Kapitel 52

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Jack's Sicht

Es vergingen wahrscheinlich schon Stunden und ich saß noch immer in einem Keller fest. Verprügelt von irgendwelchen maskierten Typen. Außerdem konnte ich die Schreie von Jayden mithören. Er war hier. Es tat mir weh und machte mich wütend seine Qual nur von draußen zu lauschen. Ich konnte nichts tun. Ihm wollte ich helfen, doch es ging nicht. Diese Situation machte mich wahnsinnig. Es erinnerte mich nämlich an Fleur, als sie sich vor die Kugeln warf und auf die Weise mein Leben rettete. Sie lag in meinen Armen, dabei konnte ich ihr nicht helfen. Nichts tat ich, denn ich war machtlos. Im Moment passierte dasselbe so und wieder gelang es mir nicht etwas zutun. Ich ließ zu, dass sie mich schlugen, da ich es nun verdiente.

Im selben Moment öffnete sich die Tür. Das hieß so, dass sie mich wieder quälen wollten, doch jetzt kam jemand anderes herein. Ich brauchte nun zuerst ein paar Sekunden, bis ich den Mann erkannte. Und es war der Augenblick, wo sich mein Puls vor Wut jetzt beschleunigte. Selbst, wenn ich deutlich schwächer gerade war, schaffte ich es auf die Beine. Mein Zorn floss unkontrolliert durch mein Blut. Alles in mir blieb stehen und dass einzige, was mir durch den Kopf in dieser Lage ging, war es ihn umzubringen. Er nahm mir nämlich Fleur weg. Das Mädchen, das ich liebte.

Caden.

Bevor auch nur ein Laut aus seinem Mund kam, riss ich mich aus meiner Starre und packte ihn somit am Kragen fest. Seine Männer wollten mich von ihm los zerren, aber er verhinderte es, indem er seine Hand lediglich hob. Er schaute mir in die Augen und als er ein Lächeln aufsetzte, machte es mich rasender vor Wut. Darum wollte ich ihm eine verpassen, wodurch er etwas sagte, was mich innehalten ließ. Ich ließ so meine Hand langsam sinken und blickte ihm fraglich entgegen. Den Satz konnte ich jetzt nicht verstehen.

"Du bist frei", sagte er lediglich.

"Was soll das heißen?", verwirrte er mich nun damit.

"Das heißt, dass du gehen kannst", erklärte er.

"Was hast du diesmal vor?", hakte ich verwirrt nach.

"Gar nichts", antwortete er vollkommen ruhig, wobei ich ihm gerade kein einziges Wort auch nur glaubte.

"Hältst du mich für dumm?", fragte ich wütend.

"Nein, aber für geduldig", gab er zu, worüber ich nur die Augenbrauen zusammenzog und perplex wirkte.

"Dir ist nämlich bewusst, dass ich für den Tod deiner Freundin verantwortlich bin und dennoch bist du vor mir in voller Selbstbeherrschung und Geduld. Nichts ist bemerkenswerter als das gerade. Jack ich werde fast schon neidisch auf dich", amüsierte er sich jetzt.

"Hör auf mich zu provozieren", warnte ich ihn.

"Ich führe eine normale Unterhaltung mit dir", redete er sich nur raus und ich verlor beinahe die Kontrolle.

"Dass du dich so leicht von mir provozieren lässt, ist dein Werk", fügte er hinzu und grinste mich noch an.

Meine Hände krallten sich nur fester an ihn, denn im Inneren kämpfte ich gerade mit mir selbst. Ich durfte nicht ausrasten. Das wäre nämlich ein Fehler. Sogar wenn der Drang ihn zu töten so hoch war, ließ ich in diesem Moment Caden los. Einen Schritt ging ich so ebenfalls auch zurück. Mein Blick wanderte nur zum Boden und ich lehnte mich lediglich erschöpft gegen die Wand hinter mir. Meine Hand ballte ich zur Faust und versuchte dann ruhiger zu atmen, um mein Puls endlich zu beruhigen. Aus diesem Grund machte ich die Augen zu und dachte an sie. An meine Fleur. Da der Gedanke an sie, mir einfach nur Ruhe schenkte.

Niemals hätte sie gewollt, dass ich ihm etwas antue, denn dafür hatte sie ein viel zu schönes Herz. Wenn sie mich gerade sehen konnte, dann wäre sie sogar stolz auf mich. Das hoffte ich zumindest. Caden nun zu töten, würde einiges einfacher in unserem Leben machen, nur wäre ich dann kein Stück besser als er.

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