wir brauchten nicht darüber zu reden um zu wissen, das wir unser gegenseitiges, vollstes Vertrauen haben und sowas nie wieder passieren lassen würden. 

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