Emma Altman/DeLuca

Der Antrag

Emma's Sicht
Ich öffnete die Augen. Es war ein ganz normaler Tag gewesen. Aber da war noch eine Kleinigkeit. Ich stand in einem leeren Wohnzimmer. Carina war oben im Schlafzimmer und saß auf dem Bett. Es war in der ganzen Wohnung total still. Ich hörte den Zeiger der Uhr im Wohnzimmer. In diesem Moment wünschte ich mir, ich hätte dieses Thema nie erwähnt. Ich starrte einfach so ins Leere. Vor meinen Augen spielte sich noch einmal alles in Zeitlupe ab.
Eine Stunde vorher
Ich bereitete gerade das Frühstück vor, während Carina duschte. Wir hatten heute beide keinen Dienst im Krankenhaus. Carina umarmte mich auf einmal von hinten. „Wir haben heute keinen Dienst. Also können wir den ganzen Tag zusammen verbringen" sagte sie. „Ja, das sieht wohl so aus" sagte ich, während ich mich zu ihr umdrehte. Wir stellten gemeinsam das Frühstück auf den Esstisch und setzten uns. Nach dem Essen setzte Carina sich mit mir auf die Couch. „Lass uns heiraten" sagte ich. „Was?" „Lass uns heiraten, Carina DeLuca. Wir kennen uns jetzt schon zwei Jahre und ich liebe dich" sagte ich. Carina stand auf und ging in die Küche. Ich ging auch in die Küche. „War es falsch, dich zu fragen? Du möchtest nicht heiraten" sagte ich. „Ich glaube nicht ans heiraten. Man unterzeichnet nur ein Papier. Ich möchte mit dir zusammen sein. Ich möchte mit dir glücklich sein" sagte Carina. „Du musst bald zurück nach Italien und wenn du heiratest musst du nicht zurück" sagte ich. „Also geht es darum. Du möchtest überstürzt heiraten nur dass ich zurück nach Italien muss?", fragte sie. „Möchtest denn zurück nach Italien?" „Nein, ich würde viel lieber hier bei dir bleiben" sagte Carina. „Dann lass uns heiraten. Außerdem wär es nicht überstürzt" sagte ich. „Ich muss mir das alles erstmal durch den Kopf gehen lassen" sagte sie. „Ich möchte ein Kind haben" fügte sie noch hinzu und fing an den Tisch abzuräumen. „Was? Du glaubst nicht ans heiraten, aber möchtest ein Kind" sagte ich. „Ich möchte ein Kind, aber viel lieber möchte ich dich" sagte sie.
„Ich möchte kein Kind haben."
„Du bist Patentante von Zola, Bailey und Ellis."
„Aber ich möchte kein eigenes Kind haben."
„Ich muss weg von hier."
„Was? Wo gehst du hin?", sagte ich etwas wütend.
„Ich gehe hoch ins Schlafzimmer" sagte sie. Sie ging die Treppe hoch und schloss sich im Schlafzimmer ein. Ich setzte mich auf die Couch. Ein paar Minuten verstriechen. Ich nahm mein Handy das auf dem Wohnzimmertisch lag und rief Arizona an. „Ich brauch deine Rat" sagte ich als sie ranging. „Um was geht es denn?", fragte sie sofort. „Ich habe Carina ein Heiratsantrag gemacht. Sie möchte nicht heiraten. Aber sie möchte " sagte ich schnell. „Okay. Gib ihr etwas Zeit" sagte Arizona. Sie legte auf und ich stand im leerem Wohnzimmer.
Eine Stunde später
Carina's Sicht
Ich saß auf dem Bett in unserem Schlafzimmer. Die Worte von Emma hallten die ganze Zeit durch meinen Kopf. Mein Blick glitt durch das Schlafzimmer. Zu heiraten bedeutete, mit dem Partner glücklich zu werden. Aber wir waren schon glücklich. Immer wieder stellte ich mir die Frage, ob ich Emma doch einfach heiraten sollte. „Ich geh ein bisschen draußen spazieren" sagte Emma durch die Tür. Ich hörte ihre Schritte auf der Treppe und die Haustür ins Schloss fallen. Ich sah auf den Boden und überlegte. Sollte ich Emma vielleicht doch heiraten? Ich meine, dass wäre eine Möglichkeit wie ich hier bleiben könnte. Und ich liebe Emma. Ich schloss die Tür vom Schlafzimmer auf, ging die Treppe runter und rannte aus unserem Haus. Ich überlegte wo Emma am liebsten spazieren ging. Dann fiel es mir ein. Sie ging immer mit mir im Park spazieren. Ich rannte los in Richtung Park. „Ich möchte dich heiraten" sagte ich, als ich sie endlich gefunden hatte. Die Leute, um uns herum, blieben stehen und schauten uns an. „Du wolltest doch nicht heiraten" sagte Emma. „Ja schon, aber ich liebe dich und es wäre eine Möglichkeit wie ich hier bei dir bleiben könnte. Ich möchte mit dir alt werden und wenn wir kein Kind haben, ist das kein Weltuntergang. Vorausgesetzt du möchtest mich überhaupt noch heiraten" sagte ich auf ihrem Gesicht breitete sich ein kleines Schmunzeln aus. „Natürlich möchte ich dich noch heiraten" sagte sie zog ein Ring aus ihrer Jackentasche und fragte mich nochmal: „Carina DeLuca, lass uns heiraten." „Ja" sagte ich und küsste sie. Die Leute applaudierten alle. Emma steckte mir den Ring an den Ringfinger.
Am Tag im Krankenhaus
Emma's Sicht
Unser freier Tag war vorbei und wir mussten wieder arbeiten. „Und wann ist es bei dir soweit?" fragte Addison und deutete auf den Ring. „Wir haben noch keinen Termin für die Hochzeit. Ich hab Carina gestern gefragt" antwortete ich. „Ich freu mich so für euch" sagte sie und umarmte mich. „Hey, herzlichen Glückwunsch" sagte Amelia, als auf uns zukam und mich umarmte. „Danke." „Carina hat es mir gerade erzählt" sagte Amelia, als wir uns aus der Umarmung lösten.
„Also ich muss euch beiden was sagen" sagte sie, als Addison, sie und ich in einem Bereitschaftszimmer standen. „Ich bin schwanger. Ihr zwei seid mit Carina die ersten die es wissen. Link weiß es noch nicht" sagte sie. Addison und ich freuten uns total für Amelia. Zehn Minuten später wurde ich in die Notaufnahme gerufen. „Hallo, ich bin Dr. Altman. Hier steht, dass Sie seid ein paar Tagen Bauchschmerzen haben" sagte ich zu der Patientin. Die Patientin war höchstens 14. Ich tastete ihren Bauch ab und sagte: „Wir machen am besten ein CT und nehmen Blut ab." Hinter mir zog wieder den Vorhang zu. „Schmitt, machen Sie bei der Patientin in Bett 4 ein CT und nehmen Sie ihr Blut ab" sagte ich. „Sofort Dr. Altman" sagte er.
Eine Stunde später hatte ich dann das Ergebnis.
„Also ich habe die Ergebnisse und Sie sind schwanger" sagte ich. Meine Patientin sah mich sprachlos an. „Meine Tochter ist erst 14. Sie kann überhaupt nicht schwanger sein" mischte sich ihre Mutter ein. Ich piepte Carina an. „Ist alles gut?", fragte sie. „Ja, ich habe eine neue Patientin für dich. Sie ist 14 Jahre alt und schwanger" sagte ich und Carina gab mir ein Kuss.