~All I need~

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Naomi's POV:

Seit fünf Minuten rührte ich schon in meinem Kaffee als endlich die Tür des Cafés aufging und Liam rein kam.
"Sorry Schatz." Er grinste von einem Ohr zum anderen, wie konnte ich da sauer auf ihn sei? "Der Verkehr war schrecklich." Erklärte Liam noch und gab mir dann einen Kuss auf die Wange, bevor er seine Jacke auszog, diese über den Stuhl hing und sich dann hinsetzte.
"Alles gut ich warte erst seit ein paar Minuten." Sagte ich lächelnd und betrachtete ihn weiter. "Du siehst glücklich aus." Stellte ich fest. Liam nickte kurz.
"Bin ich auch. Heute Morgen beim Interview durfte ich bekannt geben dass ich ein freier Mann bin." Er zwinkerte. Die Schein-Beziehung zu Sophia hatte also wirklich endlich ein Ende gefunden. "Nächste Woche erscheint die Ausgabe." Fuhr er fort. Mein Lächeln wurde noch breiter.
"Das ist toll. Wurde ja auch mal Zeit." Er nickte kurz als grade eine junge Kellnerin kam und seine Bestellung aufnahm.
"Du warst auch nicht ganz unschuldig dran. Dein Opfer hat meine Beziehung gerettet Nay." Ich presste meine Lippen zusammen und merkte wie sich meine Wangen leicht färbten.
"Naja, ich würde es nicht als Opfer bezeichnen." Murmelte ich grinsend, während Liam die Augenbraun zusammen zog. "Eigentlich bin ich grade recht glücklich." Erklärte ich.
"Warte was? Naomi? Was soll das heißen du bist recht glücklich?"
"Ich habe Harry gesagt das ich ihn liebe." Ich atmete aus und biss auf meine Lippe während Liam mich nur ansah. Er sprach nicht ein Wort. "Er ist nicht weggelaufen ich denke das ist ein Fortschritt." Fuhr ich zwinkernd vor doch er ging nicht drauf ein sondern sah mich weiter schweigend an. "Man Liam schau mich nicht so an! Er sagte ich sei zu gut für ihn, und nach deiner Reaktion scheint es so als wärt ihr euch einig."

Die Kellnerin brachten Liam seinen Kaffee, doch nicht mal zu ihr sagte er was. Ich bedankte mich kurz für ihn bei der jungen Frau und sie verschwand wieder.

"Sag bitte was, irgendwas." Ich musste schlucken. So still kenne ich ihn nicht.
"Er hat Recht, du verdienst was Besseres." Sprach er leise und machte Milch in seinen Kaffee.
"Du spinnst. Warum sagst du das?"
"Weil ich ihn kenne Naomi. Rede mit Louis, erzähle ihm das alles und dann hör dir an was er dazu zu sagen hat. Harry wird dich verletzten wenn du ihn weiter in dein Herz lässt und du bist mir zu wichtig als das ich daneben stehen könnte und dabei zu sehen. Du machst dir Hoffnungen, das er sich ändern könnte, das ihr zwei eine Zukunft hättet und vieles mehr aber das wird nicht passieren Nay. Harry ist nicht dazu fähig eine Beziehung zu führen." Mir blieb die Luft weg, es schien so als hätte ich verlernt wie man atmet. Tränen brannten sich in meine Augen. "Es tut mir leid aber du musst das sehen und dich nicht an eine Zukunft klammern die nicht eintreffen wird." Ich schüttelte den Kopf.
"Du kennst ihn nicht." Murmelte ich leise und sah zu der Tasse vor mir. "Du hast keine Ahnung wie er sein kann, du kennst seine guten Seiten nicht. Du weißt nicht wie er mich behandelt." Flüsterte ich während die ersten Tränen über meine Wange liefen. Liam streckte seine Hand aus und legte diese auf meine. Ich zuckte, zog meine Hand zurück, doch Liam umfasste diese und hielt sie fest.
"Naomi ich will dir nichts Böses. Ich möchte dir noch nur eine Enttäuschung ersparen." Seine Stimme beruhigte mich, auch wenn ich dies nicht wollte. Ich sah wieder zu ihm.
"Wir fliegen morgen nach New York, es war seine Idee ich hatte bis wir bei seiner Familie waren keine Ahnung. Es ist ein Weihnachtsgeschenk für mich. Lass mich selbst entscheiden was mich enttäuschen kann und was nicht." Ich gab mir alle Mühe dass meine Stimme Klar und deutlich war, doch die Tränen welche immer noch liefen hinderten mich daran.
"O Nay, ich will doch wirklich nur dein Bestes. Ich gönne es dir glücklich zu sein, du verdienst es. Ich mache mir doch nur Sorgen, ich sorge mich um dich weil du mir wichtig bist. Du tust so viel für mich, ich versuche halt dich zu schützen." Ich nickte kurz und sah zu unseren Händen.
"Ich weiß dass du nur mein bestes willst aber du kannst das nicht beurteilen. Du weißt nicht wie er zu mir ist, wie er sein kann."
"Ja vielleicht aber ich weiß das du Angst vor ihm hattest, das er dir irgendwas angetan haben muss. Naomi natürlich denke ich da an nichts Gutes." Mir lief ein kalter Schauder über den Rücken. Wie lange brauche ich denn noch um diese Nacht zu vergessen?
"Das ist Vergangenheit. Ich vertraue ihm voll und ganz." Flüsterte ich und richtete meinen Blick wieder auf ihm. "Er ist mir wichtig. Denkst du ich würde ihn lieben wenn er mich verletzten würde?" Liam schüttelte den Kopf, doch sah nicht begeistert aus.
"Nein, ich denke das würdest du nicht. Aber nur weil er im Moment so ist heißt es nicht dass er so bleibt. Harry kann sich manchmal von einen auf den anderen Tag ändern, ich denke du hast es auch schon am eigenen Leib spüren müssen dass ich Recht habe." Ich nickte. Wie Recht er da hatte.
"Ja, ich musste es vielleicht spüren aber vielleicht bin ich auch genau das was er braucht. Er verdient es geliebt zu werden, gebraucht zu werden. Das tut ihm gut. Warum scheint es so als wäre ich die Einzige die es sieht? Er ist kein schlechter Mensch und er ist mir kein schlechter Mann. Nicht mehr." Wieder stiegen mir Tränen auf. Seine Lippen formten sich zu einem schmalen Lächeln.
"Ja vielleicht hast du Recht. Aber wenn irgendwas sein sollte dann werde ich da sein hörst du? Ruf mich an, egal wann, das musst du mir versprechen. Okay?" Ich atmete tief durch und nickte dann. Wenn es ihm beruhigt dann bitte. "Gut. Ich hab dich lieb Nay."

Punishment of Desire | h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt